von BK-Christian | 29.03.2023 | eingestellt unter: Hobbykeller

Hobbykeller: Auf in die Innere Sphäre!

Heute gibt es endlich mal wieder einen Hobbykeller, denn ich hatte zumindest ein bisschen Zeit zum Malen und Zocken!

„Battletech ist auch so ein Spiel, das mit seinen Veteranen aussterben wird…“

– Christian Schlumpberger
  Irgendwann 2015

Irgendwann 2023…

Hobbykeller 1

Manche Zitate altern echt wie feinste Milch. Aber naja, Fehleinschätzungen sind keine Schande und das hier war wohl die größte Fehlkalkulation meiner Hobbykarriere. 😀

Aber genug von der Vergangenheit, reden wir über die Gegenwart!

Kickstarter Battletech Catalyst 2

Mein lokaler Hobbyladen ist schon länger eine ziemliche Battletech-Hochburg (inklusive einiger „aussterbender“ Veteranen 😉 ) und dementsprechend gab es auch hier in Kempten ein Event zum neuen Kickstarter. Geplant war ein Spieltag mit zwei Partien und verschiedenen Szenarios (jedem Spieler wurde zufällig ein Szenario zugeweisen, Spieler, die dasselbe Szenario gezogen hatten, waren dann Gegner für dieses Match). Insgesamt waren 8 Spieler*innen vor Ort, so dass immer an 4 Tischen gespielt wurde.

Jeder Anwesende stellte sich für das Event eine Söldnerlanze aus 4 Mechs zusammen, für Battletech-Enthusiasten hier kurz die entsprechenden Vorgaben:

  • Exakt 4 BattleMechs, mit in Summe
  • 6.000 Punkten BattleValue
  • bis Tech Level 3 (also Introductory, Standard & Advanced)
  • erlaubt sind alle offiziellen Varianten bis ca. 3067
  • davon max. ein Clan-Mech und
  • max. ein Assault-Mech

Wir empfehlen Allround Lanzen, die eine Mischung aus Geschwindigkeit, Schlagfertigkeit und Stehkraft mitbringen. Situative Ausrüstung wie Handaktuatoren können für manche Szenarien nützlich oder nötig sein.

Alle Mechs müssen auf dem Spielfeld durch das korrekte Chassis dargestellt werden. (Ihr könnt also zB ein Raven-1X Modell auch als Raven-3L spielen, aber nicht als Platzhalter für zB eine Cicada einsetzen.)

MechWarrior dürfen verbessert werden, Startwerte sind wie üblich 4/5, Minimalwerte sind 3/4, die Faktoren fürs angepasste BV2.0 sehen wie folgt aus:

  • 4/5 => Faktor 1,0
  • 4/4 => Faktor 1,1
  • 3/5 => Faktor 1,2
  • 3/4 => Faktor 1,32

Optionale Regeln, die wir lokal immer anwenden, werden ausgelegt (Forced Withdrawal, Floating Criticals und One-Armed Prone Firing).

Aufstieg der Star Ronin

Persönlich war ich gegenüber BT immer ziemlich skeptisch. Die Masse an Tabellen und Werten, kombiniert mit der Tatsache, dass Spiele ziemlich lange dauern, und am Ende gefühlt oft nur ein paar Panzerplatten abgefallen sind, waren einfach nicht mein Ding. Die Optik der neueren Modelle fand ich hingegen zumindest teilweise ganz cool, und mit Steel Rift bzw. Alpha Strike waren auch zugänglichere Regeln in Aussicht – warum also nicht einfach mal ein paar Mechs bemalen?

Bei der Wahl meiner Mechs gehe ich nahezu immer rein nach Optik. Ich bevorzuge Mechs mit „Chicken Legs“ und möglichst wenig humanoider Form. Arme und Hände sind demnach eher selten, das ideale Sinnbild für meinen Mechgeschmack ist der klassische Catapult:

Catapult Mech Mechwarrior

Für mein Farbschema habe ich lange gegrübelt, bin am Ende aber bei einem Klassiker gelandet: Weiß und Gelb mit schwarzen/grauen Bauteilen. Berühmt wurde dies Kombination beispielsweise durch die Cerberus-Fraktion aus Mass Effect. Schon vor einer Weile hatte ich meine ersten 6 Mechs bemalt, nämlich diese hier:

Hobbykeller 2

Hintergrundtechnisch bilden meine Mechs eine Söldnerkompanie, die ursprünglich von abtrünnigen Mechpiloten des Daconis Kombinats gegründet wurde. Frustriert von den verkrusteten und unflexiblen Strukturen des Kurita-Militärs machte sich eine Pilotengruppe um Commander Mayuko Adachi selbstständig – sehr zum Ärger ihrer ursprünglichen Vorgesetzten. Seither sind die Star Ronin vor allem auf Kopfgeldmissionen spezialisiert, sie übernehmen mit ihren zahlreichen schweren Mechs aber auch Schutz- und Vernichtungsaufträge.

Für unser Event am letzten Wochenende gab es allerdings ein kleines Problem: Ich wusste, dass es mindestens für eine Mission hilfreich sein würde, Modelle mit Handaktuatoren zu haben, also Mechs, die Dinge aufheben und so Missionsziele bergen können. Keiner meiner bisher bemalten Mechs erfüllte diese Bedingung und auch meine Sammlung unbemalter Minis war bis auf einzelne Ausnahmen nicht sehr ergiebig. Hinzu kam, dass ich nur einen Assault-Mech mitnehmen durfte, was meine Optionen weiter einschränkte. In Absprache mit meinem Freund Seb entstand am Ende diese Liste:

Hobbykeller 3

Der Nightstar (95 Tonnen, primäres Auswahlkriterium: hat Hände!) lag bereits unbemalt bei mir herum, für den Catapult konnte ich meine bestehende Variante nutzen – was ich aufgrund der massiv anderen Bewaffnung der K2K-Variante aber nicht tun wollte. Zum Glück gibt es 3D-Drucker und das Internet, wo ich schnell ein passendes STL für den Catapult K2K fand. Binnen weniger Tage musste ich nun aber gleich zwei Mechs bemalen – und das hat tatsächlich geklappt:

Hobbykeller 24 Hobbykeller 25

Meine Bemalung funktioniert recht simpel: Schwarze Grundierung, eine graue Airbrushschicht und dann eine ziemlich kräftige zenitale Schicht weiß. Danach bürste ich meine Modelle immer noch einmal mit weiß trocken, bevor es an die Contrast-Arbeit geht. Alle dunklen Elemente meiner Mechs basieren auf Basilicanum Grey und Nuln Oil Gloss (letzteres nutze ich auch für meine Panel-Lines zwischen den Panzerplatten). Die gelben Elemente basieren auf Imperial Fist Yellow mit knochenfarbenen Kantenakzenten.

Um meine Mechs etwas schicker zu gestalten, nutze ich Decals der Leagues of Votann, da deren Decalbögen einerseits eine recht coole Optik haben und andererseits ausrichend viele Motive in der passenden Größe vorliegen. Schadenseffekte tupfe ich einfach mit einem winzigen Schwamm, den ich an das Ende eines Pinselstiels geklebt habe. Abgerundet werden die Modelle mit rotbraunen Bases und roten Pigmenten, die ich auch auf Füße und Unterschenkel auftrage.

Und nach einer ziemlichen Marathonsitzung am Freitag Abend sah meine Lanze dann so aus:

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Spiel 1: Auf in den Kampf!

Nun konnte es am Sonntag also voll bemalt losgehen (Samstags gab es auf dem monatlichen TT-Abend noch ein kurzes Demospiel gegen Seb)! Im ersten Spiel wurde ich mit Alex zusammengelost und bei der Missionswahl mussten wir beide herzhaft lachen, denn wir zogen das Szenario „Schiffbruch“. Hier galt es, aus einem abgestürzten Transporter möglichst viele Frachtkisten zu bergen und sie entweder zu halten oder mit ihnen vom Schlachtfeld zu verschwinden. Erinnert Ihr Euch noch an das Thema mit den Händen? Genau! Ich hatte also mit meinem Nightstar genau ein Modell, das Fracht aufnehmen (oder benachbarte Mechs beladen) konnte… Glücklicherweise hatte Alex dasselbe Problem, denn bei ihm war ebenfalls nur ein Mech ladefähig: der Panther, der aber deutlich zerbrechlicher war…

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Das Spiel begann mit einem Glückstreffer meinerseits: Ein kritischer Treffer meines Raven durchbrach die Panzerung von Alex‘ schwerem Marauder 2, was diesen eine seiner schweren Waffen kostete. Auch ansonsten lief das Spiel solide: Mein flinker Locust beschäftigte Runde um Runde wie eine lästige Schmeißfliege den Marauder und den Enforcer (den er bei seinem Ableben durch eine Reaktorexplosion noch einmal richtig fies zerlegte), während mein Raven und der Nightstar das abgestürzte Wrack sicherten und dabei nur von einem nervigen Jenner behelligt wurden. Mein Catapult hatte sich indes auf einem Hügel im Wald platziert, von wo aus er jede Runde seine weitreichenden Waffen abfeuerte.

Hobbykeller Battletech 7 Hobbykeller Battletech 8

Als mein Nightstar letztlich den Panther zerlegte, war das Spiel ziemlich gelaufen. Eine Kiste gehörte mir, Nightstar und Raven traten einen geordneten Rückzug an und auch der Catapult machte sich auf den Heimweg.

Und so gab es den ersten Sieg für meine Ronin – wenn auch mit eher mäßig vielen Punkten, da ich letztlich nur eine Kiste sichern konnte (von bis zu 4 möglichen).

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Spiel 2: Schützt den Konvoi!

Im nächsten Match ging es gegen Nina, die ebenfalls noch recht neu im BT-Hobby ist und mir ein ausgesprochen entspanntes und freundliches Match lieferte (genau wie Alex zuvor auch). Diesmal spielten wir ein asymmetrisches Szenario namens „Der Konvoi“. Ich wurde als Verteidiger ermittelt, der vier Transporter über die gesamte Breite der Karte begleiten musste, während Ninas Lanze sie zu zerstören versuchte. Damit Nina sich nicht einfach komplett auf die Panzer konzentrieren und meine Verteidiger ignorieren konnte, gab es in den Regeln die Aggro-Mechanik:

Aggro: Ein Modell, das beschossen und für mindestens 5 Schadenspunkte getroffen wurde, darf in der darauffolgenden Runde nicht den Konvoi angreifen.“

In der ersten Runde ließ ich die Transporter voll durchstarten (9 Felder auf der Straße), aber schon ab Runde 2 parkte ich die Wagen erst einmal und ließ lediglich meine Mechs vorrücken. In ihrer aktuellen Position waren die Transporter durch hohe Berge und einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum Feind geschützt, und ich wollte zunächst das gegnerische Feuer auf meine Mechs ziehen, und im Idealfall einige Gegner rausnehmen, bevor ich den Durchbruch riskierte.

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Mein Locust verlor leider direkt durch die erste Salve einen seiner Arme, so dass ich ihn zurückzog, um später die Transporter anzutreiben (diese bewegten sich nur, wenn zu Beginn ihrer Aktrivierung ein Schutzmech in 2 Feldern Umkreis stand – eine gute Rolle für den angeschlagenen Locust). Mein Nightstar und der Catapult rückten vorsichtig auf die weite und relativ offene Ebene im Zentrum vor, während der leichte Raven die rechte Flanke des Konvois absicherte. Die Mechs in Ninas Lanze waren ausgewogener aufgestellt als meine, was aber auch bedeutete, dass keiner ihrer Kämpfer meinem Nightstar im direkten Duell gewachsen war. Leider verwürfelte ich meine erste volle Salve gegen Ninas Axman komplett, kam im Gegenzug aber auch selbst einigermaßen ungeschoren davon.

Hobbykeller Battletech 16

Die nächste Breitseite des Nightstar richtete dann aber eine satte Menge Schaden am Axman an, so dass dieser nicht nur einen kritischen Hüftschaden erlitt, sondern auch zu Boden ging. Da er überhitzt war und ohne eine Runde abzukühlen kaum aufstehen konnte, ließ ich zunächst von ihm ab und widmete mich dem Hatchetman, der der Route des Konvois bedrohlich nahe gekommen war. Beinahe hätte sich mein Manöver bitter gerächt, denn der am Boden liegende Axman stützte sich mühsam mit einem Arm hoch, um meinem Nightstar eine Salve aus seinem linken Arm hinterherzuschicken, die die komplette Cockpitpanzerung meines schweren Mechs zerstörte. Glücklicherweise blieb die Pilotin bei Bewusstsein und konnte ihren Mech stabilisieren – das war knapp!

Hobbykeller Battletech 17

In den nächsten beiden Runden raste der Konvoi weiter die Straße entlang und da ich außerdem den Hatchetman durch eine Munitionsexplosion vernichten konnte, war der Durchbruch im Grunde nicht mehr aufzuhalten, zumal der Axman so verlangsamt worden war, dass er schlicht keine große Bedrohung mehr darstellte. Dass zeitgleich mein Raven von Ninas Stormcrow zerlegt wurde, machte glücklicherweise keinen Unterschied.

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Leider ging uns dann aber die Zeit aus, bevor wir die letzten beiden Runden spielen konnten, die ich für die Flucht des Konvois noch benötigt hätte. Dumm gelaufen, aber hier rächte sich unser Anfängerstatus etwas, und so blieb es am Ende bei 345 zu 335 Punkten für mich (je 300 für die zwar unzerstörten aber auch nicht geflohenen Transporter und 45 für den zerstörten Hatchetman bzw. 35 für den Raven).

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Bis zum nächsten Mal!

Damit endete mein erstes Battletech-Event nach mit zwei wirklich spannenden Spielen und einem neuen Mech als Preis für die erfolgreiche Teilnahme (es wurde eine Shadow Cat). Ich muss ehrlich sein: Ich hätte nicht gedacht, dass mir die Spiele so viel Spaß machen würden und dass man so schnell in die Regeln reinkommt, wenn sie von einem erfahreneren Spieler gut erklärt werden (Danke Seb!). Und so wird meine Sammlung ziemlich sicher weiterwachsen, und auch weitere Spiele werden folgen.

Hobbykeller 28

Da dieser Hobbykeller ohnehin schon extrem textlastig geworden ist (was irgendwie zu Battletech passt 😉 ), verabschiede ich mich an dieser Stelle für den Moment, allerdings nicht, ohne mich noch einmal bei der Heldenschmiede für die Orga und bei Alex und Nina für die coolen Spiele zu bedanken.

Hobbykeller Battletech 23 Hobbykeller Battletech 24

Und falls Ihr die Konvoifahrzeuge oder das abgestürzte Wrack des Transporters für Eure eigenen Spieltische drucken wollt: Hier geht es zu den (kostenpflichtigen) Downloads:

Was habt Ihr eigentlich am Wochenende gemacht und was sind eure aktuellen Hobbyprojekte?

BK-Christian

Chefredakteur und Betreiber von Brückenkopf-Online. Seit 2002 im Hobby, erstes Tabletop Warhammer Fantasy (Dunkelelfen). Aktuelle Projekte: Primaris Space Marines, Summoners (alle Fraktionen), Deathmatch, Deadzone/Warpath (Asterianer und Enforcer), diverse Raumschiffe und allerlei Mechs.

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Kommentare

  • Danke für den Bericht und schön dass ihr Spaß hattet!

    In den 90ern habe ich BattleTech rauf und runter gespielt, 25er Zeitlinie, 50er und Clan, habe die Romane gelesen und die Hardware-Handbücher auswendig gelernt.

    Habe auch beim Kickstarter für das rundenbasierte BattleTech Computerspiel mitgemacht und hatte Spaß damit, nur da merkte ich schon dass es nicht mehr ganz auf meiner Wellenlinie ist.

    Mir gefällt einfach nicht mehr das Mech-Design.
    Es hat sich leider in den letzten 20 Jahren einfach immer mehr von dem wegentwickelt was mir zusagt.
    Zu viel pseudo-realismus, zu ungelenke Designs, zu wenig humanoide Maschinen.

    Mittlerweile schiele ich heftig zu Heavy Gear rüber.
    Und hoffe dass da in Zukunft noch mehr in Hartplastik erscheint und das Design sich nicht auch in diese Richtung verändert wie bei BattleTech.

    Das Regelupdate durch Alphastrike hingegen ist auf jeden Fall eine gute und sinnige Entwicklung.
    Ich kann zwar die alten Tabelle noch auswendig, aber das Spielsystem, auch wenn man damit nach wie vor Spaß haben kann, ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
    So dass eine Modernisierung wirklich notwendig war.

    • Ich kenne die Regeln HG 1. Edi bis zu HG Blitz und kann dir sagen das es mit CBT und AS vergleichbar ist, finde die Regeln von HG jedoch besser, es gibt leider nur sehr wenige Spieler in Deutschland

  • Sehr guter Hobbykeller. Danke für die Mühen und die beiden Spielberichte.

    Battletech erlebt ja in den letzten Jahren eine kleine Renaissance, was mich als alte Fan und Spieler sehr freut. Die neuen Mech-Modelle haben sicher einen Anteil daran – und bemalt sehen die Minis richtig gut aus, wie man oben auch sehen kann.

  • Ich liebe deine Bemalung und ich proste dir zu deinem Designgeschmack zu, schöner Bericht auch wenn ich mit Battletech außer „Uh, schöne Mechs“ keine Berührungspunkte habe

  • Deine Bemalung ist echt schick geworden. Schlicht aber elegant. 🙂

    Mich selber freut es als Battletech Spieler der 90iger auch, dass das Franchise wieder zurück in den Tabletop Markt kommt. Wir haben selber im Club gerade eine kleine Alphastrike Kampagne mit 10 Leute gespielt. Bisher haben sich wenige auch mal an „Classic“ gewagt aber das Feedback zu Alpha Strike war schon gut und hat echt Spaß gemacht jede Woche mit einer Mischung aus Mechs, Fahrzeugen, Battle Armor und Infanterie zu spielen.
    Als nächsten will Ich mal versuchen ein paar Leute für den DFA Destiny Mod zu begeistern. Das ist für mich aktuell die beste Misschung aus dem schlankeren Spiel von Alphastrike und dem Gefühl das Mechs so unglaublich zäh sind, dass Classic so ausmacht.
    Mir geht es da auch wie dir. Wenn mich jemand vor letztes Jahr um diese Zeit gefragt hätte, ob Ich bei uns im Club mal über Monate exklusiv Battletech spielen würde, hätte Ich ihn für verrückt erklärt. 🙂

  • Geile Berichte, tolle Einblicke.

    Das Farbschema ist genial, lediglich der Nightstar hat meines Wissens nach keine Hände.
    Zumindest habe ich nach Recherche nichts dazu gefunden.

    Am Modell sind ja auch keine zu sehen.

      • Kommt auf die Variante an, ich glaube die in der Liste oben geführte Variante müsste Hände haben.

        Er hat explizit deshalb nicht die Gauss Variante genommen, weil er wusste, dass Handaktuatoren für manche Szenarien relevant sein können. =)

      • Im Sarna wird explizit nur bei der NSR-9SS-Variante geschrieben, dass sie ihre Hände opfert („Also of note is the loss of both lower arm and hand actuators to make space for the weapons and equipment fielded.“).

        Alle anderen Nightstar-Varianten haben Hände und Unterarme, auch wenn sie gut versteckt sind. 😀

      • Blöd gefragt:
        Wo findet man denn Infos zu solchen Ausstattungsmerkmalen wie Hände o.ä.?
        Auf den kostenfreien Classic-Datenbögen von Catalyst habe ich dazu nix gefunden. Selbst auf Sarna steht sowas nicht in der Übersicht der Ausstattung.
        Und was ist bei z.B. dem Axman mit augenscheinlich zwei Händen, aber eine hält die Axt, welche vermutlich frei und nicht mit Arm / Hand verbunden ist?

        BT ist zwar nicht mehr ein Buch mit sieben Siegeln für mich, aber meine Über- und Einsicht ist noch recht… eklektisch. Es wird einem aber auch nicht wirklich leicht gemacht zwischen zig Elementen, Variablen, Puplikationen, Spielmodi etc. pp. Ne klare Kommunikation vom Hersteller wäre sehr schön. ^^

      • @Grizzlor:
        Das sieht man bei Classic Battletech auf dem Record Sheet. Da gibt es ja unten links das große Raster mit den Bauteilzeilen. Da hast du dann bei den Armen die ganzen Aktivatoren.
        Wenn du keinen Hand Activator in der Hand hast, dann kannst du nichts heben. Der Axman hat die z.B. in beiden Armen und könnte also so z.B. die Axt fallen lassen und dann was aufnehmen. Es gibt auch den Scarabus hat das z.B. im Arm mit dem Beil nicht, da ist die Axt aber auch optisch im Mech am Unterarm dran.

      • Danke sehr!
        In den Schadenstabellen nach im weiteren Sinn „Sonderregeln“ zu suchen, ist für mich offenbar so kontra-intuitiv, dass ich dort gar nicht geschaut habe. Tatsächlich könnte das Blatt durchaus mal ein Redesign vertragen – z.B. gebündelt die Rüstungs- und Strukturpunkte zu zeigen. Immerhin: es gibt so gut wie keine redundanten Infos auf dem Blatt.

        Ja, ich kenne auch die Mechs mit armintegriertem Axtkopf wie den Nightsky. Dachte nur, eine modellierte Hand könnte auch rein optisch oder nicht in den Regeln abgebildet sein. Das ist ja nun geklärt.

        Was passiert denn ggf. beim Hand-Freimachen mit dem „Beil“ – bleibt das liegen, geht’s verloren oder kann er es irgendwo anklippen? Kostet das was oder kann man frei zwischen Hand und Axt wechseln?

        Und die Design Quirks finde ich auch nicht auf dem Bogen (z.B. hat der AXM laut Sarna Protected Actuators). ^^

      • PS:
        Um das noch eindeutig festzuhalten – der von Christian eingesetzte Nightstar-9FC hat laut der Tabelle für Kritischen Schaden auf seinem Datenblatt sowohl am linken wie rechten Arm einen Hand Actuator, also nach Dizzy eine Hand (wie auch der NSR-9J – sind die einzigen Varianten, deren Bögen ich habe).
        😉

      • @Grizzlor:
        Wie Christian schon gesagt hat, nur die 9SS Variante hat die Hände nicht. Wobei Ich das beim Nightsky schon immer komisch fand, da von Händen zu sprechen. Sind ja mehr so 3 Greifer, wie bei so einem Teddybär Automaten. Falls du die im Modell suchst, die sind über den Waffen in der öberen R9hre eingefahren.

      • Kleiner Hinweis noch, weil ich ein elender Klugscheißer bin:

        Es heißt „Aktuatoren“, nicht „Aktivatoren“. Das sind zwei verschiedene Dinge. Ich weiß aber, woher es kommt – in den 90ern wusste irgendwer nicht, was das sein soll und hat es daher als „Aktivator“ übersetzt, weshalb sich dieser (falsche) Begriff leider gerade unter den deutschen BT Veteranen festsetzt wie Herpes.

        Englisch steht es richtig, „actuator“. Deutsch müsste es ebenfalls „Aktuator“ (oder auch „Aktor“) heißen.

        Genug genervt. Aufklärung is ja so wichtig.

      • @Seb:
        Alles gut, wenn Ich das richtig auf dem Telefon eingebe, korrigiert er es aber immer zum falschen. Kann Ich dir deshalb nicht mal sagen ob Ich es gestern richtig oder falsch ins Telefon getippt habe. 🙂

  • In den letzten 8 Jahren hab ich mich immer mehr von (m.E. unnötig) komplexen Regelwerken wie 40k entfernt und über XWing und Kings of War hin zu schnellen und gut gestreamlineten Skirmishes gefunden. Gleichzeitig macht mir das Schreiben von Regeln und Szenarien Spaß und ich durfte ja schon bei Summoners ordentlich Senf dazu geben und die Präzisionsmimose raushängen lassen.

    Jetzt spiele ich seit 2 Jahren BattleTech (MechWarrior5 sei dank) und finde es zwar komplex, aber nicht kompliziert. Es ist gut und sinnvoll gestreamlinet und die tausend Tabellen machen irgendwie Sinn, wenn man sich damit mal befasst.

    Und das Spiel profitiert unfassbar davon, wenn man narrative Szenarien erfindet und sich nicht einfach nur Stumpf um Objective 1-6 herum tummelt – oder, noch schlimmer, nur zu Stahlbrei verarbeitet.

    Der primäre Erfolg war hier in den Szenarien daher auch nicht durch das vernichten feindlicher Maschinen zu holen (theoretisch bis zu 325 Punkte, wenn der Gegner auf LowTech die Listenkapazität gemäß der oben genannten Parameter voll ausschöpfen wollte), sondern durch die zum Teil sehr asymmetrischen Szenarioziele (bis zu 600 Punkte, teils über Zeit, teils über Lebenspunkte eines Gebäudes, teils über gestohlene Pakete oder über die feindliche Kante gebrachte Modelle).

    Meine persönliche Zusammenfassung sah so aus:
    1. Szenario: Funkverbindung sichern. Ein King of the Hill Szenario, bei dem man mehr Tonnage um die zentral gelegene Satellitenschüssel bringen musste, als sein Gegenüber. Gepunktet wurde jede Endphase.
    Zufällig gelost gegen meine Freundin, die mit einem LP-Laser meinem wichtigsten Modell, dem Wolverine 8C, in der 2. Runde einen TAC auf Gyro und Engine verpasst und ihn somit zum Rückzug gezwungen hat – das wurde am Ende noch ein äußerst knapper Sieg für mich, 445 zu 435 Punkten.
    2. Szenario: Durchbruch. Mein Gegenüber musste versuchen, mit seinen Mechs quer über die Karte zu laufen, wobei ihn die schlechte Sicht auf Bodenhöhe behindert hat. Sprungdüsen waren von Vorteil, davon hatte er aber leider wenige und wurde äußerst knapp (in der 10. Runde und kurz vor der Ziellinie) völlig vernichtet. MVP dieses Spiels war eindeutig der Pack Hunter mit Clan ER PPC und 7-11-7 Bewegung, der sich feuernd zurückzog und immer zum richtigen Zeitpunkt in einer neuen Stellung stand um den Feind auszubremsen.

    Ich hatte Spaß, auch wenn es mich echt viel Energie gekostet hat, letzte Woche all die Modelle zu drucken, bemalen und noch die Regeln dazu zu schreiben. Hätte ich mal früher angefangen. =D

  • Klasse!

    Es ist schön zu sehen, wie ein Oldie, wie BattleTech momentan einen dritten Frühling erlebt.

    Die Versorgungslage mit Minis ist ja derezit auch nicht mehr gaaaanz so angespannt.

    An alle Neu- und Wiedereinsteiger kann man noch folgende Infos geben:

    Classic (wie im Artikel gezeigt) ist tatsächlich das alte Brettspiel – mit nach oben offener Komplexität 😉

    Alpha Strike ist ein echtes Tabletop (allerdings kann man es auch auf Hexkarten spielen) – eigent sich große Gefechte – sogar deutlich jenseits der Kompanie-Ebene. Diesen Vorteil erkauft es sich allerdings mit einem Verlust an „Fluff“.

    Death From Above (DFA) haben auf ihrer Webseite (neben sehr viel Mterial für Classic und Alpha Strike) auch eine Hybrid-Version namens:

    BattleTech: Destiny.

    Das basiert auf dem aktuellen Rollenspiel Mechwarrior: Destiny.

    BT:D ist im Prinzip in Hinsicht auf Waffen und Panzerung eine runterskaliering von Classic. Grob gesagt auf ein Drittel der Classic-Werte.
    Bewegung, Deckung und Co. orientieren sich an Alpha Strike.

    In usnerer lokalen Gruppe ist die einhellige Meinung: das ist der Sweet Spot zwischen Classic und AS! Fluff, Geschwindigkeit und echtes TT-Feeling in einem.

    Sicherlich einen Blick wert.

      • Ich kann es nur empfehlen. Ist super um eine Lanze Mechs plus ein bisschen Support zu spielen.
        Als Ich da die ersten Spiele auf Lanzengröße gespielt habe, hat das so 45-60 Minuten gedauert. Das war schon cool.

      • Tatsächlich sind drei bis vier Lanzen kein Problem, wenn man etwas geübt ist – am Besten mit Szenarien. Eine Kompanie Mechs & Support sind also für einen Spieleabend gut zu schaffen.

        DFA hat da übrigens auch relativ viele Szenarien als Download.

  • Tat das jetzt Not ?
    Die letzte Stunde vor’m Rechner „verplempert“, um zu schauen, was es für einen Einstieg in BattleTech braucht.
    Cooler Artikel, gern mehr davon zum Thema.

    • Viel ist es im Endeffekt nicht was du brauchst. Die Armored Combat oder auch die Alpha Strike Box bieten genug Material für die Einstiegsphase. Danach kann man dann immer noch weiter ausbauen.

  • Ohne je gespielt zu haben wäre Destiny auf jeden Fall auch für mich von Interesse im Gegensatz zu den anderen Regelwerken. Bloß gibt es da ja leider kein eigenes Regelwerk zu, sondern man muss da Arbeit ins Zusammenflicken stecken.

    Schöner Beitrag.

    • Das ist natürlich das eine Manko:

      Entweder man hat schon die drei notwendigen Regelbücher in Papierform oder als PDF oder man kann es nicht wirklich nutzen.

      Die Idee dabei ist natürlich – zu recht, wie ich finde – Catalyst nichts „wegnehmen“ zu wollen…
      sondern im Gegenteil Interesse am Spiel und Umsatz zu steigern.

      Wenn man allerdings (wie ich) über die PDFs verfügt und eine oder zwei Stunden Arbeit investiert, kann man für sich und seine Mitspieler eine Version mit den passenden Anmerkungen erstellen.

      … nach meiner Erfahrung hat man aber die relevanten Regeln nach ein paar Spielen mit Blättern schnell drauf und kann dann unbeschwert losspielen.

  • Danke auch noch für diesen „Hobbykeller“ – hat Spaß und Lust auf mehr gemacht!

    Inspiriert mich, mal zu schauen, was ich da aufstellen würde.
    Wie ist das denn gemeint: galten die Einschränkungen für Mercs für 3067 und muss also auch der erlaubte Clan-Mech aus dieser Liste sein oder war der frei wählbar?
    Den von Seb oben erwähnten Pack Hunter habe ich dort nämlich nicht gefunden. =D

    • Der Pack Hunter ist aus dem TRO: 3060, sollte also in die „bis 3067“ Einschränkung problemlos passen.

      • Das Thema war „Mercenaries“, weil das der Titel des Kickstarters ist und weil es enorme Freiheiten lässt.
        Kein Haus würde einfach so einen Clan Mech aufstellen; er landet zum Reverse Engineering in der Forschung.

        Ich habe kürzlich „Black Thorn Blues“ gelesen und fand es spannend, dass die Söldner später eine Mischung aus beidem aufstellen. Diese Freiheiten wollten wir den SpielerInnenn lassen und haben uns daher darauf geeinigt, alle bis zum Jahr 3067 gebauten Modelle in den Listen zuzulassen.
        Wichtig war nur, dass man das Modell (zumindest das korrekte Chassis) auch hat, was dank des Clan Invasion Kickstarters in unserer Spielerschaft sehr gut funktioniert hat.

        =)

      • Ooookay – also komplett ohne Fraktionsbeschränkung. Da hat mich wohl die Betitelung als „Söldnerlanze“ auf die falsche Fährte gelockt.

        Ist ja auch schön, mal ganz frei auszuwählen.
        Wobei bei BT ja gerade die Beschränkungen einiges an Atmosphäre und Reiz mitbringen.

      • Das stimmt sicher, die Beschränkung auf Clans oder Innere Sphäre und eben bestimmte Zeitfenster kann spannend sein. Allerdings ist es gerade für EInsteiger wie mich auch ziemlich überfordernd, weil man dann im Grunde bei jedem Mech der Sammlung auf Einführungsjahr und Fraktion achten muss, was gerade zu Beginn recht schnell überfordernd sein kann.

        Ich war deshalb für die eher „laxen“ Beschränkungen sehr dankbar, zumal ich beim Kauf meiner Mechs eben am liebsten nach Optik gehe und nicht so sehr auf Zugehörigkeit etc achte.

        Jetzt wo mein erster Fundus steht, werde ich bei künftigen Anschafungen ggf etwas stärker darauf achten, für wen und wann der Mech entwickelt wurde (außerdem werde ich für meine Sammlung eine kleine Excel-Liste mit diesen Infos anlegen), aber gerade für Einsteiger finde ich die Beschränkungen, die Seb für unser Event gebastelt hat, sehr gelungen.

  • Echt ein cooler Artikel. Freut mich sehr, hier mehr zu Battletech zu lesen.

    Hätte auch vor ein paar Jahren nicht mehr gedacht, dass das nochmal so abgeht. Oder dass man plötzlich so viele neue Spieler findet. Aber ist natürlich toll.

  • Ach ja, BT. Mein erstes Tabletop… 31Jahre lang her, in der Lehre begonnen und dort zum Teil auch ein n den Pausen gespielt. 🙂
    Schön zu sehen, dass es das noch gibt.

    Merci an Christian für den Bericht und die Erinnerungen..

  • Hey Christian,toller Bericht! Ein Guide wie man am besten in battletech reinkommt wäre sehr cool. Ich fühle mich von der Masse an mechs und Literatur erschlagen und die Starter Box ist leider nie verfügbar.

    • Bin zwar kein Christian, aber: Mein persönlicher Einstieg war das PC Spiel MechWarrior 5 und das BattleTech Strategiespiel von Harebrain Studio. Da bekommt man ein Gefühl für die erste wichtige Ära, den 3. und 4. Nachfolgekrieg.
      Der Hintergrund wird nach vorne und hinten beliebig detailliert fortgeführt, aber wenn du einen generellen Überblick bekommen möchtest, empfehle ich die SARNA Wiki.

      https://www.sarna.net/wiki/BattleTech_eras

      Inzwischen geht die Timeline bis in die 3150er, da gibt es aber eh noch keine ordentlichen Modelle. Die bisher erhältlichen Plastikminis sind alle von ca. 2570 bis 3067 und werden in der einen oder anderen Form (z.B. als ehrbare Familienerbstücke) immer noch eingesetzt.
      Das wohl wichtigste in-lore Ereignis war der Fall des Sternenbundes ca. 2780, das nicht nur die Nachfolgekriege um den Thron auf Terra ausgelöst hat, sondern auch den Exodus von Rund 90% des Sternenbundmilitärs in einen entlegenen Winkel der Galaxis, wo sich die Parallelkultur der Clans entwickelt hat. Diese beschließen dann ca 250 Jahre später, die Erde zu erobern – die sogenannte Clan Invasion.
      Je nach dem, in welche Zeitschiene man schaut, sind Mechs mal eher selten und ihre Pilotinnen haben etwa den Status von Rittern in der Feudalzeit (2900-3019), oder aber in völligem Überfluss vorhanden und werden verheizt wie Kanonenfutter (3067-3084).

      Die Game of Armored Combat war mein Einstieg ins Tabletop. Du kannst gerne einen der Händler anschreiben, in der Regel sind Reservierungen via Anfrage durchaus möglich. Die Box kommt in unregelmäßigen Abständen immer wieder nach und ist ein super Einstieg, weil Spielmaterial und Regeln drin sind und man mit 8 Mechs genau 4 gegen 4 spielen kann.

    • Zwei Tipps dazu.

      1. Google mal die HPG Station, da findest du einen Einsteigerleitfaden zu Battletech und was du alles brauchst.

      2. Alle Boxen sind online zu bekommen von diversen Händlern.
      Das was Ausverkauft ist, ist meistens nur von kurzer Zeit.

      Aktuell hat meine Suche 3 Händlern ausgespuckt, die die Beginner Box, A Game of Armored Combat und Clan Invasion auf Lager haben. die Alpa Strike Box scheint momentan vergriffen zu sein.

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