von BK-Thorsten | 22.12.2022 | eingestellt unter: Historisch, Unboxings

Unboxing: Guts & Glory

Warlord Games haben mit Guts & Glory ein neues Starterset für Epic Black Powder im amerikanischen Bürgerkrieg geschnürt. Wir haben uns eine Box geschnappt und rein geschnuppert.

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Auf einen Blick:

Produkt: Guts & Glory
Hersteller:
Warlord Games
Material:
Plastik, MDF
Preis:
90,00 Euro
Maßstab:
15mm

Das Reviewmaterial wurde vom Hersteller gestellt.

Inhalt:

Die Box enthält Regeln, Würfel, etwas Gelände und vor allem jede Menge Miniaturen um Gefechte im amerikanischen Bürgerkrieg nach Black Powder im 15mm-Maßstab auszutragen. Das bedeutet vor allem dass sich die Angabe auf der Packung „enthält mehr als 750 Figuren“ tatsächlich auf Einzelfiguren bezieht, ein Streifen aus 10 Infanteristen zählt also bereits in voller Mannstärke. Dennoch ist diese Box ordentlich voll gepackt, also hoch mit dem Deckel!

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Ausgepackt:

Da sind auch schon das „Black Powder 2nd Edition“-Regelwerk im handlichen A5-Format, das Heft mit dem Hintergrund und Zusatzregeln für die Epic-Variante im amerikanischen Bürgerkrieg sowie der MDF-Geländebausatz von Sarissa Precision. Eine Etage tiefer (die Trennpappe dient zusätzlich als Schnellreferenz) erwartet uns jede Menge Plastik. Insgesamt sind neunmal den Gussrahmen mit Bases und dreimal den Gussrahmen mit Zouaves, Kavallerie, Plänklern und abgesessener Kavallerie enthalten. Dazu kommt noch sechsmal ein Gussrahmen der einen Offizier zu Pferd, eine Kanone sowie ein komplettes Infanterieregiment für fünf Bases (insgesamt stattliche zehn Streifen, also 100 Mann) enthält.

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Zusammenbau Miniaturen:

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Der Zusammenbau hat einen kleinen Haken: Die Box enthält keine Bauanleitung. Ja klar, wer braucht bitte eine Bauanleitung um ein paar Streifen Infanterie auf Bases zu kleben? Die Antwort ist einfach: Niemand. Und deshalb ist der Zusammenbau der meisten Regimenter, der Kanone und auch des Offiziers überhaupt kein Thema. Sobald man aber an die Plänkler und die abgesessene Kavallerie kommt bleibt einem nichts anderes übrig als sich an die Bilder auf der Packung zu halten oder sich entsprechend weit in die Regeln einzulesen um zu wissen wie viele Miniaturen auf die Bases verteilt werden sollen. Zumal im selben Gussrahmen 8 Kavalleristen enthalten sind, aber nur 5 auf eine Base passen. Wir haben uns einfach an die Produktbildern auf der Packung und Herstellerwebsite gehalten und je einen Gussrahmen zusammengebaut. Die Miniaturen selbst haben nur sehr wenige Angusspunkte, dafür eine Gusslinie welche komplett einmal außen herum verläuft.

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Zusammenbau Gelände:

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Das Geländeset kommt auf zwei MDF-Platten verteilt und mit ausführlicher Bauanleitung. Die Zäune müssen nur entgratet werden und halten bereits gesteckt sehr gut. Das Gebäude erfordert da schon etwas mehr Aufwand, aber dank der guten Anleitung kein Problem. Auffällig sind die Doppelwände. Fenster und Türen sind komplett ausgelasert und es wird von Innen jeweils eine zusätzliche Wand mit eingelaserten Türen und Fenstern eingeklebt. Das stabilisiert das Gebäude und gibt ihm mehr Tiefe. Die Passgenauigkeit ist hier überhaupt kein Problem.

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Sonstige Materialien:

Das „Black Powder“-Regelwerk ist die komplett ungekürzte aktuelle zweite Edition seines großen Bruders als Softcover in A5. Sie bilden die Regelbasis für diese Box. Das Zusatzheft beinhaltet Hintergrundinfos über den amerikanischen Bürgerkrieg, Regimentern und Offiziere, Regelanpassungen sowie historische Szenarien zum nachspielen wie zum Beispiel die Schlacht bei Gettysburg. Zwei Flaggenbögen und ein paar sechsseitige Würfel sind ebenfalls enthalten.

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Größenvergleich:

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Es ergibt nur bedingt Sinn, aber wir haben es trotzdem gemacht. Ja, die Kollegen sind 15mm. Check.

Fazit:

Die Box ist voll. Allein die enthaltenen Gussrahmen würden bereits mehr kosten als die „Guts & Glory“-Box. Dazu kommt ein komplettes „Black Powder“-Regelwerk und als Bonus noch ein kleines Geländeset aus MDF. Daran gemessen bietet die Box ein sehr gutes Preis-Leitungsverhältnis.

Die Miniaturen sind für ihre Größe sehr detailliert. Und gerade bei den Plänklern und der abgesessenen Kavallerie lassen sich geradezu kleine Mini-Dioramen auf den Bases basteln. Ärgerlich ist allerdings, wenn die umlaufende Gusslinie genau mitten über das Gesicht verläuft. Dies ist vor allem bei der Kavallerie der Fall. Das Gebäude sieht super aus. Die Zäune sind eher einfach, was aber zum Großteil dem Maßstab geschuldet ist.

Für einen Spieler sind die enthaltenen Miniaturen eine echt gute Grundlage, sogar schon eine komplette Armee für die meisten Szenarien. Da die Miniaturen selbst nicht eindeutig einer Partie zugeordnet sind ist das auch kein Problem. Möchte man aber die Miniaturen auf die Konfliktparteien aufteilen hat man nicht nur weniger Punkte, sondern muss auch entscheiden wer was bekommt. Zouaves, Plänkler und Kavallerie sind jeweils nur einmal enthalten. Dennoch reicht das ganze locker aus um zu zweit die Regeln anzutesten und ein paar erste Scharmützel auszutragen.

Link: Warlord Games

BK-Thorsten

Brückenkopf-Online Redakteur und Tabletop Insider stv. Chefredakteur. Spielt Infinity, SAGA, Freebooter's Fate, Kings of War, Warhammer 40k, Warzone Resurrection, Dropzone Commander, Deadzone, Dreadball, X-Wing, Konflikt '47, Bolt Action, Dead Man's Hand, Dracula's America, Beyond the Gates of Antares, Dropfleet Commander, Frostgrave, Collision, Bushido, Shadespire, Aristeia! und Warpath.

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Kommentare

  • Sind die tatsächlich 15mm?

    Eigentlich nämlich nicht, sondern irgendwas krummes, 13mm oder so, um nicht kompatibel mit Essex etc zu sein…

    • Das sind 15mm. Ich hab sie selbst nochmal nachgemessen. Im Größenvergleich sieht man auch dass die Füße der Minis unter der 0 Skala sind.

      • Tut mir leid Dir wiedersprechen zu müssen Markus, aber Neidhardt und Figurenjumkie haben beide recht. Die Figuren sind zwar mit Hut 15mm hoch, aber die Angabe eines Maßstabs bezieht sich in der Regel von der Ferse zu Augenhöhe. Und da sind die Figuren bei 12-13mm, je nachdem ob man die Spritzgußminis hat, oder die Resinvarianten, die bislang in den Erweiterungsboxen zu finden waren. 15mmm Digitalfiguren müssen auf 72% runterskaliert werden wenn sie zu dem Maßstab passen sollen. Kallistra und Peter Pig passen aber ziemlich gut.

      • Das stimmt eben nur wörtlich. Im Vergleich zu Figuren die üblicherweise dem 15 mm Bereich zugerechnet werden, sind diese Figuren niemals 15 mm Figuren.

      • Das ist aber ein generelles Thema in Kleinmaßstäben. Wie Thorsten sagte: Die Modelle messen gemäß der regulären Messart 15mm bis zur Augenlinie (je nach Pose). Warlord Games vermeiden eine konkrete Angabe, allerdings hatte Rick Priestley sich dazu mal geäußert, muss ich bei Gelegenheit raussuchen. In verschiedenn Foren werden die Mdoelle als 13mm bezeichnet, allerdings hängt das extrem von den Vergleichsminis ab, denn es gibt hier schlicht deutliche Schwankungen über alle Hersteller hinweg.

      • Das ist ein Problem bei allen Maßstäben, auch größeren. Deswegen macht Ihr ja immer das Vergleichsbild. Was heutzutage als 28mm verkauft wird kann letztendlich alles sein. Viele Hersteller verzichten auch drauf und machen eh Ihr eigenes Süppchen.

        15mm wird aber wirklich bis zu den Augen gemessen. Sprich die Minis sind normalerweise eher 17-18mm hoch. Wie bei 25mm Minis, die irgendwann zu 28mm wurden, gibt es parallel dazu aber auch 18mm Minis, die manche Hersteller als 15mm verkaufen. Bei manchen 10mm Minis gehts auch eigentlich eher in Richtung 12mm.

        Das Problem ist halt, dass jeder mm bei kleinen Minis eher auffällt als bei großen. Die Seite Plasticsoldierreview hat das für 1/72 Minis sehr gut gelöst. Da gibt es bei jeder Rezension auch eine Einordnung der Minis in eine Größenkategorie und man sieht sofort,ob das Set zur eigenen Sammlung passt oder nicht.
        Warlord hat sich irgendwie zwischen 10/12mm und 15/18mm gesetzt.

        Die Warlord Sachen passen ganz gut zu ganz massiven 10/12mm (z.B. Kallistra) oder zu ganz kleinen 15mm (z.B. iirc Peter Pig).

      • Falls Ihr passende Modelle anderer Hersteller sucht: Die „12mm“-Minis von Kalistra fallen so groß aus, dass sie ziemlich perfekt zu den EPic Battles passen, da gab es bei Wargames Illustrated mal einige Vergleichsbilder auf Facebook:
        https://www.facebook.com/WargamesIllustrated/posts/pfbid02Xfmsk9kLnG2Kjm7gvJg4mmwfqykxY1yz2BGim3h87spoYH95agKKbcvEwe7DtkEBl

        Davon abgesehen habe ich für EPic Battles inzwischen so viele Maßstabsbezeichnungen gesehen, zuletzt in Bezug auf passende Sarissa-Gebäude,wo von 15/13.5mm scale die Rede war…

    • Als Autor möchte ich lösen: die sind 15mm von den Augen bis zur Sohle. Dazu kommt noch der Hut.
      Wie BK-Markus schon aufgefallen ist war meine Unterfütterung noch etwas zu niedrig beim Skalenbild. Ich hatte da leider nichts genau passendes zur Hand.

      • Die Sarissa Gebäude sind 15mm, nur eben die Figuren nicht.
        Was man gut auf Bildern sieht, weil die Warlordfiguren daneben ziemlich klein wirken.

        Unser Local Trader hat mir vor ein paar Tagen die alte Epic-ACW-Starterbox für’n Fuffi geboten.
        Sehr nett, aber will ich nicht.
        Ich will auch kein Conquest oder sonstigen Krempel, der extrem aus jedem gängigen Scale herausfällt.
        Noch dazu die Stripes bei Warlord…

  • Nicht das man fragt wenn man sich auskennt aber wenn nicht wäre ein Verweis darauf das alles englisch ist super.
    Oder habe ich den überlesen?

  • Gutes Review und eine prallgefüllte Box. Ich hatte ja mal überlegt in die Napoleon Schiene von Warlord Games einzusteigen, aber ich habe für so ein Großprojekt keine Zeit mehr – und so langsam leider auch niemandem mehr, den solche Systeme interessieren.

    • Vielleicht trotzdem mal je eine Brigade Briten und Franzosen holen und mit den Kugelhagel Regeln Spielgefährten anfixen?

      Die napoleonischen Sachen gefallen mir persönlich noch mehr als die ACW Boxen, allein schon weil dort tatsächlich unterschiedliche Minis je Fraktion verfügbar sind.

  • Knüller, freut mich, dass es nun auch andere Einheiten aus Plastik drinnen sind. Die erste Box hatte ja nur x mal den gleichen Gussrahmen. Hätte schon Lust auf das Projekt für nächstes Jahr. Danke fürs Review.

  • Muss da nochmals nachfragen – die Box ist auf Englisch, wie die anderen Epic Battle Boxen auch, das Regelwerk gibt es ja als Hardcover auf deutsch. Aber ist das nicht für die 28mm Figuren Variante gedacht ? Bzw. kann ich das deutsche Regelwerk nehmen und einfach auf Epic Battle, sprich 15mm umrechnen – dann einfach die Hälfte des Maßstabes, Zoll, cm Angaben nehmen ? Oder gibt es ein separates Epic Battle Regelwerk auf deutsch ?

    Ich würde gerne in 15mm einsteigen, auch gerne Civil War oder Napoleon (das so gar noch eher) aber bräuchte für das Verständnis schon ein deutsches Regelwerk

    • Das beiliegende dünne Heftchen ist Quasi ein Glory Halleluja light. Es hat kurzen Abriss über die Epoche und die wichtigsten Persönlichkeiten des ACW. Dann eine Handvoll Szenarien und eine kurze Ausführung wie man Black Powder Standard Regeln auf den kleinen Maßstab umstellen kann. Dabei kann man entweder alles so lassen wie bei der 28mm Version (was aber irgendwie Banane ist) oder sie machend en Vorschlag umzurechnen. Bei den Umrechnungen fad ich interessant das sie uneinheitlich vorgingen. Dh. Die Bewegung bleibt in Zoll und wird halbiert, die Waffenreichweiten haben sie die Zollwerte beibehalten aber durch cm ersetzt.
      Zum Spielen reicht Dir erstmal das Black Powder Hauptregelwerk, was es auch in Deutsch gibt.Es macht jedoch Sinn auch das Glory Halleluja Zusatzbuch zu kaufen (wenn man es aktuell überhaupt noch bekommt). Dies bringt da richtig die Tiefe ins Spiel, ist allerdings dann in Englisch.

  • Ich finde es immer noch schade, dass WG die Räder der Kanonen in den ACW-Sets so verpfuscht hat. Ich hab sowohl die ACW Kanonen, als auch die aus den Napoleon-Sets gebaut und die aus den Napoleon-Stes sind einfach detaillierter und allein die (fast) korrekte Anzahl der Speichen lassen die selbst in dem kleinen Maßstab um Welten besser aussehen. Naja, die Gußformen werden sie ja nicht abändern, dass sie es anders können, haben sie jedoch gezeigt.

    Btw:

  • Es reizt mich total. Mehr auch als das Napoleonische set, denn in dem Maßstab möchte ich nicht groß auf unterschiedliche Uniformen achten.

    Was ich nicht weiß, ist ob Black Powder dafür ein gutes Regelwerk ist. Hab alle drei Bücher der Seire (Hail Caesar, Pike and Shotte und BP) und muss sagen, dass ich fie Kommandoebene mag, aber das Speil beim Feindkontakt dann aufhört und sich einfach in ein Wettwürfeln verwandelt. Andererseits sind die Regeln wenigstens schnell.

    • Ich habe die bisherigen Spiele sehr atmosphärisch empfunden. BlackPowder lebt sehr davon die passenden mitspieler zu haben mMn. Um die Würfelei kommt man ja bei vielem nicht drumherum, aber man muss gerade bei den Epic Schlachten darauf achten wie man sich positioniert, wie man aktiviert um sich nicht selbst im Weg zu stehen bzw. besser Einwirkung auf den Gegner zu haben.

  • Mal ungeachtet der Maßstabs Haarspalterei ist das aber eine wirklich wertige Box. Wenn man langsam den Reifegrad für Historische erreicht, ist das gefühlt ein prima Einstieg.

    • Reifegrad? Komisch, hab schon mit 19 Revellminis in 1:72 für den 7 jährige Krieg angemalt und dann irgendwann mit 40 k usw. weitergemacht…

      • Herzlichen Glückwunsch, Frühreif 😉. Eigentlich sollten historische voll.mein Ding sein. Ich steh auf Geschichte, habe historische Modelle gebaut, vorwiegend WK2 Flieger und Schiffe, und das fasziniert mich seit der Jugend aber bei den Spielen brauche ich einen weiteren Twist, sei es Fantasy oder Sci-fi oder Pulp.
        Ausnahme evtl die Schiffskampf Systeme.

  • Also, eigentlich ist der Maßstab recht egal, denn im Grunde liefert Warlord ja alles, was man braucht. Allenfalls bei den Geschützen könnte man noch schöneres Material beschaffen, aber da könnte man ja zur Not die WL-Kanoniere dran stellen.

  • Das konnte ich mir aber noch gut mit nem Proxxon-Multitool und Schleifpapier korrigieren. Die Anzahl der Speichen quasi zu verdoppeln war mir dann doch zu blöd.

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