von Dennis | 05.01.2008 | eingestellt unter: Allgemeines

Spielwarenmesse Nürnberg 2007

Vom 01.02. bis zum 06.02. fand in Nürnberg die Spielwarenmesse 2007 statt. Der Brückenkopf erhielt eine freundliche Einladung von Games Workshop, welche wir dankend annahmen. Baphomet und Siamtiger wurden mit einem kleinen Fragenkatalog entsandt, um der Einladung nachzugehen und den Ausstellern vor Ort Details über die kommenden Produkte des Jahres 2007 zu entlocken.

Unseren ersten Termin hatten wir bei Games Workshop. Vor dem eigentlichen Termin hatten wir die Möglichkeit, am Messestand die neuen Farben vorgeführt zu bekommen. Die GW Farbpalette wird um 18 neue „Citadel Foundation Colors“ erweitert.

Diese Farben können direkt ohne Grundierung auf die Miniaturen aufgetragen werden, haben bereits bei einer Schicht eine sehr gute Deckkraft und sind matt. Vor allem das neue Gelb und Rot ist uns positiv aufgefallen. Die Behälter sind kegelförmig, was ein Umkippen verhindern soll oder zumindest erschwert. Zusätzlich wurde der Deckel mit einem Umknickschutz versehen und die „Nase“ im Deckel verlängert, um den Rückfluss der Farbe in den Behälter zu verbessern. Über einen längeren Zeitraum wird der bestehende Farbbestand auf diese neuen Behälter umgestellt. Die neuen „Citadel Foundation Co-lors“ haben den gleichen Inhalt und Preis wie „normale“ Games Workshop Farben und werden das bestehende Sortiment ergänzen.

Auf dem Warhammer Fantasy Spieltisch konnten wir bereits einen Teil der neuen Gebäude und Geländestücke begutachten, welche im Juni in die Läden kommen. Es erwarten uns ein Turm, eine Kapelle, ein Set aus Mauern und Zäunen (je drei), ein befestigtes Anwesen (Kombination aus Turm, Kapelle und Mauern plus ein exklusives Mauernset und Verbindungsgebäude, um Turm und Kapelle zu kombinieren), ein Waldset, zwei neue Hügel und ein Ruinenset. Die Gebäude sind sehr detailliert und speziell das Ruinenset glänzt durch die universelle Einsatzmöglichkeit. Preislich sind die Produkte im Bereich 15-25 Euro anzusiedeln (das befestigte Anwesen 65-70 Euro), daher werden wir wohl ab Sommer auf vielen Spieltischen einige dieser sehr gelungenen Geländestücke betrachten können.

Bei unserem eigentlichen Pressetermin bestand für uns beide nun die Möglichkeit, die Fragen zu stellen, die uns auf der Seele brannten: hier nahm die geplante Sommerkampagne für Warhammer Fantasy natürlich einen wichtigen Platz ein: Die Nemesiskampagne wird von Juli bis August stattfinden und wird, ähnlich wie Medusa V im Vorjahr, eine internationale Kampagne mit einigen großen interaktiven Events.

Zum Kampagnenstart wird es ein Booklet geben, ganz wie bei der Lustriakampgane vor zwei Jahren. Es wird aber kein komplettes Regelwerke enthalten, wie es bei Medusa V, mit „Städte in Flammen“ der Fall war. Unsere Frage, ob neue Modelle geplant sind, die thematisch zur Kampagne passen, wurde uns verneint. Geplant ist stattdessen, die noch fehlenden Einheiten für manche Armeen herauszubringen. Auch über den Hintergrund wurden uns ein kleiner Abriss gegeben: die Nemesiskrone, die vor Zeiten von den Zwergen geschaffen wurde, ist wieder aufgetaucht. Die Gerüchte über dieses mächtige Artefakt dringen bis in die entferntesten Winkel der Welt und die Völker rüsten sich, um die Krone in ihren Besitz zu bringen.

Geplant ist, dass der Sieger der Kampagne in Zukunft seine Armeen mit dieser Krone ausrüsten kann. Über die Fähigkeiten der Krone wurden wir leider nicht aufgeklärt. Unsere nächste Frage betraf die geplanten Veröffentlichungen der nächsten Armeebücher und Codices. In den Foren kursieren diverse Zeitpläne hierüber. Mit diesen Plänen konfrontiert, wurde uns mitgeteilt, dass der Veröffentlichungsplan bei GW Deutschland nur auf drei Monate festgesteckt sei, um mit eventuellen Produktionsschwierigkeiten, Terminverzögerungen oder Ähnlichem nicht in Zeitdruck zu geraten.

Nach einigen weiteren, eher allgemeinen Fragen bezüglich des White Dwarfs und der Internetpräsenz der Firma, stellten wir nun unsere letzte Frage: Wir wollten wissen, ob Games Workshop in Zukunft auch vorbemalte Figuren anbieten würde, ähnlich wie Rackham dies mit AT-43 plant. Die Antwort war promt und eindeutig: Nein. Das Hobby besteht für Games Workshop aus den vier Säulen Sammeln, Basteln, Bemalen, Spielen und an diesen wolle man auch in Zukunft festhalten. Nach einigen sehr interessanten Informationen endete hier unser Gespräch und wir verabschiedeten uns.
Wir sprachen noch kurz mit dem Vertreter von Black Library, welche einen angegliederten Stand im Games Workshop Stand hatten, über ihre neuesten Produkte. Der neue Ergänzungsband für Warhammer Ancient Battles „The Age of Arthur“ ist das erste Inhouse Projekt und fin-det reißenden Absatz in England. Ebenso kündigte er eine 2. Auflage des Liber Chaotica Sammelbands an, allerdings als Softcover, um eine höhere Stückzahl auflegen zu können.

Wir konnten einen Blick auf eine Promo-Variante von Talisman werfen. Sehr schön illustriertes Spielbrett und Box, gerade das Cover Artwork ist ansprechend gestaltet. Aber die doch etwas spartanisch wirkenden Pappmarker – welche auch im Endprodukt enthalten sein werden – trübten diesen Eindruck jedoch stark. Es werden keine Plastikfiguren enthalten sein (um sich laut BL von Warhammer zu distanzieren) und es ist geplant auf Ergänzungsboxen zu verzichten, da diese das Ur-Spiel in der Vergangenheit unnötig kompliziert bis unspielbar gemacht hätten, so Black Library.

Unseren nächsten Termin hatten wir bei Universal Cards, welche den Vertrieb der Rackham Produkte in Deutschland betreuen. Wir konnten hier einen Blick auf das neue AT-43 System werfen. Die Figuren sind detailliert und die teilweise maschinelle Bemalung recht ansehnlich (die kleineren Figuren werden in China handbemalt). AT-43 ist als Ready-to-play System gedacht, welches ohne langes Zusammenbauen oder Bemalen direkt gespielt werden kann. Dies hat natürlich seinen Preis, die Starterbox mit etwa zwei Dutzend Figuren, zwei größeren Cybots und etwas Gelände schlägt mit 80 Euro zu buche. Die normalen Truppenboxen mit sechs Figuren liegen preislich bei 25-30 Euro.

Ob man nun das zweiSchritte (also auspacken und spielen) oder vier-Schritte (Sammeln – Basteln – Bemalen – Spielen) System im Tabletop bevorzugt ist eine Frage wie nach schwarzer oder weißer Grundierung, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wir konnten ein paar neue Confrontation Figuren betrachten, welche weiterhin dem hohen Detailreichtum und der hohen Qualität der Rackham Figuren entsprechen. Besonders beeindruckend war der „Aberration Prime“, ein großes mehrteiliges Plastikmodell. Aufgrund der besonderen Produktionsweise mit mehrteiligen Gussformen (drei und mehr an Stelle der üblichen zwei) sind die Teile rundum sehr detailliert und es gibt kaum Glattflächen an den Seiten (Extrem-Beispiel sind hier die Zwerge aus der Schädelpassbox). Diese aufwendigere Produktionsart hat ebenfalls ihren Preis, 30 Euro muss man für den Aberration Prime investieren, wenn man ihn sein Eigen nennen möchte.

Zusätzlich wurde von Universal Cards bestätigt, dass Confrontation V4 demnächst im Handel erhältlich sein wird.

Zum Schluss wurde den 1:72 Händlern ein Besuch abgestattet. Bei Italeri haben wir uns bzgl. Alzo Zero / Operation Overlord erkundigt. Es wurde ein neuer Ergänzungsband sowie neues Gelände (Ruinen und Gebäude, beides sehr gelungen!) veröffentlicht, leider ist der Ergänzungsband über Deutschland bzw. in dt. Sprache schwierig, bzw. gar nicht zu erhalten, da der Vertrieb in Deutschland vom Lizenznehmer eingestellt wurde. Das Gelände oder die Figuren können in Deutschland über Faller bezogen werden, welche die Distribution hier betreuen. Tamiyama und Heller hatten einige neue Produkte mit Tabletop-Tauglichkeit an ihrem Messestand, dazu aber in einer späteren Ausgabe des Brückenkopfs mehr.

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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