von BK-Mark | 14.12.2015 | eingestellt unter: Allgemeines, Hobbykeller, Star Wars

Hobbykeller Star Wars Special: X-Wing Repaint

Der Hobbykeller (und noch ein paar weitere Artikel) steht diese Woche ganz im Zeichen ferner Galaxien vor langer, langer Zeit. Den Auftakt macht ein X-Wing Repaint.

Vorweg sollten wir ganz klar festhalten – die Notwendigkeit eines Repaints ist eigentlich eher selten gegeben. Immerhin kommen die X-Wing Miniaturen bereits im fertigen Farbgewand daher. Warum also die Arbeit? Ob es nun die persönliche Note ist oder weil man vielleicht doch noch ein Quentchen mehr aus den Miniaturen rausholen möchte, Gründe dafür gibt es.

Es gibt zahlreiche beeindruckende Beispiele, was Maler aus den Originalen herausgeholt haben. Hier einige Beispiele:

Hobykeller_Repaint_1 Hobykeller_Repaint_2 Hobykeller_Repaint_3

Also habe ich mir einen meiner Flieger gegriffen, die Pinsel ausgepackt und losgelegt.

Entfärben, Grundieren oder direkt loslegen?

Manch ein Repainter entfärbt seine Miniaturen zuvor. Da jedoch die Farbschicht auf dem Modell nicht sonderlich dick wirkte, sah ich davon ab. Insbesondere, da nicht immer sicher ist, wie der Kunststoff auf diverse Entfärber reagiert. Auch das Grundieren sparte ich mir, denn die Panel-Linien sind zu fein, sodass ich sie nicht noch weiter zukleistern wollte.

Der Grundton für den X-Wing sollte heller als zuvor sein – ein helles Grau. GW Ulthuan Grey passte perfekt. Um die Farbe besonders dünn aufzutragen, bürstete ich den Jäger vorsichtig in mehreren Durchgängen mit der Farbe trocken.

Hobbykeller_XWing_1

Schmale Linien, großer Unterschied

Eins der wichtigsten Elemente bei den X-Wing Miniaturen sind die Panel-Linien. Das wusste auch FFG und badete die Modelle quasi in schwarzer Tinte. Sicherlich eine Möglichkeit, doch mir schwebte ein saubereres Ergebnis vor. Eine 50:50 Mischung aus GW Devlan Mud und Vallejo Matte Medium pinselte ich sehr dünn über die Triebwerkssektion. Verdünnt habe ich die Tusche mit dem Medium, da das Matte Medium einerseits die Konsistenz verändert – die Farbe fließt so besser in die Vertiefungen. Andererseits wollte ich die Deckkraft der Tusche abschwächen, um den hellen Basecoat nicht zu sehr abzudunkeln. Den Schritt wiederholte ich noch ein weiteres Mal. Als nächstes mischte ich das gleiche Verhältnis mit Matte Medium und Badab Black zusammen. Diese Mixtur zog ich in 3 aufeinanderfolgenden Mischungen über das restliche Modell. Die Vertiefungen in den Flügeln erhielten eine Extraschicht.

Hobbykeller_XWing_2 Hobbykeller_XWing_3 Hobbykeller_XWing_5

Team Red oder Team Blue?

Im Grunde ist damit der Großteil der Arbeit bereits getan, aber eben nicht alles.

Mit reinem Ulthuan Grey zog ich schmale Linien entlang der Panels, um die Kanten zu highlighten. Die gleiche Farbe verdünnte ich mit etwas Wasser und highlightete so die „Nase“ des X-Wing – soll heißen, ich führte den Pinsel vom Cockpit in Richtung Front. Das Cockpit selbst bemalte ich mit GW Chaos Black.

Hobbykeller_XWing_Panels Hobbykeller_XWing_4 Hobbykeller_XWing_Cockpit_1

Fast fertig! Doch welcher Staffel sollte der X-Wing angehören? Wie Ihr oben schon seht, entschied ich mich für ein Blau statt des sonst so gängigen Rot. Der Vorteil: Meine X-Wings unterscheiden sich so künftig von denen meiner Freunde. Mit P3 Cygnar Blue Base malte ich vorsichtig die alten Markierungen nach. Ein paar Tupfer Vallejo Electric Blue beigemischt und schon fügte ich auch hier einige Highlights Richtung X-Wing-Nase hinzu. Mit GW Mechanicum Standard Grey setzte ich einige Lichtreflexionen auf das Cockpit, ein kleines Highlight folgte in Form von GW Administratum Grey.

Hobbykeller_XWing_Cockpit_2

Fast geschafft! Nur eins fehlt für einen ordentlichen Repaint noch: die Triebwerke. Ich erinnerte mich an das Cover von X-Wing, dem PC-Spiel. Dort glühten die Triebwerke in einem hellen Magenta. Dementsprechend mischte ich P3 Murderous Magenta mit Matte Medium und malte zwei Schichten davon in die 4 Öffnungen. Nachdem diese getrocknet waren, gab es jeweils noch einen Tupfer Weiß hinein. Und das war’s auch schon – nein, Moment, ein X-Wing ohne Astromech-Droiden? Eben…

Hobbykeller_XWing_Antrieb Hobbykeller_XWing_Droid

Zusammengefasst bestand der Repaint also aus Trockenbürsten, einigen Washes, minimalsten Highlights und einigen Eiheitenmarkierungen. Zeitlich hat der neue Anstrich kaum mehr als zwei Stunden gedauert, das Resultat kann sich sehen lassen.

Mein Fazit: Ein so einfacher Repaint lohnt sich. Besonders im Vergleich mit einem Original:

Hobbykeller_XWing_Finished_ 1 Hobbykeller_XWing_Finished_ 2 Hobbykeller_XWing_Finished_ Detail

Hobbykeller_XWing_Finished_ Vergleich_1 Hobbykeller_XWing_Finished_ Vergleich_2

Ich freue mich auf Eure Anregungen und Kommentare, auch für den nächsten Neuanstrich. Genau, ihr hört richtig: Es folgt ein weitere Repaint, dann für Piloten des Imperiums.

BK-Mark

Passionierter Maler und Hobby-Veteran aus den bunten 90ern. Neben 40K, der ersten großen Liebe, heutzutage Infinity-begeistert und Teilzeit X-Wing-Pilot, der die Hobby-Aspekte oftmals dem Spielen vorzieht.

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Kommentare

  • Ich hab mir bei Wings of Glory die weiße Fokker D VII geholt, extra für einen Repaint und ich finds auch nett, wenn man seinen Minis einen eigenen Anstrich geben kann.

    Schöner Artikel auch, btw.

  • Guter Artikel. Ich finde bei X-Wing zwar keinen Grund für einen Repaint, da die Miniaturen in der Basislackierung meinen Qualitätsansprüchen genügen. Aber wie man sieht, kann man aus den Miniaturen noch eine ganze Menge rausholen, denn die haben schon eine ganze Menge an Details. Das ist sicher auch ein Grund für den Erfolg von X-Wing, denke ich.

    • Danke schön! Ich hab’s ja eingangs auch geschrieben: Ob ein Repaint tatsächlich nötig ist, liegt sicher im Auge des Betrachters.

      Ich für meinen Teil bin jetzt aber auf den Geschmack gekommen und nehme mir jetzt immer mal wieder einen meiner Flieger vor. Der Repaint war recht easy und hat wenig Zeit gekostet – ist eher wie eine entspannte Fingerübung. 🙂

  • Finde repaints bei X-Wing immer ziemlich geil, solange nicht zu viel mit der Airbrush hantiert wird. Gerade das Vergleichsbild zeigt aber auch wie gut die Minis so schon aussehen und das schreckt mich doch ab meine eventuell zu verhunzen…

    • Ich war erstaunt, was man mit wenig Aufwand bei den detaillierten Modellen rausholen kann. Auf die Airbrush habe ich direkt verzichtet – lohnt sich bei einem so kleinen Jäger kaum. Ab Falcon-Größe wird’s da interessanter.

      Die kleineren Minis sind durchaus iO so, aber bei einigen der größeren Schiffe, dem Shuttle oder dem Falcon z.B., ist der Paintjob schon etwas schwächer. Da kann ebenfalls mit wenig Aufwand, geschicktem Weathering und ein zwei Tricks mehr rausholen. Ist schon als eins meiner Projekte für’s kommende Jahr geplant.

  • schöner artikel, gut gemalt – gerne mehr davon! 🙂

    eine neugierige frage bezügl den washes etc: das zeug kommt bei dir über die komplette mini und bleibt drauf, in beiden schritten? oder wird das auch wieder weg-gewischt o.ä.?

    mag ne dumme frage sein, ich male seit 10+ jahren nicht mehr und traue mich erst die letzten monate wieder ran. bei mir sieht alles, was washes etc abbekommt, anschliessend auch ziemlich.. verwaschen aus^^

    • Erstmal vielen Dank!

      Zweitens: Gerne mehr? Dann haste Glück, denn aus aktuellem Anlass haben wir diese Woche Star Wars-Woche beim BK. Heißt also, Euch erwarten einige Beiträge zum Thema, unter anderem auch weitere Repaints. 🙂

      Dumme Fragen gibt’s nicht, schon gar nicht beim Bemalen von Minis. 😉
      Also: Ich habe das Badab Black/Matte Medium Wash über die ganze Mini gezogen. Wichtig ist eben, dass dies möglichst transparent ist, daher eine 50:50 Mischung wählen. Aber ganz wichtig bei jedem Wash, egal welche Mini oder Farbe: Nicht die Miniatur darin ertränken und nie das Wash ansammeln lassen. Wenn Pfützen entstehen, diese direkt mit dem Pinsel verteilen oder „wegsaugen“, ansonsten gibt es hässliche „Wasserränder“, die Mini sieht danach iwie dreckig aus. Viel hilft da eben nicht viel. Stattdessen lieber in mehreren Schichten arbeiten, diese aber immer erst trocknen lassen, bevor man zur nächsten übergeht.

      Außerdem ist es nicht immer notwendig, ein Wash über die gesamte Mini zu ziehen. Diese können auch gezielt eingesetzt werden oder in konsekutiven Schritten auf immer begrenzteren Flächen, um Schatteneffekte zu verstärken.

      Macht das Sinn? 🙂

      • danke -dir- für die ausführliche antwort!

        und: yay! @starwarswochen 😀
        funktionieren die vallejo-inks genauso wie badab black? weil die hätte ich schon da, und die funktionieren zumindest für armada-jäger (eine pest ist das..! es sind unendlich viele, und dann noch zwanzig) sehr gut;
        da wird jedoch weltmeisterlich trockengebürstet und da kommts vielleicht auch nicht ganz so drauf an, sauber zu arbeiten.

      • Na klar, gern doch. Dafür sind diese Artikel ja auch da. 🙂

        Hab lange keine Vallejo Inks mehr in den Fingern gehabt, aber ich meine, dass die von der Konsistenz anders waren. In dem Fall ruhig etwas großzügiger Medium hinzugeben, sonst wirken die sehr krass.

        Und da mein Badab Black und vor allem Devlan Mud sich dem Ende neigen, werde ich bald Alternativen finden müssen. Gut möglich, dass ich dann wieder auf Vallejo statt auf GW schwenke, mal sehen. 🙂

  • Wer seine Flieger entfärben möchte: Der Pinselreiniger von Vallejo erledigt das ohne Probleme. Kombiniert mit nem Ultraschall ist das Ding binnnen 30 min blank alls käms frisch aus der Form.

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