von BK-Carsten | 24.08.2016 | eingestellt unter: Reviews, Terrain / Gelände

Review: Renedra Tower und Wall Section

Eine Trutzburg aus Hartplastik.

Seit es Tabletop gibt, gibt es den Wunsch nach einer Burg für historische und fantastische Szenarien. Renedra limited hat ein eigenes Burgen-Baukastensystem auf den Markt gebracht, die wir in diesem Review hochziehen.

Renedra_Packungen

Auf einen Blick:

Produkt: Tower und Wall Section
Hersteller: Renedra Ltd.
Material: Kunststoff
Preis: 36,00 Pfund (Tower) und 11,00 Pfund (Wall Section)
Maßstab: 28 mm

Renedra hat uns die Produkte für dieses Review kostenlos zur Verfügung gestellt.

Als erstes wird der Turm aufgebaut.

Inhalt:
Die Box ist mit zwölf Gussrahmen bestückt. Auf diese verteilen sich die Wandteile und Zubehör wir Statuen und Fackeln. Was mit den Teilen zu geschehen hat, ist hinten auf dem Karton abgebildet. Für ein Geländestück ist die Gussqualität in Ordnung. Die Statuen sind etwas schwammig, das lässt sich aber hinnehmen, da die Teile ja theoretisch Wind und Wetter ausgesetzt sind und sich über die Jahre abnutzen. (Für fachliche Meinung bitte Kontakt zur Dombauhütte in Köln aufnehmen.) Die Angussstellen sind in Branchen-üblicher Anzahl vorhanden. Lediglich die Grate, an denen die Gussformen aufeinander treffen, sind recht auffällig und würden bei Miniaturen in dieser Ausprägung sehr stören.

Renedra_Gussrahmen_1 Renedra_Gussrahmen_2 Renedra_Gussrahmen_3 Renedra_Packung_rueck

Renedra_Gussrahmen_close_1 Renedra_Gussrahmen_close_2

 

Zusammenbau:
Nachdem die Teile aus den Rahmen geknipst wurden, mussten erstmal die Gussgrate entfernt werden. Das ist an manchen Stellen etwas zeitaufwendig.
Der Turm besteht aus zwei befestigten Untergeschossen und einem Appartement mit Weitblick. Die Etagen müssen zu Kästen zusammengeklebt werden. Die Klebestellen haben zwar Nasen, die ineinander gesteckt werden sollen, doch rasten diese nicht in einer exakten Position ein. So muss darauf geachtet werden, dass alle Winkel des Turm-Rechtecks wirklich 90° groß sind, sonst passen die Etagen nicht perfekt aufeinander, wie später auch bei diesem Turm zu sehen sein wird. Es empfiehlt sich, mehrere kleine Schraubzwingen oder Gummibänder zu nutzen. Der Redakteur hat sich sichtlich schwer getan und hätte deutlich mehr Hilfsmittel benötigt.

Renedra_Zusammenbau_Gussgrad Renedra_Zusammenbau_Haltenippel Renedra_Zusammenbau_Plaetchen Renedra_Zusammenbau_Torausschnitt

Das Erdgeschoss kann auf zwei Arten mit den mitgelieferten Türen versehen werden. Die geschlossen Tore werden direkt auf das Mauerwerk geklebt. Für die andere Variante mit dem Gittertor muss ein Teil der Mauer herausgeschnitten werden. Die Stellen sind bereits vorgeschlitzt, daher ist dieser Schritt nicht so kompliziert. Für den Redaktionsturm bleiben die Tore allerdings zu.
Um die Verbindung zum ersten Stock zu stabilisieren, werden zusätzlich kleine Plättchen angebracht. Die Etagen lassen sich natürlich auch fest miteinander verkleben.

Renedra_Zusammenbau_Turmmodule Renedra_Zusammenbau_Turmzimmer Renedra_Zusammenbau_Bruestung

Das Turmzimmer erhält einen Boden, auf dem optional eine Falltüre angebracht werden kann. Das gleiche Bauteil kommt als Dach auf die oberste Etage und wird von einer mit Zinnen bewehrten Balustrade umrundet. Damit das Zimmer bespielbar bleibt, sollten Decke und Balustrade nicht fest an den Turm geklebt werden. Wer sehr sauber arbeitet, kann das Dach auch in der Mitte anheben, ohne die Brustwehr zu entfernen. Leider ist es nicht möglich, Boden und Wehr miteinander zu verkleben.

Renedra_Extrabits Renedra_Zusammenbau_Turmverdickung

Zusätzliche Bits verleihen dem Turm einen Fantasy-Look. Die unterste Etage kann Füßchen bekommen.

Um den Turm einen Fantasy-Look zu verleihen, liegen dem Bausatz zusätzliche Ecken für die Brüstung, Wasserspeier und Statuen bei, die sich einfach oben am Turm anbringen lassen.
Der fertige Turm ist bis zu den Spitzen der Fantasy-Elemente 30 cm hoch und hat eine Grundfläche von 13 mal 15 cm.

Renedra_Tower_komplett_1 Renedra_Tower_komplett_2 Renedra_Turmzimmer

Auf dem mittleren Bild lässt sich gut der Versatz zwischen erster und zweiter Etage erkennen – entstanden durch nicht 100% saubere Arbeit beim Zusammenkleben.

Nach dem Turm ist die Wall Section an der Reihe.

Inhalt:
Der Karton enthält in fünf Gussrahmen alles, um einen Mauerabschnitt zu bauen.
Die Qualität des Gusses entspricht der vom Turm.

Renedra_Wall_Box Renedra_Wall_Box_back

Renedra_Wall_Gussrahmen3 Renedra_Wall_Gussrahmen3a Renedra_Wall_Gussrahmen2 Renedra_Wall_Gussrahmen2a

Renedra_Wall_Gussrahmen_1 Renedra_Wall_Gussrahmen_1a

Zusammenbau:
Vorder- und Rückseite der Mauer werden mit vier einfachen Platten verbunden. Ähnlich wie beim Turm muss auch hier auf die 90°-Winkel geachtet werden. Dem Autor ist beim Aneinanderdrücken und Ausrichten der Wände das ganze Konstrukt mehrmals wie ein Kartenhaus zusammengeklappt und hat zu dem Wunsch nach mehr Zwingen geführt.

Renedra_Wall_Bau1 Renedra_Wall_Naseab Renedra_Wall_Eckenweg

Die beiden Teile der Lauffläche haben jeweils eine Nase, falls diese Teile an der Turmseite mit den engen Streben angebracht werden sollen. Bei Nichtbedarf lassen sich diese Nasen leicht mit einem Bastelmesser abtrennen. Der Wall Section liegen zwei kleine Türen bei, die an den entsprechenden stellen an die Turmmauer angeklebt werden können. Alternativ lassen sich diese auch an den Fuß der Mauer, als Mannloch, anbringen. Die Brüstung wird einfach an einer beliebigen Seite der Mauer angeklebt. Damit die Mauer an den Turm passt, müssen gegebenenfalls noch zwei Ecken am Fuß der Mauer herausgetrennt werden.
Schade ist, dass dem Bausatz keine gemauerten Abschlüsse beiliegen und die Mauer darauf ausgerichtet ist, an beiden Enden einen Turm oder einen weiteren Mauerabschnitt stehen zu haben.
Fertig gestellt hat die Mauer eine Länge von 20,5 und eine Höhe von 14 cm.

Rendra_Wall_fertig

Fazit:
Turm und Mauer sind auf dem Spielfeld richtig groß und ergeben mit ein paar mehr Modulen eine stattliche Burg. Die Gussqualität ist für Gelände in Ordnung, hat aber noch Luft nach oben. Besonders die Grate entlang der glatten Kannten stören.
Für den Zusammenbau wird etwas Fingerspitzengefühl und Geduld benötigt, dazu wären bessere Kontaktpunkte wünschenswert, welche die Bauteile in einer eindeutigen Position halten. Schön wäre es ebenfalls, wenn die Mauer noch Abschlussseiten in Steinoptik bekommen hätte, so lässt sich diese nur mit anderem Gelände verwenden.
Am Ende ergibt sich aus den Bausätzen gutes Gelände zu einem fairen Preis.

Renedra_End1 Renedra_End4 Renedra_End5 Renedra_End6

Renedra_BlickueberdieZinnen Renedra_BlickausTurmfenster Renedra_End3 Renedra_End2

Für das Bild unten links waren leider keine Franzosen zur Hand. Unten rechts: Am Spielfeldrand stört die offene Mauerseite nicht.

Link: Renedra

BK-Carsten

Carsten, Brückenkopf Redakteur. Im Hobby seit Adam und Eva. Erstes Tabletop: Warhammer 6. Ed. Aktuelle Projekte: Blood Bowl, Pulp, Fantasy Skirmisher..., Malen und Modellieren

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Kommentare

  • Sehe ich das richtig oder haben die Innenwände des Turmes keine „Verkleidung“? Sieht dadurch etwas Spielzeugmäßig aus, wenn man die Räume ebenfalls bespiel…eh nutzen möchte.

  • Schönes Review. Der Turm und die Mauer scheinen das Lob im Vorfeld ja auch halten zu können. Gute Geländestücke sich die die Dinger allemal.

  • Danke für das Review.
    Ich denke mit Plastik kann man flexibler Veränderungen an der Burg vornehmen als dies bei Resinkits der Fall wäre. Sieht gut aus allerdings wohl deutlich zu groß für den Vitrineneinsatz bei mir zu Hause.

  • sieht interessant aus,danke für das review
    gibt es von der Firma auch zerstörte Mauersektoren?
    kann man die teile mit der GW Festung kombinieren ?

    • Auf der Salute in London hatte ich ein kurzes Gespräch am Renedra-Stand. Da wurde mir gesagt das beschädigte Mauerteile, einzelne Stockwerke des Turm in Planung sind.

  • Sieht extrem gut aus…Danke für die aussagekräftigen Bilder. Leider verstaubt bei mir immer noch die komplette GW Burg, sonst hätte ich hier sicher sofort zugeschlagen

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