von Dennis | 19.06.2008 | eingestellt unter: Allgemeines

Dragoncolour Grundierung im Test!

Ich habe vorgestern die Dragoncolors getestet, einmal auf Zinnfiguren und einmal auf Plastikfiguren. Jeweils einmal gedippt und einmal mit dem Pinsel aufgetragen. 12 Stunden nach dem Farbauftrag habe ich die Miniaturen dann begutachtet.
Es fällt sofort auf, dass die Farbe glänzend trocknet, dies ist auf Plastikfiguren deutlicher als auf Zinnfiguren. Das haben andere Tester auch bestätigt, wie man es im Sweetwater Forum lesen kann.
Mir persönlich wäre ein matter Farbton lieber, da ich diesen besser weiter verarbeiten kann.

Nun zu den Ergebnissen (Zinnfiguren, Plastikfiguren), links jeweils Dragoncolors mit dem Pinsel aufgetragen, rechts gedippt.

Dragoncolors auf Zinnfiguren Dragoncolors auf Plastikfiguren

Auf den Zinnfiguren hält die Farbe wesentlich schlechter, auf dem bepinselten Schwertkämpfer links ist die Farbe stellenweise ähnlich einem Wash in die Ecken gelaufen und hat offene Stellen wie die Rüstung unbedeckt gelassen. Beim Sigmarpriester rechts ist an mehreren Stellen die Grundierung bereits abgeplatzt ohne das man damit in Kontakt gekommen ist. Beim Anfassen der Figur löst sich die Farbe von erhöhten Kanten recht schnell.
Negativ ist mir auch aufgefallen, dass sich logischerweise bei der gedippten Figur die Farbe an den Füßen sammelt und auch bei längerem abtropfen ein nicht grade kleiner Anteil Farbe „abläuft“. Mir scheint die Methode daher ein wenig verschwenderisch.

Pluspunkt: Die Farbe trocknet dünn und verschmiert keine Details, wie es z.B. bei unverdünnter Citadel oder Vallejo Farbe der Fall wäre. Wenn man mit dem Pinsel grundiert und vermehrt Plastikfiguren hat, bietet sich Dragoncolour sicherlich an, da man deutlich mehr Farbe als bei Citadel (100 ml Dragoncolour = 13,75 €, 100ml Chaos Black = 20,85 €) erhält und nicht extra verdünnen muss. Was sich aber wieder ausgleicht, da man die Citadelfarbe eigentlich nie unverdünnt nutzt, daher sind die 30% Mehrpreis hinfällig. Der eine oder andere, wird sich evtl. doch für Vallejos Coal Black entscheiden, da dieses etwas matter ist und nur knapp 1 € mehr kostet pro 100 ml als Dragon Colour.

Sicherlich geht das Dippen sehr zügig, allerdings stelle ich mir den Vorgang bei immer geringerer Farbmenge im Pöttchen sehr schwierig vor. Mein Vorschlag wäre daher an die Entwickler, wenn im Deckel kleine Hervorhebungen wären, in denen man die Base einkleben könnte. Damit könnte man die Figur dann kopfüber stellen, Dose kurz umdrehen und wieder zurück, komplette Figur mit Farbe überzogen. Zum anderen bietet es sich an, in die größere Dose zu investieren, da einige Umbauten oder größere Charaktermodelle schnell über die Ausmaße wachsen (insbesondere bei den Probepötten)

Einen weiteren Tag später ist mir aufgefallen, dass an der gedippten Zinnfigur Farbstücke abgeblättert sind, sehr unschön. Der Hersteller teilte mir mit, dass dies bei nicht gesäuberten / neuen unbehandelten Miniaturen vorkommen kann und auch das Beiblatt empfiehlt die Miniatur mit Isopropanol zu säubern. Ich teste daher gerade eine weitere Zahl Miniaturen, welche ich entfärbt habe, also kein Trennmittel aus der Gußform mehr haben sollten, gemischt im Dip- und Anpinsel-Verfahren.

Farbspray habe ich bei diesem Vergleich bewusst außen vorgelassen. Es läßt sich zum einen von der Menge nicht vergleichen (es stehen zwar 400 ml auf der Dose, aber wie hoch dort der Anteil Treibmittel / Farbe ist, ist nicht klar) und die Ergiebigkeit läßt sich auch schlecht vergleichen, da besprühte Figuren häufig noch mit dem Pinsel nachbearbeitet werden müssen. Daher ist der Zeit-Vorteil nicht allzugroß und der Nutzen nur bei Fahrzeugen o.ä. gegeben.

Fazit:

Kleiner Vorteil für Dragoncolour im Vergleich; es verläuft gut auf der Figur, wenn es mit dem Pinsel aufgetragen wird und deckt. Preislich gibt es sich nicht viel mit Citadel und Vallejo. Es ist jedoch zu beachten, das Dragoncolour wesentlich empfindlicher auf Verunreinigungen (Fette, Spülmittelreste o.ä.) reagiert als andere Farben, eben weil es so hauchdünn ist.

Kurz um, die Tauchgrundierung ist wie die ganzen Dippingflüssigkeiten (wie z.B. Fast-Army-Painter), die angeboten werden eine große Hilfe für Spieler, die schnell und einfach eine komplette Armee bemalen möchten aber für Vitrinen- & Contestmaler mehr als ungeeignet. Für letztere ist der glänzende Abschluß auch störend, aber wie gesagt, für Vitrinenminiaturen ist diese Form der Grundierung aber auch nicht gedacht.

Herstellerlink: http://www.dragoncolour.de/

Diskussion: „Grundierspray“-Thread im Sweetwater Forum

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

Ähnliche Artikel
  • Tutorials

Tabletop Workshop: Tipps zum Abformen

27.07.20241
  • Patreon
  • Postapokalypse

Punkapocalyptic: Preview und Patreon

27.07.2024
  • 3D-Druck
  • Crowdfunding
  • Patreon

OnePageRules: Assault on Malhadra Frontier & Vorschau

27.07.2024

Kommentare

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.