von BK-Mark | 13.06.2016 | eingestellt unter: Reviews, Science-Fiction

Review: Raging Heroes NecroPriestess Nepharya

Den meisten dürfte Hersteller Raging Heroes durch Kickstarter-Kampagnen bekannt sein. Doch halten die Minis, was die Render versprechen?

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Auf einen Blick:

Produkt: NecroPriestess Nepharya
Hersteller: Raging Heroes
Material: Resin
Preis: 24,95 Euro
Maßstab: Heroic 28mm

Die Kickstarter des Herstellers aus Frankreich sorgen regelmäßig für Furore. Ihre Toughest Girls of the Galaxy-Serie glänzt bei Crowdfunding-Projekten oftmals mit tollen Rendern leichtbekleideter Sci-Fi- und Fantasy-Damen. Die Frage nach der Qualität der eigentlichen Minis kommt jedoch ebenso regelmäßig auf. Das Brückenkopf-Team hat sich einige Miniaturen aus dem aktuellen Line-up vorgenommen. Auftakt macht die oben genannte Nepharya.

Der Inhalt

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Nach Öffnen der kleinen Pappschachtel fanden wir einen kleinen Ziploc-Beutel mit den Einzelteilen der Miniatur vor. Um das bruchgefährdete Resin zu schützen, war der Beutel in mehrere Schichten Luftpolsterfolie gewickelt. Ein Zettel lieferte den Link zur Bauanleitung auf der Seite des Herstellers.

Die Einzelteile

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Ein erster Blick auf den Inhalt des Beutels ließ uns bereits staunen: Die Details der Render-Grafiken schienen nicht übertrieben. Das aufwendig gestaltete Modell mit seinen zahlreichen mechanischen Tentakeln und Kabeln bestand aus eigentlich 12 Teilen. Doch das Öffnen des Beutels bescherte die Ernüchterung. Einige der filigranen mechanischen Arme waren bereits zerbrochen.

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Neben zahlreichen Resinhäutchen schien auch die Gussform etwas verrutscht zu sein – denn auf dem Mantel des Modells zeigte sich ein dicker Gussgrat. Dieser setzte sich auch in schwächer ausgeprägter Form auf dem Rest des Körpers fort, leider auch auf den hauchdünnen Kabeln und Armen. Noch problematischer war die Tatsache, dass nur 5 Tentakel in der Box enthalten waren, jedoch 6 für die vollständige Figur benötigt werden.

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Zusammenbau

Vorsichtig entfernten wir die Resinhäutchen, die leicht abzukratzen, jedoch in großer Zahl vorhanden waren. Der Gussgrat auf dem Mantel bedurfte leider regelrechter Schnitzarbeiten und Feileneinsatz, um ein annehmbares Resultat zu erzielen. Die Gussgrate auf den Tentakeln und Armen ließen sich schwerer entfernen und dies nur mit Detailverlust an den vielgliedrigen Armen. Zu allem Übel wollten eben jene Tentakelarme auch beim Kleben nur schwer halten. Denn die Verbindungsstellen waren alles andere als passgenau, und die Klebefläche extrem klein. Der Zusammenbau kostete daher reichlich Zeit und Geduld.

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Fazit

Positivster Punkt der Mini war, dass die tatsächliche Miniatur in Detailschärfe durchaus dem Render entspricht. Ihr erhaltet also weitestgehend das, was Ihr auf den Bildern der Webseite oder des Kickstarters seht – ein imposantes und schön detailliertes Modell!

Darauf folgen jedoch einige Faux-Pas, die uns negativ auffielen. Zerbrochene Miniaturen mögen zwar schon mal vorkommen, gerade wenn es sich um Resin-Modelle handelt. Aber gerade bei einer Miniatur wie dieser, mit unzähligen dünnen Gliedern und Tentakeln, erwarten wir schon, dass der Hersteller dafür sorgt, dass diese sicher beim Endkunden ankommen. Komplett fehlende Teile sorgen für einen bitteren Beigeschmack. Auch die anscheinend verrutschte Gussform ist ein Problem, und insgesamt stellt sich angesichts dieser Schwierigkeiten die Frage, ob bei Raging Heroes ausreichend Qualitätskontrolle betrieben wird.

Diese Aspekte fallen umso schwerer ins Gewicht, wenn wir den Preis berücksichtigen. Mit nahezu 25 Euro für eine Miniatur liegen Raging Heroes preislich weit höher als viele vergleichbare Hersteller. Nur Branchenprimus Games Workshop ruft sonst Preise in dieser Höhe für eine einzelne 28mm Heroic Scale Miniatur auf. Allerdings stellt sich bei der Konkurrenz aus Nottingham die Qualitätsfrage in der Regel nicht, denn der Fertigungsgrad ist bislang weitestgehend unerreicht.

Wer Premium-Preise aufruft, muss auch die entsprechende Qualität liefern. Bei der NecroPriestess Nepharya war dies klar nicht der Fall. Es bleibt zu hoffen, dass wir einfach nur einen Ausrutscher nach unten erwischt haben, und die normale Qualität der Miniaturen höher ist, als die der NecroPriestess Nepharya. Wie es dahingehend bei unseren anderen Reviewmodellen aussieht, erfahrt ihr bereits morgen und übermorgen in unseren weiteren Reviews.

Link: Raging Heroes

BK-Mark

Passionierter Maler und Hobby-Veteran aus den bunten 90ern. Neben 40K, der ersten großen Liebe, heutzutage Infinity-begeistert und Teilzeit X-Wing-Pilot, der die Hobby-Aspekte oftmals dem Spielen vorzieht.

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Kommentare

  • Schönes Review 🙂 ich kann dem nur beipflichten. Als Besitzer dieser und weitere Minis von RH musste ich feststellen das es teils fehlerhafte oder gar fehlende Miniaturen im ganzen Set gab. Allerdings aus der ersten Stunde der KS Produktion. Die Reklamation hat aber tadellos funktioniert und habe die fehlenden Teile ohne murren und knurren ersetzt bekommen.

  • Das ist echt ärgerlich Habe auch bei dem ersten Kickstarter mitgemacht und war total begeistert von der Qualität. Ich hatte kaum Versatz drin und auch mit den Resinhäutchen hielt es sich in Grenzen.

  • Hm, hatte bis jetzt nur die älteren Zinn-Modelle.
    Bis auf einen Ausreißer waren die eigentlich ziemlich gut.

    Hoffentlich wird das noch besser. Solange es nur die Resinlappen sind könnte ich damit leben. Der Rest darf bei dem Preis nicht sein!

  • Qualitativ hatte ich bei meinen Kickstarter Sachen von Raging Heroes bisher keine Probleme, die sind wirklich so detailliert wie auf den Rendern. Allerdings kann ich einigen leichten Versatz bestätigen. Auch lassen sich die Teile wirklich nicht immer gut kleben – aber ich habe auch vorher kein Seifenbad gemacht, um das Trennmittel zu entfernen – und die Minis waren bei mir schon teilweise echt ölig.

  • Vielleicht wäre es bei solchen feinen Minnis besser auf Metall zurück zu greifen.
    Das Modell an sich sieht ja wirklich großartig aus.

    • Hat Vor- und Nachteile. So feine Metallteile zu kleben ist ätzend und die Klebestellen sind durch das Gewicht deutlich anfälliger (müsste man stiften).
      Resinklebestellen verbinden sich sehr nachhaltig und funktionieren deshalb eigentlich gut, aber so fragile Modelle sind generell ein Problem, bei Metall würde sich dauernd alles Verbiegen (Farbabplatzer inklusive) und bei Resin hat man Bruchgefahr… Hartplastik ist da einfach unschlagbar, aber eben auch limitiert im Design und teuer.

      • Da kann ich nur beipflichten. Ich habe Miniaturen mit ähnlich winzigen Klebestellen aus Metall (Privateer Press Wracks z.B. mit den einzeln anzuklebenden Ketten), und wenn man die einmal am halten hat, kann man sich nichtmal sicher sein, dass sie da auch bleiben. Wenn Resin einmal klebt, dann bricht das Modell überall aber sich nicht an der Klebestelle.

      • jupp, Hartplastik wäre natürlich der Hammer.
        Aber ich mache meist einen Bogen um so feine Minnis, da ich sonst Angst hätte das ich ständig Bruch produziere…

  • Beim ersten KS hab ich auch ein Charaktermodell dabei gehabt (ich weiss nicht mehr, welches es genau war), bei dem so ziemlich alle filigranen Teile abgebrochen waren, aber zum Glück sind die Bruchstellen bei Resin relativ dankbar und nach dem Kleben siehts aus, als wenn nie was gewesen wäre.

    Generell war die Gussqualität allerdings 1A und ich muss ehrlich sagen, daß ich kaum Resinfiguren gesehen habe, die da ran kommen. Einziges Manko waren wirklich die bereits beschriebenen Klebestellen… teilweise hab ich mir gedacht, ich werd zum Sittich, weil das manchmal ewig gedauert hat, bis es gehalten hat.

  • Ich finde das Resin von RH unglaublich empfindlich. Bei einigen bzw. mehreren Modellen sind mit teile abgebrochen … Hatte schon bereut beim KS resin anstatt Zinn gewählt zu haben. Habe solche Probleme in diesem Ausmaß weder bei forgeworld noch bei Mierce oder bei Prodos gehabt. Habe das Gefühl dass das Resin von RH brüchiger ist.

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