von Dennis | 16.01.2013 | eingestellt unter: Reviews, Saga

Review: SAGA The Raven‘s Shadow

Studio Tomahawk ergänzt SAGA um einen zweiten offiziellen Ergänzungsband, The Raven’s Shadow.

SAGA - The Ravens Shadow
Worum geht es?
Das SAGA Regelwerk und die erste Erweiterung Northern Fury haben wir bereits hier besprochen. So hat der Spieler bisweilen die Auswahl aus 8 Völkern, 4 aus dem Basisregelwerk (Wikingern, Angeldänen, Normannen und Waliser) und noch einmal 4 aus Northern Fury (Bretonen , Jomsvikingern, Schotten und Angelsachsen). Dazu gesellen sich noch einmal 4 weitere Völker;

  • Franken
  • Iren
  • Nordische Gaels
  • Strathclyde

Jeder der Fraktionen erhält natürlich ihr eigenes SAGA Spielbrett mit Auflistung der besonderen Fähigkeiten.

Erster Eindruck
Gegenüber Northern Fury hat The Raven’s Shadow von 22 auf 28 Seiten zugelegt und auch die bereits erwähnten Hartpappebögen für die 4 Völker dabei. Was findet sich auf den 28 Seiten? Nun das Plus an Platz ist für FAQ und Errata verwendet worden, der Rest deckt die 4 neuen Völker und zwei neue Regeln (Nahkampfreaktionen und Kriegsbanner) ab. Preislich bleibt man bei 12 GBP / 15 Euro. Nach wie vor kein Schnäppchen, aber im ertragbaren Bereich. Hier hätte man FAQ und Errata eher online unterbringen sollen und / oder in die Wargames Illustrated oder Wargames Soldiers & Strategy ausgliedern sollen und den Platz für Bonusmaterial wie ein Szenario oder ähnliches einsetzen sollen.

Wie spielt es sich?
Die größte Neuerung sind sicherlich die Kriegsbanner. Jede Hearthguard oder Kriegereinheit mit einer bestimmten Mindestgröße darf ein Modell zum Bannerträger umfunktionieren. Dieses generiert dann keinen Angriffswürfel, macht dieses Manko aber weg. So kann sich die Einheit um dieses Banner sammeln und so einen Ermüdungsstein abbauen. Interessante Regelung, die gut zum Spiel passt.
Die Fraktionen beginnen bereits auf Seite 5 und machen den Großteil des Erweiterungsbandes aus. Beginnen wir mit den Franken. Das besondere an den Franken ist, dass man zu Beginn auswählt ob man Merowinger, Karolinger oder Kapetinger spielt. Jede dieser Gruppen hat ihre eigenen Besonderheiten. So sind zwar alle drei beritten vertreten, aber die Kapetinger stehen nicht vor der Wahl sondern müssen Warlord und Hearthguard beritten aufstellen. Merowinger dürfen eine Auswahl Krieger zu kampferprobten Sachsen aufwerten, Karolinger eine Einheit Krieger mit Bögen ausstatten und Kapetinger sogar mit Armbrüsten. Natürlich bringen auch die Franken – oder eher gesagt exklusiv die Karolinger – , wie für SAGA üblich besondere Charaktere in die Schlacht, hier sind es Karl der Große und Roland, Paladin Karl des Großen.
Die Iren, welche stark den Walisern ähneln, dürfen ihren Warlord und Hearthguard mit Dänenäxten ausstatten, und verfügen über legendäre Curaidh (Champions des Warlords) und ein Wolfshunderudel. Letzteres ist eine Option für irische Krieger, welche komplett ersetzt wird durch einen Rudelführer und seine Wolfshunde. Die Liste der Iren ist was Beschuss und Nahkampf angeht, recht ausgeglichen. Als Namenhafte Unterstützung dürfen die Iren auf Brian Boruma mac Cennetig und Ulf the Quarrelsome zurückgreifen.
Die nordischen Gaels umfasst die Wikingersiedlungen in Irland und Schottland, kommen mit schweren Dänenäxten und Wurfspeeren auf den Gegner zu und sprechen dann, als ihre Besonderheit, eine Herausforderung aus. Diese wird dann zwischen den jeweiligen Champions der involvierten Einheiten ausgefochten. Der Verlierer dieses Duells wird ausgeschaltet, was auch den Warlord betreffen kann (sofern dieser nicht einen Hearthguard oder Krieger opfert), und beiden beteiligten Einheiten einen Erschöpfungsmarker einbringt. Derartige Rituale bringen natürlich auch Helden hervor, weshalb die Norse-Gael Brodir of Man und Sigurd Hlodvisson, Orkneyearl dabei haben.
Die letzten im Bunde sind das Königreich von Strathclyde, welche komplett beritten aufgestellt werden können (mit Ausnahme der Levi) und somit sehr zügig in der Schlacht sind. In Kombination mit Kriegsbanner sogar noch zügiger. Interessant ist die Hinterhalt / Unterstützung Sonderregel, welche es ermöglicht bestimmte Einheiten außerhalb des Schlachtfeldes zu positionieren und später über SAGA Würfel bzw. das Battleboard an einer beliebigen Spielfeldkante auftauchen zu lassen. Helden des Königreichs sind Artgal, König von Alt Clut und König Owin der Erste.

Fazit
Da mit 8 Banden und den Schwerpunkten auf Nah- oder Fernkampf, beziehungsweise eine Kombination aus beidem, schon einiges ausgereizt wurde, musste sich Studio Tomahawk für die nächste, diese Erweiterung etwas einfallen lassen. Man kann hier ganz klar festhalten, dass haben sie getan und es ist Ihnen gelungen.
Natürlich ist der Preis von 15 Euro für 4 neue Völker schon recht heftig, zu Mal dieser Preis in Deutschland nur auf Messen umsetzbar ist, da ansonsten immer noch Portokosten usw. dabei sind so das man für 28 Seiten gerne 18 Euro und mehr zahlen darf. Allerdings bringt die Erweiterung erneut frischen Wind in das SAGA Regelwerk und verlängert das sowieso schon langlebige System noch einmal um eine gute Ecke.

Link: Gripping Beast

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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Kommentare

    • Wenn man sie denn bekommt. Die sind ja immer schnell vergriffen.
      Also, die Franken finde ich misslungen, die anderen Fraktionen sind aber ordentlich.

      • Naja, die Aufteilung auf die drei Herrschaften sind mit komischen Regeln verbunden (Sachsen für die Merowinger?) und das Battleboard ist verdammt schwierig, macht aber auch nicht wirklich Schaden. Vom Würfelbedarf her sind die mAn unter 6 Punkten nicht spielbar. Und dann am ehesten als Kapetinger.

      • Habe heute endlich meine Lieferung bekommen, alle drei Regelwerke. Die neuste Erweiterung finde ich sehr gut. Wie gut die einzelnen Fraktionen sind wird die Spielpraxis zeigen müssen.

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