von BK-Thorsten | 26.03.2010 | eingestellt unter: Reviews, Warmachine / Hordes

Review: Forces of Warmachine – Cygnar

Mit Einführung der neuen Edition der Warmachine-Regeln hat Privateer Press damit begonnen Fraktionsbücher herauszubringen. Das zweite davon ist Forces of Warmachine – Cygnar.

 

Ersteindruck

Nachdem Forces of Warmachine – Vergeltung von Scyrah das erste Buch der neuen MkII-Regeln war und mittlerweile auch das neue Grundregelwerk, Warmachine Prime MkII, erschienen ist hat Privateer Press mit Forces of Warmachine – Cygnar nun das dritte Buch nach MkII-Regeln am Start. Erschien das Scyrah Fraktionsbuch noch in einem an die MkI-Regelbücher angelehnten Look, so führt das Cygnar Fraktionsbuch das Design des neuen Grundregelwerks fort. Auf 144 Seiten präsentiert das Buch das Militär des Königreichs Cygnar in Vollfarbe.

Wie bei den bisherigen Büchern ist der Text zweispaltig gehalten und wird mit angenehmer Regelmäßigkeit von schicken Artworks aufgelockert. Photos der Miniaturen finden sich außer in der sehr umfangreichen Galerie am Ende des Buches an keiner anderen Stelle.

Die Qualität von Bindung und Material ist bei dem der Review zugrunde liegenden Hardcover-Band gewohnt sehr gut.

  

Geschichten

Wie von den Warmachine-Büchern gewohnt, erzählt auch dieses Buch erst einmal eine spannende Geschichte. In diesem Fall ist sie, wie auch schon beim Scyrah-Fraktionsbuch, bedeutend länger ausgefallen und handelt von einer umfangreichen Operation Cygnars gegen Kahdor bei der gleich mehrere der bekannten Warcaster wichtige Rollen spielen.

Dermaßen eingestimmt wird der Leser mit weiterem Hintergrund gefüttert. Das nächste Kapitel befasst sich mit der Geschichte des Cygnarischen Militärs. Dieses Kapitel ist wahrlich mit nicht ganz so kleinen Infoboxen gespickt, welche Organisationspläne des Militärs, die Cygnarische Militärstruktur, Ehrungen und Auszeichnungen, die Kirche von Morrow und weitere Themen behandeln.

Was an dieser Stelle auffällt: mit diesem Kapitel endet erst einmal der Hintergrundteil des Buches. Allgemeiner Hintergrund zu Cygnar ist demnach nur im Grundregelwerk zu finden, was den Eindruck verstärkt, dass Forces of Warmachine – Cygnar in erster Linie ein Ergänzungsband ist, der auf dem in Prime MkII enthaltenen Hintergrund aufbaut.

  

Armeen

Themenarmeen gibt es für Cygnar eine ganze Menge. Kein Wunder, gibt es doch mittlerweile eine Fülle an Warcastern, aus denen die Spieler wählen können. Auch die sogenannten Epic-Varianten erhalten ihre ganz eigene Themenarmee, was die Zahl der möglichen Themenarmeen auf stolze 12 bringt.

Die Infokästen haben eine Überarbeitung seit dem Scyrah Fraktionsbuch erhalten und sind nun definitiv besser zu lesen. Erlaubte Warjacks, Einheiten und Solos stehen nun sortiert nach eben diesen Kriterien fein aufgelistet in einem abgegrenzten Bereich und nicht mehr im Fließtext. Das schafft mehr Übersicht.

Nach wie vor gibt es vier mögliche Ränge, von denen jeder seine eigenen Vorraussetzungen mitbringt und auf den niedrigeren Rängen aufbaut. Dennoch scheinen die Vorraussetzungen hier ein wenig kreativer gewählt zu sein als bei der Vergeltung von Scyrah wo dann doch meistens „enthält mindestens x Trupps von Typ A“ an der Tagesordnung war. So benötigt Hauptmann Victoria Haley für Rang 3 (neben den Vorraussetzungen für Rang 1 und 2) einen oder mehr Warjacks unter Kontrolle eines ´Jackführers während Hauptmann E. Dominic Darius für seinen 3. Rang auf leichte Warjacks verzichten muss.

Neben der doch etwas anderen Natur Cygnars gegenüber der Vergeltung von Scyrah ist sicherlich auch die wesentlich größere Miniaturenpalette mit ein Grund dafür.

Warcaster, Warjacks, Truppen

Der Bereich mit den Spielprofilen ist nun in drei einzelne Kapitel unterteilt, welche jeweils eine Doppelseite als Einführung bekommen haben.

Den Anfang machen die Warcaster, deren Einführungstext eine Infobox mit den verschiedenen Arkanen Rängen Cygnars samt Symbolik enthält. Die Profile selbst sind auf die bekannte Art und Weise präsentiert: Profilwerte, Sonderregeln und Zauber, eine kleine Infobox mit taktischen Tipps sowie der persönliche Hintergrund des Warcasters und ein ganzseitiges Artwork. Epische Versionen folgend direkt auf die „normale“ Version es jeweiligen Warcasters und die allgemeine Sortierung orientiert sich am Nachnamen in alphabetischer Reihenfolge.

Als nächstes folgen die Warjacks, deren Einführungsseiten als markantestes Merkmal die Explosionszeichnung eines Grenadier aufweisen. Eben solche konnte man bereist von einem Myrmidon in Forces of Warmachine – Vergeltung von Scyrah bewundern und diese Präsentation eines Warjacks hat seither nichts von ihrem optischen Reiz verloren. Natürlich finden sich in den Profilen der Warjacks auch wieder Infokästen mit den technischen Spezifikationen  wie Höhe, Gewicht, Treibstoff, Verbrauch usw. Diese sind zwar für das eigentliche Spiel nicht notwendig, tragen aber zur Atmosphäre bei und gehören irgendwie einfach dazu.

Der letzte Bereich befasst sich mit den Truppen von Cygnar, also den Einheiten und Solos. Auch hier findet sich ein Blickfang in Form einer Explosionszeichnung, diesmal von einem Sturmritter. Eine Infobox mit den Cygnarischen Militärrängen nebst Abzeichen trägt ebenfalls zur Stimmung bei. Die Einheiten machen wieder den Anfang und sind ebenso sinnvoll angeordnet. Eventuell verfügbare Einheitenangliederungen folgen direkt auf die entsprechende Einheit und tragen somit dazu bei den Überblick zu behalten. Die Solos schließen das Kapitel ab.

Was ein wenig auffällt: Profile, welche bereits im Grundregelwerk enthalten sind, tauchen ohne Änderung in Forces of Warmachine – Cygnar auf. Das ist irgendwo Schade, aber andererseits auch wieder verständlich denn wie viel gibt es wirklich zu einer Einheit zu schreiben bis es aufgrund der Menge zu viel und langweilig wird?

  

Bemalung

Auch hier bekommt der Leser recht schnell den Eindruck, dass die behandelten Themen direkt auf ihrem Gegenstück im Grundregelwerk aufbauen. Ging es in Prime MkII eher um die Grundlagen, welche für Neueinsteiger gedacht waren so scheint es sich hier um den Bereich „Cygnar für Fortgeschrittene“ zu handeln. Die gängigen Techniken wie Schattieren usw. werden kurz zu Beginn aufgelistet und in ein bis zwei Sätzen ohne Beispiel grob beschrieben, dann geht es auch schon los mit einer stark bebilderten Anleitung zum malen des „Cygnar Blaus“  in mehreren Akzentstufen. Es folgen Stahl, Cygnus Gelb, Weiss, Gold… und noch einiges mehr an Cygnar-typischen Teilaspekten der Studiobemalung. Zu allem finden sich neben den bereits erwähnten umfangreichen Detailbildern Schrittweise Anleitungen. Die verwendeten Farbtöne stammen aus dem hauseigenen P3-Sortiment.

 

Galerie

Zum Abschluss des Buches präsentiert sich dem Leser die satte 13 Seiten umfassende Galerie mit Photos der verfügbaren Cygnar Miniaturen. Hier sind ebenfalls die „klassischen“ Varianten einiger Warcaster enthalten. Die gezeigten Miniaturen präsentieren sich in der gewohnt guten Studiobemalung.

 

Fazit

„Ein detaillierter Blick in die Geschichte und den Aufbau des Cygnarischen Militärs“ verspricht der Text auf der Rückseite des Covers und genau den bekommt der Leser in der Tat. Ein wenig Schade ist das Fehlen von mehr allgemeinem Hintergrund zur Fraktion dann aber doch. Dass die Profile der im Grundregelwerk enthaltenen Einheiten ohne Änderung kopiert wurden ist wie bereits erwähnt verständlich und nicht weiter schlimm, bestenfalls als Information erwähnenswert. Die deutsche Übersetzung des Buchs ist gelungen und hält das Niveau von Prime MkII aufrecht. Was allerdings negativ auffällt ist der dann doch stabile Preis von 39,99 € für das Hardcover. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das wesentlich mehr Seiten umfassende Prime MkII Hardcover genau dasselbe Preisschild trägt. Davon abgesehen handelt es sich bei Forces of Warmachine – Cygnar um ein gelungenes Buch. 

In Deutschland werden die Privateer Press Produkte über Ulisses Spiele vertrieben und sind unter anderem bei unserem Partner Planet Fantasy und TinBitz erhältlich.

Link: Privateer Press
Link: Ulisses Spiele

BK-Thorsten

Brückenkopf-Online Redakteur und Tabletop Insider stv. Chefredakteur. Spielt Infinity, SAGA, Freebooter's Fate, Kings of War, Warhammer 40k, Warzone Resurrection, Dropzone Commander, Deadzone, Dreadball, X-Wing, Konflikt '47, Bolt Action, Dead Man's Hand, Dracula's America, Beyond the Gates of Antares, Dropfleet Commander, Frostgrave, Collision, Bushido, Shadespire, Aristeia! und Warpath.

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Kommentare

  • Ein schönes Review, auch wenn ich kein Cygnar spiele. Aber durch das Review habe ich jetzt eine ungefähre Vorstellung davon bekommen wie das Buch für Menoth aussehen wird/könnte.

    Danke für das gelungene Review.

    • Wobei es ja bereits Unterschiede zur Vergeltung von Scyrah gibt (dort ist ja ein weitaus umfassenderer Hintergrundteil zu Ios enthalten) und ich habe gesehen, dass das Kahdor-Fraktionsbuch nochmal 5 Euro teurer sein wird, von daher rechne ich einfach mal mit einem dickeren Buch (habe es noch nicht vorliegen). Soweit ich weiß hat nun aber Kahdor jetzt nicht soviel mehr Einheiten als Cygnar insofern wird es da bestimmt irgendwelche anderen Unterschiede geben.

      • Beide Bücher (Khador und Cygnar) kosten 39,99 €. Hab gestern beide in den Händen gehalten.

      • Also ich habe mir das Cygnar und Khador Buch gekauft und beide kosten 39,99€ und sind vom inhaltlichen Aufbau gleich.

        Dadurch kann man wohl mit Sicherheit sagen das alle Force Bücher auf der gleichen Qualitätsstufe stehen werden.

        Das Scyrah Buch fällt da wohl raus da es zu schnell auf Deutsch veröffentlicht wurde, dadurch kommen die anderen Bücher ja nun auch Zeit versetzt zu den englischen Varianten raus.

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