von BK-Bob | 16.02.2024 | eingestellt unter: Reviews, Warhammer / Age of Sigmar

Review: Old World – Gruftkönige von Khemri

Die Renaissance für Warhammer: Fantasy wurde Anfang des Jahres mit Warhammer: The Old World eingeläutet. Und um beim Thema Wiedergeburt zu bleiben, schauen wir uns heute die Gruftkönige von Khemri an.

Auf einen Blick:

OW Khemri 0

Produkt: Grundbox von Warhammer: The Old World – „Gruftkönige von Khemri“-Edition
Hersteller: Games Workshop
Material: Plastik
Preis: 230,00€

Das Reviewmaterial wurde von Games Workshop gestellt.

Disclaimer:

Schon kurz nach deren Veröffentlichung waren die beiden Grundboxen für Warhammer: The Old World an vielen Stellen ausverkauft. Da es sich aber nicht um limitierte Boxen handelt, werden sie zurückkommen oder man hat jetzt schon Glück und findet noch eine Kopie bei seinem lokalen Händler.

Ausgepackt:

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Die Gruftkönige von Khemri kommen in einem stabilen Karton daher. Wenn man ihn öffnet, wird man von einem Berg an grauem Plastik erschlagen. 33 Gussrahmen und 11 kleine Pferdegussrahmen sind in der Box enthalten. Diese ergeben dann bis zu 72 Skelettkrieger, 16 Skelettreiter, 3 Streitwägen, 1 Nekrolith-Knochendrache mit Priester des Todes und 1 Gruftkönig.

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Der Hingucker aus der Box ist natürlich der neue Bausatz. Der Nekrolith-Knochendrache kommt auf zwei Gussrahmen daher und bietet die Optionen entweder von einem Priester des Todes oder von einem Gruftkönig geritten zu werden. Der Gruftönig hat die Möglichkeit auch als zu Fuß Variante gebaut zu werden und hat vier Waffenoptionen, mit denen er gebaut werden kann.

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Alle restlichen Gussrahmen sind schon sehr alte Bekannte. Die Ältesten dabei sind die Skelettpferde von 1993. Bestehend aus jeweils zwei Teilen kommen sie in zwei Gussrahmen Variationen, die jedoch identisch sind. Somit gibt es insgesamt vier Bauvariationen für die Pferde. Insgesamt sind 22 Pferde in der Box enthalten

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Die Reiter für diese Pferde (von 2002) kommen jeweils zu viert in einem Gussrahmen und haben nur Teile, um genau vier Reiter zu bauen. Von diesen Gussrahmen hat man insgesamt Vier.

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Ebenfalls bekannte Gesichter von 2002 sind die drei Gussrahmen für die Streitwägen. Jeder Gussrahmen enthält die Teile für den Streitwagen selbst, mit alternativer Front und optionalen Banner, und zwei Wagencrews. Für diese sind ein Kavalleriespeer, ein Wurfspeer und eine Peitsche als Bewaffnung enthalten. Mehr Bauoptionen haben sie allerdings mit dem Khemri-Upgradegussrahmen.

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Dieser, ebenso von 2002, enthält Teile um normale Skelette als khemrische Skelette zu bauen. Sechsmal enthalten haben sie jeweils zehn Schilder, sechs Köpfe, acht Bögen und Köcher, vier linke Hände für Bogenschützen, ein linker Arm mit Chepesch und ein rechter, ein Musikinstrument und ein Banner mit zwei Banneroptionen. Diese Teile können beliebig mit den Reitern, Streitwägen und den Skelettkriegern kombiniert werden.

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Den Abschluss macht der jüngste älteste Rahmen, welcher von 2005 stammt. Die Skelettkrieger, deren Gussrahmen 18-mal enthalten sind, kommen wie die Reiter im Viererpaket. Diese können entweder mit Handwaffe oder Speer gebaut werden, haben sieben Schädel als Kopfoption, mit der Zusatzoption mit zwei verschiedenen Hörnerpaaren verziert zu werden, und haben als Zusatzbits einen Pfeil und Grabstein mit in ihrem Gussrahmen.

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Neben den Miniaturen sind in der Box noch die passende Bases enthalten, Kriegsmaschinenschablonen, zwei rote Zollmessstäbe, ein Warhammer: The Horus Heresy Würfelset mit 20 W6 und einem Abweichungswürfel, das Hardcover Regelbuch, eine Zugzusammenfassung und ein Heftchen das Bauanleitung und Armeeliste enthält.

Zusammenbau:

Die Säuberung der alten Miniaturen braucht mehr Zeit als bei neueren Miniaturen durch die starken Gussgrate, welche üblich sind bei diesen Modellen.

Ebenfalls länger dauert das Kleben der Skelette. Denn diese sollten immer etwas antrocknen bevor neue Teile angeklebt werden. Ansonsten stehen die Chancen sehr gut, dass sich die finale Pose von der gewünschten unterscheidet, dank hängender Schultern und verrutschten Wirbelsäulen.

Der Nekrolith-Drache ist an einigen Stellen sehr kleinteilig und hat an ein paar Verbindungspunkten keine guten Klebestellen bzw. nicht gute Markierungen wo genau etwas hin geklebt werden soll.

Fertig:

Und so sehen die Miniaturen nach dem Zusammenbau aus:

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Größenvergleich:

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Von links nach rechts (Alle Miniaturen sind von Games Workshop): Skelettkrieger, Gruftkönig, Skelettreiter, Skelettstreitwagen, Priester des Todes auf Nekrolith-Knochendrachen

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Von links nach rechts (Alle Miniaturen sind von Games Workshop): Hochelfen Speerträger, Skelettkrieger, Freigilden-Stahlhelm, Gruftkönig, Primaris Space Marine

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Von links nach rechts (Alle Miniaturen sind von Games Workshop): Ellyrianische Grenzreiter, Skelettreiter, Freigilden-Ritter, Skelettstreitwagen, Primaris Space Marine

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Von links nach rechts (Alle Miniaturen sind von Games Workshop): Priester des Todes auf Nekrolith-Knochendrachen, Primaris Space Marine, Battlemage on Griffon

Fazit:

Wir sind wieder zurück in der alten Welt und die Gruftkönige von Khemri ziehen hinter Settra in die Schlacht. Mit der Grundbox von Warhammer: The Old World – „Gruftkönige von Khemri“-Edition liefert Games Workshop eine prall gefüllte Box Miniaturen ab, um in diese zu starten.

Die alten Miniaturen sind genau das, was sie sind. Die alten Gussrahmen von damals. Es gibt also starke Gussgrate. Vor allem die Pferde leiden darunter, denn diese haben sogar teilweise Versatz. Die Skelette mit ihren Kugelgelenk Verbindungen haben die Möglichkeit sehr viel Positionierungsfreiraum zu haben. Das heißt aber, dass das Zusammenbauen dauert, da sich die Arme durch diesen Freiraum sehr gerne verschieben, bevor sie angetrocknet sind. Teilweise ist daher zu überlegen bei diesen nicht Plastik-, sondern Sekundenkleber zu verwenden, wenn man nicht die Miniaturen passend gegen Gegenstände dragieren will, um das gewünschte Aussehen zu erhalten.

Aber es war klar kommuniziert, was bei The Old World veröffentlicht wird. Nämlich in fast allen Fällen die alten Sets einfach erneut. Und genau das erhält man.

Der Nekrolith-Knochendrache ist dagegen ein komplett neues Modell, welches man daher mit anderen aktuellen Sets vergleichen kann. Der Drache selbst ist sehr schön detailliert und hat eine gute Passgenauigkeit.

Der Priester auf seiner Reitplattform ist da schon eine etwas andere Geschichte. Detailschärfe und Gussqualität ist schon da. Aber er hat teils eine Kleinteiligkeit, die ich bisher nur von Malifaux Modellen kannte. Hauptproblem sind aber die teils komplett fehlenden Schlüssel-Schloss-Systeme zum korrekten Verbinden zweier Teile. So sitzt beispielsweise der Priester auf seinem Sitz, wo er beliebig darauf platziert werden kann, ohne irgendwo einzurasten. Jedoch gehen der Geier und die Kuppel, die beide zu einem späteren Zeitpunkt angebaut werden, davon aus dass er korrekt sitzt. So steht bei uns nun deshalb der Stab in dauerhafter Spannung zur Kuppel, da sie sich gegenseitig im Weg sind und der Geier, der aus der linken Hand des Priesters entstammt und davon ausgeht, dass er sich an die Wand der Plattform schmiegen kann, hat einen unschönen Abstand. Ebenfalls gibt es teils fraghafte Bauschritte, denen man entweder absolut folgen muss oder es beim erneuten Zusammenbauen lieber nicht tut.

Das Regelbuch hat 352 Seiten, 80 Seiten enthalten Hintergrundinformationen. Neben den Regeln selbst sind auch Szenarios, magische Gegenstände und Zauberlehren enthalten. Zusammenhängende Regeln stehen jedoch gerne an unterschiedlichen Stellen und so darf man von Referenz zu Referenz durch das Buch manchmal springen, um eine Regelfrage zu beantworten. Ansonsten enthält es auch eine Miniaturen Galerie für einige Armeen, die in The Old World eine Wiederveröffentlichung bekommen.

Die Zugzusammenfassung ist vierseitig auf stabiler Pappe gedruckt und ist dank abgedruckter Tabellen wie Kontrollverlust und Fehlfunktion auch auf Dauer nützlich und nicht nur zum Einstieg.

Das Heftchen mit Bauanleitung und Armeeliste ist ein kleiner Höhepunkt in der Box. So trägt beispielsweise jede Einheit der 1250 Armeen einen eigenen Namen. Zwar gibt das keine Sonderregeln, aber es ist dennoch ein schönes thematisches Gimmick. Auch sind am Ende der Liste die armeespezifischen Sonderregeln und die Lehre von Nehekhara aufgeführt. So braucht man zum Spielen nur Inhalte, die auch in der Box enthalten sind.

Zuletzt noch zwei Anmerkungen. Die Kriegsmaschinenschablonen sind einen Tick größer als die transparenten Schablonen aus der Starterbox der achten Warhammer: Fantasy Edition. Es ist zwar die gleiche Form, aber das nun verwendete Material schrumpft nicht so stark wie das alte Material. Ebenfalls fehlt in der Box in unseren Augen ein Artilleriewürfel. Denn dieser wird auch in Warhammer: The Old World weiterhin benötigt, um Kriegsmaschinen abzufeuern. Zwar benötigt niemand diesen für die Grundbox selbst, sobald jedoch ein Schädelkatapult aufgestellt werden soll, stößt man auf dieses Problem. Was besonders ärgerlich ist im Zusammenhang, dass dieser Würfel, von Games Workshop selbst, nur in Würfelsets zu bekommen ist.

Die Grundbox von Warhammer: The Old World – „Gruftkönige von Khemri“-Edition ist eine teure Box, die aber ihr Geld durchaus wert ist. Preislich liegt sie sehr nah an dem Preis von zwei Streitmachtboxen von Warhammer: Fantasy und inhaltlich tut sie es auch. Am meisten dürften sich neue Sammler der Armee freuen, die alles aus der Box noch gebrauchen können. Alteingesessene, die nur den Nekrolith-Knochendrachen möchten, dürfen vermutlich noch einige Zeit warten bis dieser einzeln herausgebracht wird oder sie holen sich die Box und vertreiben die Standardtruppen über den Sekundärmarkt.

Sie enthält armeetechnisch alles was benötigt wird, um The Old World zu spielen, aber ich kann sie nur mit dem Hinweis empfehlen, dass es von Vorteil ist, wenn man nicht kompletter Neueinsteiger ins Hobby ist. Denn ansonsten heißt die Devise Zähne zusammenbeißen und durchhalten. Denn die alten Modelle und der Nekrolith-Knochendrache sind sehr weit weg von den Easy To Build Modellen, die man aus aktuelleren Starterboxen von Games Workshop gewohnt ist.

Am Montag geht es weiter mit der alten Welt wenn wir uns die Grundbox der Bretonen und ihren Armeestandartenträger ansehen.

BK-Bob

Seit 2010 im Hobby. Aktuelle Projekte: Warhammer Fantasy/Old World (Imperium, Bretonen, Tiermenschen, Skaven, Gnome), Blood Bowl (Gnome, Echsenmenschen), Warcry, Summoners (Erde, Tod), Bolt Action (Briten), Herr der Ringe (Harad)

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Kommentare

  • Als jemand der ToW viel abgewinnen kann und auch bei der einen oder anderen Box zugeschlagen hat – könnte ich mir bessere Minis vorstellen. Natürlich – ich hätte gerne auf dem Niveau von cursed City mir etwas gewünscht – das wäre eine moderne Interpretation von klassischen Untoten. Und auch die Gussqualität ist nicht ideal..

    Dennoch haben die Minis so einiges, was mir besser gefällt als bei den neuen Minis. Ich kann viele Beinpaare z.B. vorbereiten und dann fröhlich die Minis zusammenbauen und anschließend mit allem möglichen Mixen. Bis auf die push fit Minis sind viele der aktuellen Bausätze anspruchsvoll und ähnliches gilt für die Bemalung. Alles hat seinen Charme, aber die entspanntere Nummer sind Minis im Stil von old world mMn

    Und was Anfänger angeht.. wer nicht im Hobby groß drin steckt, geht da viel befreiter an das Hobby. Da fehlt auch die Referenz zu dem was *möglich* / *state of the art* oder wie man das auch nennen mag. Der Erfolgsfaktor ist da potentiell höher und auch Dinge wie Kir bashing / Anpassen der Pose ist da potentiell viel greifbarer. Und da geht da auch nicht im das ausgleiche 2000 Punkte Spiel mit 100+ Minis. Und so ein Block auch nur einfach bemalter, alter Minis sieht in der Masse vernünftig aus. Und während Plastik viel robuster als andere Materialien ist.. bei einigen modernen Bausätzen sind die Details jetzt so dünn, dass man sich hier auch wieder sehe vornehmen muss.

    Natürlich macht das old world nicht zum idealen Einsteiger Spiel, aber auch zu keinem besonders schlechten. Wer mit den alten Minis nix anfangen könnte und sein Spiel gefunden hat, wird hier wohl nicht überzeugt werden. GW hätte hier mehr machen können.. aber irgendwie gibt mehr als nur Perfekt oder Schrott.

    Und was mir ein Rätsel ist wie sich viele hier immer über die Minis aufregen – als ob die meisten Minis auf Spieltischen auf einem sehr hohen Standard immer bemalt wären, so dass dies der limitierende Faktor ist.

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