Review: Weaver Courts One-Player Starter Set (Teil 2)
Heute geht das große Review der neuen Conquest-Fraktion in die zweite Runde.
Unser Review des Weaver Court-Starter-Sets geht weiter. Damit wir alle auf der gleichen Seite sind, gebe ich hier nochmal einen Überblick über den Inhalt der Box.
Auf einen Blick
Produkt: Weaver Courts One Player Starter Set
Hersteller: Para Bellum Wargames
Material: Plastik
Maßstab: 38mm
Preis: 149.99 Euro
Das Material wurde von Para Bellum Wargames gestellt.
Für einen ausführlichen Überblick, was in dem Starter Set alles enthalten ist und ein Review der Infanterie, schaut gerne nochmal in Teil 1 vorbei.
In diesem zweiten Teil nehmen wir uns jetzt die Crann Guardian Brutes und die Mottenreiter-Kavallerie der Ciannir/Sciathan Riders genauer unter die Lupe. Den Anfang machen die Guardians.
Crann Guardians
Die Crann Guardians sind von den Verstorbenen der Weaver Courts beseelte Bäume, die zum Schutz ihrer Wälder in den Kampf ziehen und als Amboss der Armee fungieren sollen. Im Gegensatz zu den zierlichen Elfen der Weaver kommen die Guardian auch schön stabil und imposant daher.
Crann Guardians – Bauanleitung
Hier könnt ihr sehen, wie eine exemplarische Pose der Crann Guardians zusammengebaut werden soll. Die Anleitung für die anderen Posen gibt es auf der Website von Para Bellum.
Dass nicht alle Posen im Starter-Set enthalten sind, soll vermutlich Papier und Geld sparen, ist aber meiner Meinung nach nicht wirklich sinnvoll. Die anderen Posen der Guardians sind aber zum Glück sehr leicht nachzuvollziehen.
Crann Guardians – Gussrahmen
Hier seht ihr die Gussrahmen der Conquest-Ents in der Detail-Aufnahme. Die Einzelteile sind sehr groß und stabil, mit einer schönen Detailtiefe.
Crann Guardians – Gebaut
Und so sehen die Baum-Freunde aus, wenn man sie zusammengebaut hat.
Hier habe ich die einzelnen Posen nochmal in einer Detailansicht fotografiert.
Crann Guardians – Review
Die Crann Guardians waren nach der eher friemeligen Infanterie eine sehr willkommene Absicht. Große, stabile Teile mit – weitestgehend – klaren Befestigungspunkten. Die Arme bieten sogar ein bisschen Spielraum zur individuellen Posierung.
Einzig die Anbringung kleiner, optionaler Details (Tierschädel oder einzelne Blätter, die an den Armen befestigt werden sollen) war nicht immer klar. Sonst war die Bauerfahrung der Crann Guardians so, wie ich sie mittlerweile von Conquest-Brutemodellen erwarte: leicht in der Handhabung, schnell in der Umsetzung und mit einem stabilen Ergebnis.
Das Design sagt mir dagegen leider nicht ganz so zu. Eigentlich bin ich ja ein großer Freund davon, dass Para Bellum sich traut, von vertrauten Fantasy-Designs abzuweichen, aber die Gorilla-Posen der Crann Guardians ist für mich ein seltener Design-Fehltritt. Dazu kommen die Köpfe, die mir auch nicht so recht zusagen wollen.
Ich verstehe wohl, dass der Sinn und Zweck dahinter ist, den Eindruck eines seltsamen, fremden Lebewesens zu erwecken, aber insgesamt wirkt das Design der Crann Guardians auf mich vor allem unausgegoren. Wenn ich sie ansehe, fühle ich mich nicht in die Welt von Eä versetzt.
Sonst schaffen Para Bellum es immer, mich mit ihren Designs abzuholen und mich in die Welt eintauchen zu lassen, aber die Crann Guardians sehen für mich nur wie Spielzeuge aus. Schade um das Konzept – hier wäre mehr möglich gewesen.
Ciannir / Sciathan Riders (Dual Kit)
Kommen wir zu den Kavallerie-Modellen, die das Starter Set abschließen. Diese sind Weaver die auf riesigen Motten reiten, mit denen sie durch ihre Magie der Lebensbindung ein tiefes Bündnis teilen.
Es gibt sie in der Fernkamp-Variante (Ciannir Riders) und als Bombardierungs-Einheit (Sciathan Riders) – ich habe mich für die Fernkämpfer entschieden.
Ciannir / Sciathan Riders – Bauanleitung
Hier seht ihr die exemplarische Bauanleitung aus dem Starter-Set. Die ausführliche Bauanleitung gibt es ebenfalls auf Para Bellums Website zu finden.
Im Gegensatz zu den Guardians finde ich die Entscheidung, hier nicht die vollständige Anleitung zu drucken, fast schon fahrlässig. Die Ciannir- beziehungsweise Sciathan Riders sind wirklich sehr komplexe Bausätze, deren vollständige Anleitung nicht hinter einem QR-Code versteckt werden sollten.
Ich habe die Anleitung zwar schnell online aufrufen können, aber die Bauanleitung eines so komplizierten Bausatzes nebenbei am Handy zu lesen, war nicht eben angenehm.
Ciannir / Sciathan Riders – Gussrahmen
Hier gibt es die Gussrahmen der Reiterei im Detail zu sehen. Interessant fand ich, dass es drei Modelle hier auf zwei Gussrahmen geschafft haben.
Zu bemerken ist auch, dass die Teile mitunter wirklich sehr klein und die Verbindungen zum Gussrahmen nicht immer stark sind. So ist ein Teil in meiner Starter-Box fast verloren gegangen, weil es sich scheinbar beim Transport aus dem Gussrahmen gelöst hat. Das hätte sehr nervig werden können, aber ich hatte Glück und habe das Teil beim Herausnehmen der Gussrahmen aus der Box aufgefangen und beiseite gelegt.
Ciannir Riders – Gebaut
So sehen die Mottenreiter der Ciannir Riders dann aus, wenn man sie fertig gebaut hat. Ich habe sie für die leichtere Bemalung und den Transport noch nicht auf ihre Flying Stands geklebt.
Und hier noch ein paar Detailaufnahmen der einzelnen Modelle.
Ciannir Riders – Review
Waren die Kern Skirmishers und die Rhun Sidhe teilweise etwas komplizierter im Bau, sind die Mottenreiter der Ciannir beziehungsweise Sciathan Riders noch ein paar Fertigkeitsstufen weiter oben anzusiedeln.
Sowohl die Motten als auch die Reiterinnen bestehen aus vielen, sehr kleinen Einzelteilen, deren Verbindungen auch nicht immer ganz klar sind. Wenn man erstmal ein oder zwei Modelle hinter sich hat, geht einem der Bauprozess durchaus leichter von der Hand, aber einzelne Schritte, wie das Befestigen der Zügel, sind auch nach dem dritten Durchgang nicht leicht.
Die Kavallerie der Weaver ist definitiv kein Bausatz, den ich einem Anfänger oder einer Anfängerin im Hobby ohne Vorwarnung in die Hand geben würde. Und das alles sage ich wohlgemerkt, obwohl ich die Modelle noch nicht auf ihre Flying Stands geklebt habe – ein Schritt, der in der Vergangenheit schon öfter für Ärger gesorgt hat, wie bei dem Quatl der W’adrhûn, den ich mir hier angeschaut habe.
Dafür lässt sich das Ergebnis mehr als sehen. Die Reittiere der Weaver sind wahnsinnig schön gelungen mit viel Charakter und schönen Details – insbesondere die Haare und Flügel machen viel Lust auf eine liebevolle Bemalung.
Und auch die Reiterinnen sind sehr dynamisch gelungen und bestechen durch ihre Details: Masken, Waffen und Rüstungen versehen die Conquest-Waldelfen auch hier mit viel Charakter, und sie runden die eher zahm aussehenden Motten mit ihrer zur Schau gestellten Kampfeslust ab.
Regeln
Kommen wir nun also zu den Regeln der hier angeschauten Modelle. Die Armeeregeln der Weaver werde ich hier nicht nochmal vorstellen, für eine kleine Auffrischung der Armeeregeln der Weaver Courts könnt ihr euch nochmal in Teil 1 unseres Reviews einlesen.
Crann Guardians
In Last Argument of Kings
Die Crann Guardians sind der Anker einer Weaver Courts-Armee und sind dafür hervorragend ausgestattet. Für 190 Punkte bekommt man eine Medium-Einheit mit Resolve 3, D3 + Schild und 6 Wunden, die mit Vanguard 3, March 6 und Unstoppable auch den Weg zu ihrem Ziel findet.
Richtige Hämmer werden die Guardians mit Evasion 0 und ohne Hardened allerdings nicht lange binden können, das sollte man beachten.
Offensiv können sie mit 5 Attacken, Clash 2 und Relentless Blows auch einiges ausrichten, wenn man sie gegen schwächere Regimenter antreten lässt.
Mit ihrer Aktion „Rooted Might“ können sie entweder Seed Marker an alle Regimenter innerhalb 10″ verteilen oder ihre Relentless Blows auch auf die 2 aktivieren. Wenn die Jahresuhr auf der Jahreszeit des Warlords steht, bekommt man beide Boni. Effektiv wird man vermutlich so gut wie nie die Relentless Blows der Guardians buffen, daher ist dieser Bonus sehr willkommen.
Insgesamt gefällt mir das Paket der Crann Guardians gut – weitere Stands sind mit 60 Punkten pro Baum nicht unbedingt günstig, was sie eher zu einer MSU-Einheit werden lässt. Das passt allerdings auch gut zu der Tatsache, dass sie bei den meisten Charakteren der Weaver als Mainstasys im Warband zu finden sind.
In First Blood
In First Blood erfüllen die Crann Guardians die selbe Rolle wie in Last Argument of Kings mit einem sehr ähnlichen Profil: Defense und Resolve 3 mit Schild und 5 Wunden. Offensiv machen sie mit 4 Attacken und Clash 2, March 5, Relentless Blows und Impact 2 etwas weniger Schaden als im Rank and Flank-Cousin und vergleichsweise sind sie in First Blood dazu auch noch teurer. Hier kosten die Guardians dafür allerdings 140 Punkte, mit 100 Punkten für jeden weiteren Baum.
Aber ihr Zweck ist ein anderer: Raum einnehmen und Seed Marker verteilen. Wenn ein Regiment sie charged, bekommt es einen Seed Marker und wenn ein gegnerisches Regiment einen Clash gegen sie ansagt, können sie Bloom Marker auf dem entsprechenden Regiment gegen Hardened (X) eintauschen, was sie teilweise sogar deutlich stabiler machen könnte.
Generell gefallen mir die Weaver-Ents in First Blood allerdings weniger gut als in Last Argument of Kings. Eine volle Einheit nimmt zu viel Raum in einer Liste ein, und ein einziger Guardian wird zu schnell vom Tisch genommen, bevor er Zeit hat, das Spiel zu beeinflussen.
Ciannir Riders
In Last Argument of Kings
Die Ciannir Riders sind Flankenkämpfer durch und durch. March 7, Volley 2 mit Aimed Shot, Barrage 3 auf 12″ mit Fly, Fluid Formation und Opportunists machen sie zu einer sehr mobilen Einheit, die besonders gegen Einheiten mit Schilden und die Phalanxen der City States glänzen sollte.
Dazu kommt, dass sie mit ihrer Sowing Shot-Sonderregel zusätzliche Seed Marker verteilen dürfen, wenn sie in den Rücken oder die Flanke einer Einheit schießen. Für 150 Punkte und 50 Punkte pro zusätzlichem Stand sollten auch sie eher als MSU gestellt werden, doch machen sie so eine gute Figur.
Einzig und allein die etwas geringe Anzahl Schüsse (10 an der Zahl) sind ein kleiner Wermutstropfen – der allerdings durch Opportunists und ihre Pathfinder-Sonderregel etwas ausgeglichen wird. Wirkliche Hämmer sind die Ciannir Riders trotzdem nicht, sondern Plänkler und Supporter, die einen Starken Armeekern abrunden.
In First Blood
Im Conquest Skirmisher sind die Ciannir Rider noch mobiler. Mit March 8 und einer Sonderregel, die ihnen den zweiten March um 4″ verlängert, kommen die Weaver Mottenreiter wirklich überall hin, wo sie hin wollen.
Clash und Volley 2 mit Sureshot, Barrage 3, Armor Piercing 1 und 10″ Reichweite lassen sie etwas riskant wirken, aber in den Händen talentierter Taktikerinnen und Taktiker sollten die Ciannir Rider in First Blood einiges an Schaden anrichten – auch wenn sie keine stabile Einheit im Alleingang auseinander nehmen. Wie bei den Weavern insgesamt vorgesehen zu sein scheint, muss man sich geschickt bewegen und den Gegner aufreiben, eher man im Nahkampf gebunden wird.
Seed Marker verteilen die Ciannir Rider zusätzlich noch mit einem erfolgreichen Charge, wovon ich mit Impact 1 allerdings tendenziell eher abraten würde. Mit 90 Punkten und 70 Punkten pro zusätzlicher Reiterin sind sie auch günstig genug, um als reine Plänkler und zum Einnehmen verlassener Missionsziele zu dienen.
Sciathan Riders
In Last Argument of Kings
Die Bombardier der Weaver sind im Vergleich zu den Plänklern der Ciannir Rider etwas spezieller in der Handhabung. Sie haben keine Fernkampf-Option und bieten mit Clash 2 und 5 Attacken auch nicht allzu viel mehr im Nahkampf. Stattdessen wollen sie mit Fluid Formation und ihrer Bombing Run-Sonderregel über gegnerische Einheiten fliegen und dadurch Schaden anrichten.
Für diese Sonder-Aktion wählt man einmal pro Runde ein gegnerisches Regiment, über das sich die Sciathan Rider mit einer March-Aktion bewegt haben. Dieses Regiment nimmt automatisch X Hits, wobei X die Anzahl der Stands in den Sciathan Riders ist plus 2 zusätzliche Hits für jeden Seed-Marker auf dem gegnerischen Regiment.
Die Idee ist also, Seed Marker auf einem Regiment aufzubauen und dann ein großes Bombardement zu starten. Das wird in einem Spiel mit alternierenden Aktivierungen nicht leicht sein – und es kommt erschwerend hinzu, dass Seed Marker zu Beginn jeder Runde zu Bloom Markern werden und auf drei Marker begrenzt sind.
Im Höchstfall bekommt man für viel Vorbereitung also ca. 9 Treffer, die dafür allerdings in die Flanke des gegnerischen Regiments gehen, ohne allerdings Moralschaden zu verursachen.
Mir erscheinen die Sciathan Riders deutlich zu umständlich, um sich zu lohnen, zumal sie mit 70 Punkten pro Stand auch noch teurer sind, als die Ciannir Riders. Für mich klingt das definitiv nicht optimal, dafür allerdings sehr spaßig. Ich würde die Sciathan Riders daher gerne in einem freundlichen Spiel auspacken, aber mir wenig von ihnen erhoffen.
In First Blood
In First Blood sind die Sciathan Riders meiner Meinung nach deutlich besser umgesetzt. Statt einer Sonderregel für ihr Bombardement bekommen sie hier eine Fernkampf-Option mit einer sehr, sehr kurzen Reichweite: 4 Schuss pro Modell auf 6″ mit Deadly Shot.
Und wenn man doch über befeindete Einheiten fliegt, bekommen diese dadurch einen Seed-Marker pro Modell in den Sciathan Riders. Zählt man dazu ihren Volley-Wert von 3 und ihren Movement-Wert von 8, der ebenfalls im zweiten March nicht halbiert wird, und die Sciathan Riders lohnen in First Blood deutlich mehr als in Last Argument of Kings.
Dafür zahlt man gerne auch 100 Punkte für das erste Modell und 80 für jedes weitere – was für Kavallerie immer noch günstig im Conquest-Skirmisher ist. Eine schöne Einheit!
Abschließendes Fazit
Mit Ausnahme der Crann Guardians hat mir auch die zweite Hälfte des Starter Sets sehr gefallen. Die Weaver wurden in der Community ja schon sehr lange gewünscht, und ihr Auftakt hat definitiv Eindruck hinterlassen – mit dem Vorbehalt, dass es sich hier um den Grundstock der Armee handelt.
Denn bedenkt man ihren Hintergrund – wilde Elfen, die seltsame Symbiosen mit Flora und Fauna eingehen – sind insbesondere die Kern Skirmisher, die Motten-Kavallerie und die Heldin doch noch etwas sehr zahm.
Nun wissen wir zum Glück schon, dass ausgefallenere Modelle für die Weaver Courts noch folgen werden – etwa die Pflanzen-Drachen und die Will o’ Wisps, die Para Bellum aktuell schon in der Vorbestellung haben.
Vor diesem Hintergrund finde ich die hier im Starter Set enthaltenen Modelle sehr gelungen und sie machen Lust auf mehr.
Was haltet ihr von den Brutes und der Kavallerie der Weaver? Habt ihr mehr Liebe für die Conquest-Ents? Schreibt es uns in die Kommentare!
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