von BK-Mark | 25.08.2016 | eingestellt unter: Infinity, Reviews

Review: Infinity Imperial Service Sectorial Starter

Sectorial-Fans kamen mit Human Sphere N3 auf ihre Kosten. Aber was bietet der neue Imperial Service Starter für Yu Jing? Mehr dazu in unserem Review.

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Auf einen Blick:

Produkt: Imperial Service Yu Jing Sectorial Starter Pack
Hersteller: Corvus Belli
Material: Metall
Preis: 44,95 Euro
Maßstab: 28mm

Reviewmaterial: Vom Hersteller gestellt

Spieler, die erst mit der dritten Auflage der Infinity-Regeln zum Skirmisher aus Spanien kamen, mussten bis vor kurzem noch auf alte Regeln für die Sectorials – die Unterfraktionen der 8 großen Supermächte Infinitys – zurückgreifen. Auch viele der Miniaturen zeigten mittlerweile ihr Alter.

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Doch vor einigen Monaten lieferten Corvus Belli, passend zu Human Sphere N3 mit seinen zahlreichen Regeln für Sectorial-Armeen, die Neuauflage des Imperial Service Starter für Yu Jing ab. Wir schauen uns an, was die Box Neulingen bietet.

Der Inhalt

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Insgesamt 6 Miniaturen sind im neuen Set enthalten. Verpackt in den bekannten Ziplock-Beuteln inklusive Service-Code, erhalten Spieler einen Imperial Agent, Pheasant Rank, einen Imperial Agent, Crane Rank, einen Zhânyíng Imperial Agent und drei Celestial Guards. Wie bereits von Corvus Bellis Boxen bekannt, befinden sich auf den Laschen der Verpackung auch Tokens, die bei Bedarf ausgeschnitten und im Spiel genutzt werden können. In diesem Fall handelt es sich um zwei Wound Marker, einen Prone Marker und einen Unconscious Marker.

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Die Einzelteile

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Die Miniaturen bestehen aus 2 bis 6 Einzelteilen. Bei diesen handelt es sich in der Regel um die Arme der Minis, bei den Imperial Agents kommen die Zöpfe hinzu. Lediglich der Imperial Agent, Crane Rank besteht aus mehr Einzelteilen. Was direkt auffällt – sein Design weist die bei Infinity beliebten, aber von Hobbyisten kritisch beäugten, Mini-Antennen auf.

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Die Gussqualität, altgediente Leser unserer Reviews ahnen es vielleicht, ist wieder einmal ausgezeichnet. Störende Grate auf den Miniaturen suchten wir vergeblich. Negativ fallen in diesem Falle lediglich einige unschön platzierte Gussnasen auf – ein besonders auffälliges Exemplar dabei sicherlich die Nase auf der Klinge des Pheasant Agent-Schwerts. Nichtsdestotrotz ließen sich sämtliche Stellen schnell reinigen und mit minimalem Aufwand glätten.

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Zusammenbau

Der Zusammenbau der 6 chinesischen Geheimdienstler verlief erstaunlicherweise schwerer als erwartet. Anders als sonst schien der Sekundenkleber einfach nicht haften zu wollen. Erst ein Bad in Spüli-Wasser verschaffte Abhilfe. Das Lösungsmittel des Gussprozesses schien bei dieser Box ausgeprägter vorhanden zu sein.

Eine weitere Hürde bildeten einige der Passstellen. Denn gerade die von Herstellern so oft gewählte Bauweise „Arm mit Waffe an Körper ankleben, dann zweiten Arm sowohl an Waffe und Körper ankleben“ ist auch bei CAD-designten Modellen ein Graus. Es bedurfte einiger Fummelei und zusammengeklebter Finger, bis alle Teile sinnig ineinander passten.

Damit nicht genug: Da waren ja noch diese kleinen Antennen für den Rücken des Crane Agents. Sagen wir’s mal so: Ein ausgedehntes Repertoire an Schimpfworten hilft dabei, die langwierige und frustrierende Montage akustisch zu untermalen. Immerhin lassen sie sich in Zweierpaaren montieren, die Konstruktion verspricht bereits etwas besseren Halt als beispielsweise die Kopfantennen vieler PanOceania-Modelle.

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Das Resultat wiederum überzeugt und entlohnt für die Mühen.

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Fazit

Designtechnisch sprechen die Inhalte der Box für sich – erneut liefert Corvus Belli rundum schöne Modelle, die auch reine Sammlervitrinen mit Augenschmaus versehen. Gerade im Vergleich zur alten Version der Box fällt auf, wie viel sich beim Hersteller in den vergangenen Jahren design- und produktionstechnisch getan hat. Doch Konstruktionen wie die feinen Antennen oder die Zöpfe lassen bei Spielern, die ihr Miniaturen auch von A nach B und zurück transportieren, immer die Alarmglocken läuten. Wir empfehlen, die Reise nicht ohne Sekundenkleber anzutreten.

Für den Zusammenbau sollten sinophile Infinity-Spieler etwas Geduld mitbringen. Wir wünschen uns jedoch vor allem, dass zumindest die Klebestellen, sollten sie schon die „Arm mit Waffe an Handgelenk des anderen Arms“-Variante wählen, dann passgenau sind. Denn bislang haben Corvus Belli mit den CAD-designten Miniaturen bewiesen, dass einfacher Zusammenbau von Metallminis durchaus möglich ist.

Ein Blick auf den Inhalt aus Spielersicht offenbart ein weiteres, wenn auch geringfügiges Problem: Die Box lässt sich in gelieferter Version nicht ganz regelkonform spielen. Denn die Waffenoptionen (Zhânyíng mit Missile Launcher, Crane Agent mit Spitfire und Pheasant Agent mit Boarding Shotgun) warten mit stolzen 3,5 SWC bei 150 Punkten auf. Zulässig wären jedoch lediglich 3 SWC. Glücklicherweise ist es bei Infinity unüblich, die Wysiwyg (What you see is what you get)-Regel durchzusetzen, so dass beispielsweise die Pheasant-Variante als schöner Proxy herhalten kann.

Bei all den kleinen Kritikpunkten müssen wir dennoch klar sagen: 6 wunderschöne Minis für den Infinity-üblichen Starter Pack-Preis von rund 45 Euro empfinden wir als absolut angemessen. Wir meckern hier wohlgemerkt auf hohem Niveau – andere Hersteller liefern ganz andere Zusasmmenbauhürden ab, von Regelkonformität ganz zu schweigen. Doch gemessen am hohen Qualitätsstandard der Spanier von Corvus Belli, liegt diese Box ein wenig zurück. Einen Kauf können wir Neugierigen dennoch ans Herz legen, Yu Jing-Spielern dürfte sie durchaus gefallen.

 

Link: Offizielle Infinity Website

Infinity ist unter anderem bei unseren Partnern Fantasy-In und TinBitz erhältlich.

Community-Link: O-12.de

BK-Mark

Passionierter Maler und Hobby-Veteran aus den bunten 90ern. Neben 40K, der ersten großen Liebe, heutzutage Infinity-begeistert und Teilzeit X-Wing-Pilot, der die Hobby-Aspekte oftmals dem Spielen vorzieht.

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Kommentare

  • Fluchen und Schimpfen gehört zu jedem Infinity Zusammenbau mit dazu!
    Nur um dann nachher wieder die Schönheit der Modelle zu bestaunen.
    Und ab diesem Punkt hat man schon wieder die Lust sich neue Figuren zu bestellen….

    Ein Teufelskreis! 😀

    Danke für das tolle Review!

  • Danke für das tolle Review! Kann ich so nur bestätigen.

    Das einzige was ich aber komplett anders empfinde ist der Punkt Zusammenbau: Ich hab die Minis auch erst dieses WE zusammengebaut und war eigentlich eher positiv überrascht! Klar Zinn ist immer so ne Sache und die filigranen Infinity-Miniaturen ja sowieso. Aber ich fand die Passgenauigkeit ist sehr gut, an der ein oder anderen Stelle habe ich vorsichtshslber gestiftet. Mit den Antennen hatte ich gar keine Probleme. Evtl. hatte ich aber auch nur Glück mit dem Bausatz

    • Ich hatte genauso wenig Probleme. Stiften musste ich überhaupt nicht und ich spiele schon sein zwei Monaten mit den Minis. Seit CB die Minis am Computer Designet hatte ich auch keine Probleme mehr mit „zwei Arm Waffenhandlung“.

      Was die SWC in der Box angeht. Da es vom „Zhânyíng Imperial Agent“ bisher nur dieses eine Modell gibt ist das Proxen völlig normal und auch auf Turnieren legal!

      • Für mich als alteingesessener Imperial Sector Spieler sind die Minis nur ein unnötiger Resculpt die alten Minis waren schon recht schick. Für Neu-Einsteiger aber ist die Box richtig gut zu gebrauchen. Den Crane habe ich fast nie eigesetzt. Weitere Fasans und Imperial Guards brauche ich eigentlich nicht. Einzig der Raketen-Agent wäre an dieser Box noch interessant. Aber bisher habe ich noch nicht über diesen nachgedacht.
        Trotzdem Danke für das Review.

      • @sniperjack

        Resculpts sind schon nötig um eun System am laufen zu halten. Für meinen Geschmack hätten sie sich für diesen Sektor gerne noch etwas Zeit lassen können. Aber alle Minis übertreffen mMn ihre Vorgänger. Wobei der alte Crane immer noch 1A ist, der darf nur nicht so nah an seinem hünenhaften Kollegen stehen.

        Die größeren Modelle haben auch den Vorteil, daß man sie besser bauen und bemalen kann.

        Doof ist na, das man mitunter 14 (es wird ja irgendwann ne SWC Box kommen) Celestial Guards und 9 Wu Ming hat :-/

    • Ich fürchte, dass ich vielleicht einfach nur Pech hatte. Dass der Kleber so gar nicht halten wollte, habe ich bei Infinity-Minis bisher nie erlebt.

      Tatsächlich hatten die Klebestellen an meinen Minis alle Spiel, so dass eben nicht die Passgenauigkeit gegeben war, wie ich sie von den neuen Miniaturen von CB kenne. Kann eine Ausnahme sein, lässt sich aber schwer bewerten.

      Nichtsdestotrotz hat die Box ja keine schlechte Wertung von mir erhalten – sollte also alles okay sein. 🙂

      • Das Problem hatte ich vor kurzem mit den Wu Ming. Ich vermute, dass CB ein anderes Trennmittel einsetzt oder die Minis zuhause nicht so gut gesäubert wurden. Nach einem Bad in warmem Seifenwasser und ordentlichem Schrubben mit einer alten Zahnbürste gingen sie nämlich wieder zusammen wie ein Traum.

  • „Verpackt in den bekannten Ziplock-Beuteln inklusive Service-Code“

    Was ist ein Service Code? Wozu benötigt man die Dinger?

    • Hi, die Codes sind für den Fall, dass ein Teil fehlt, es einen Fehlguss gab oder aus versehen ein falsches Teil in den Blister oder Box kam.

      Musste ich bisher auch schon ab und an nutzen und bekam die korrekten Teile innerhalb von ein paar Tagen kostenlos zugeschickt. Toller Service.

      Beste Grüße

  • Ich störe mich echt sehr an den fetter gewordenen Celestrials. Ich mag den Trend überhaupt nicht und in meiner Liste wäre außer ihnen kein einziger des Starters mit dabei.

    • Zum Glück ist ja Infinity Infinity und nicht WH40K wo jeder mit (fast) identischen Armeen rumläuft. Ich zum Beispiel nutze fast alle Minis des Starters (nur 2 statt 3 Celestials).

  • Sehr schöne Review.
    Was ich immer wieder auf den Fotos bestaune:
    Die Zusammensetzung des CB-Zinns…
    Meiner Meinung nach kriegt kein Hersteller solch glatten Oberflächen aus Zinn hin wie dieser Hersteller.
    Und die Qualität wird immer besser, obwohl sie vermutlich echt Probleme haben die Nachfrage des amerikanischen Marktes zu bedienen.
    Großartig, das sie da nicht auf Masse statt Klasse setzten

  • Zu den Antennen und Zöpfen:

    Da hätte ich bei dieser Box gar keine Probleme. Im Gegensatz zu dem „alten“ Multi Rifle Crane, bei dem mir der filigrane Zopf beim Biegen gebrochen ist, gabs hier auch echte Ansatzpunkte und keibe mikroskopisch kleinen Vertiefungen. Auch die Antennen gingen locker von der Hand.

    Etwas „flüssiger“ Green Stuff hilft beim fixieren.

    Gespannt bin ich auf euer Review der neuen Wu Ming Box. Seltsamer Weise wollten da die Arme des HMG Typen so gar nicht passen. Und das wo es doch bei den Brigadas fast von selbst ging 😉

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