von BK-Carsten | 23.11.2010 | eingestellt unter: Allgemeines, Reviews

Review: Imperial Modellbau Starterset Abformen

Dieses Set soll – fast – alles beinhalten damit man Abformen mit Silikon und Gießen mit Resin ausprobieren kann. Da sich das ziemlich gut anhört haben wir uns das Set für euch angesehen.

Das Starterset Abformen besteht aus:

– 100g 2 Komponenten Abformsilikon
– 200ml 2 Komponenten Resin
– 3 Plastik Schnapsbecher
– 3 Rührspatel aus Holz
– 3 Paar mintgrüne Gummihandschuhe
– und einer Anleitung

Imperial-Modellbau-ResinSet01

Wie es sich gehört wird erstmal die Anleitung studiert. Dort erfährt man auch warum das Set nur fast alles zum Start enthält: Es liegt kein Material für einen Formenrahmen bei. Das ist aber nicht wirklich tragisch, da man sich den Rahmen schnell aus einigen Papp oder Kunststoffresten zusammen bauen kann. Dazu kommt, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt wie so ein Rahmen für das jeweilige Teil, welches man abformen will, auszusehen hat.

Die Anleitung passt auf eine DIN A5 Seite und enthält Tipps zur Gestaltung des Formbaurahmens und Mischanleitungen für Silikon und Resin.
Mir persönlich fehlen vor allem Tipps zum Umgang mit dem Resin und vor allem Sicherheitshinweise. Und sei es nur der Hinweis „Nur in gut belüfteten Räumen verwenden!“ der inzwischen auf beinahe jeder Klebstofftube drauf steht.

Die Anleitung dieses Startersets richtet sich, nach meiner Ansicht, an Personen, die bereits etwas Ahnung von Formenbau und Gießen besitzen.

Für dieses Review nehme ich meine selbstmodellierte Cthulhu Säule als Vorlage.

Imperial-Modellbau-ResinSet2

Als Formenrahmen verwende ich eine runde Cocktailspieß Verpackung aus dünnem Kunststoff. Diese wurde mit reichlich Klebeband wasserdicht gemacht.
Mit etwas Kleber fixiere ich die Vorlage und mische dann die Silikonmasse, laut Anleitung, an. Auch wenn die Handschuhe beim Silikon vielleicht etwas überflüssig sind: Safety first!

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Die fertige Masse wird dann in den Rahmen gegossen. Blöderweise habe ich vorher nicht ausgemessen, ob die Menge der Masse aus diesem Set überhaupt für mein Vorhaben reicht. Kurz vor dem Kopf der Säule war das Silikon aufgebraucht.
Das angefangene Teil wurde sicher vor Staub verstaut und noch mal 100g Silikon nachbestellt.
Ein paar Tage später konnte es dann weiter gehen.

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Nachdem die Masse fest war entfernte ich das Original. Ich schnitt die Form etwas dünner, damit sie flexibler wurde und sich das Modell leichter herausholen ließ.

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Da Resin beim Aushärten gesundheitsschädliche Gase bildet bin ich für den Gussvorgang nach draußen gegangen.

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Für mein Modell benötigte ich etwas mehr als einen Schnapsbecher voll Resin. Die zwei Komponenten wurden nach Anleitung zusammen gemischt und in die Form gegossen.

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Direkt nach dem Einfüllen begann der Aushärtprozess und damit auch die Gasbildung. Dadurch schäumte das Resin etwas aus der Form.

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Nach 20 Minuten sollte das Resin ausgehärtet sein. Ich ließ es, zur Sicherheit, über eine Stunden in der Form. Leider war das Modell beim Ausformen immer noch nicht ganz ausgehärtet. Die Folge war, dass der Kopf ziemlich zerdötscht aus der Form kam.

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Beim zweiten Versuch ließ ich die Masse über Nacht aushärten. Diesmal war alles hart.
Die beiden Abgüsse sind aus dem selben Resin. Wieso die sich von der Farbe so stark unterscheiden kann ich leider nicht sagen.

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Ich finde für meinen ersten – gelungenen– Resin Abguss kann sich das Ergebnis sehen lassen. Da man hierbei nicht mit Druck arbeiten kann bilden sich viele der für Resin typischen Bläschen. Diese sind aber meist so klein, dass sie schon unter einer Schicht Farbe verschwinden sollten.

Fazit:

Für 19,90 Euro bietet dieses Set tatsächlich (fast) alles was man benötigt um in das Thema Resinguss einzusteigen. Würde man sich Silikon und Resin in der Menge einzeln bestellen käme man auf etwa 22 Euro, damit ist am Setpreis nicht rumzumäkeln.

Das Starterset Abformen ist gut für jemanden geeignet, der erstmal nur ausprobieren will wie es ist, mit Resin zu arbeiten.
Oder für einen erfahrenen Modellbauer, der nur ein kleines Teil reproduzieren möchte.
Die Menge an Silikon hätte für mich doppelt so viel sein können, reicht für kleinere Objekte aber aus. Dazu kommt, dass ich etwas großzügig mit der Dimensionierung des Formrahmens war.
Die Menge an Resin reicht für mehrere Abgüsse. In meinem Fall könnte ich im Idealfall 10 Abgüsse ( 200ml Resin/ 20ml pro Abguss) machen.

Der restliche Inhalt des Sets ist, so banal er scheinen mag, durchaus nützlich. Ich hatte weder Gummihandschuhe, Plastikbecher noch passende Rührgeräte im Haus.

Einziger Kritikpunkt ist die etwas kurz geratene Anleitung mit fehlenden Sicherheitshinweisen.
Wer sich da unsicher ist sollte auf das Angebot, sich bei weiteren Fragen direkt an das Imperial Modellbau Team wenden zu können, eingehen.

Link: Imperial Modellbau

BK-Carsten

Carsten, Brückenkopf Redakteur. Im Hobby seit Adam und Eva. Erstes Tabletop: Warhammer 6. Ed. Aktuelle Projekte: Blood Bowl, Pulp, Fantasy Skirmisher..., Malen und Modellieren

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Kommentare

  • Oh das ist doch mal sehr interessant. Ich will schon seit ewigen Zeiten in diese Modellbaubereiche vorstoßen, war jedoch immer von der Angebotspalette abgeschreckt. Als ich das Review las dachte ich mir nur so… „Das kostet doch wieder mindestens en Fuffie…“ umso überraschter bin ich von diesem sehr attraktivem Preis.

  • Das ist doch mal ein vernünftiges Set.

    Beim Gießen ist wirklich das A und O sich auszurechnen, wie viel Silokon/Resin man braucht. Beim Silikon gehts noch, aber beim Resin wirds wirklich ärgerlich, wenn man zu wenig angerührt hat, das Verbindet sich nämlich nicht mehr miteinander.
    Und auch wenn Resin relativ schnell aushärtet, je nach dem etwa 5-10 Minuten Tropfzeit, sollte man sich hier die Zeit nehmen und wirklich sorgfältig rühren, dann bleibt das Resin nämlich auch nicht matschig. Ich hatte das Problem bei meinen ersten Güssen auch. Ich hatte Sorge, ich würde zu lange brauchen und das Resin würde schon aushärten, bevor ich es in die Form bekommen würde und *schwups* hatte ich nachher weiche Details, die sich sogar komplett platt drücken ließen.

    Gruß
    Lukas

  • DAS ist doch mal eine wirklich brauchbare Review!

    Ein großes Dankeschön an den Autor!
    Ich überlege schon lange mal Resin-Abdrücke auszuprobieren,
    aber ohne Modellbau-Erfahrung oder jemanden, der es einem zeigen kann ist das ein hartes Stück…

    Wenn ich das passende Teil zum kopieren gefunden habe wird direkt losgelegt 😉

    • Durch den Silikonabguss kann man sich das Benutzen von Zweihälftenformen zum größten Teil sparen, da deine Gussform flexibel genug ist.

  • Nett, nützlich und vor allen Dingen günstig! Ich dachte immer, der Preis von derartigen Dingen ginge in die 100. €! Und dazu scheint es auch grundsätzlich nicht die schwerste Arbeit zu sein – man kann ja erst einmal an Waffen oder anderen, etwas simpleren/kleineren Teilen rumexperimentieren…

    • Die Sets um die 100 haben meistens 1 Kilo Silikon und 2 Kilo Resin dabei. Dazu ne Flasche Trennmittelspray und so.

  • Ich denke auch – am meisten lohnt sich sowas eher für kleinere Bitz, oder Miniaturen im 15mm Bereich oder kleiner. Da kann man mit den Mengen ne ganze Menge produzieren.

  • Eine Frage an die Ethik bzw. den Copyright:
    wieweit ist es mir mit dem Erwerb einer Miniatur gestattet, sie abzuformen und neuzugießen? Es gibt Firmen wie „SpieleWerkstatt“, die so etwas bestimmt gar nicht gern sehen, sollte das Ergebnis auch nur halbwegs nach etwas aussehen.
    Ist das eine rechtliche Grauzone? Oder gibt es extra den Hinweis, „Bitte nur Selbstgemachtes reproduzieren!“?
    Die frage stelle ich nur, um nicht später böse Briefe zu bekommen, weil irgendwo ein Modell aus Resin aufgestellt wird, das doch eigentlich nur als Metall existiert… y’know.

    • Naja, ich bin kein Jurist, aber GW ist bei dieser Frage totaler Hardliner und setzt halt darauf, dass alle Angst haben und das deswegen sein lassen.

      Solange du die Minis nicht verkaufst kann da eigentlich nichts passieren.

      Im Modellbau-Bereich ist das eigentlich gang und gäbe. In jedem zweiten Baubericht kannst du lesen: „Ich hatte noch die Laufrollen von dem Modell XY als Abguß hier rumliegen und habe die dann mal hier verwendet.“ Und das wird dann auch in den einschlägigen Zeitschriften abgedruckt.

      Ansonsten geistert immer wieder die dubiose Aussage herum, dass 25% Abweichung ausreichen, dass dir niemand was kann.

      Ansonsten würde ich hier einfach mal auf den Eigengebrauch setzen. Du kannst dir ja auch von deiner Musik eine mp3-CD fürs Auto brennen. Da kann dir auch keiner was

      Gruß
      Lukas

      • Das ist gefährliches Halbwissen.

        Hier gibt es keine Grauzone, denn die Sache ist eigentlich absolut klar. Ganz prinzipiell ist es in D’land so, dass allein dem Urheber das Recht zusteht, sein Werk zu vervielfältigen. „Privatkopien“ von CDs sind hier eine definierte Ausnahme und als solche als Vergleich denkbar ungeeignet.

        http://de.wikipedia.org/wiki/Privatkopie#Deutschland

      • Das die meisten Modellbauhefte aus dem Englischen oder Holländischem Übersetzt werden in dennen das drinn steht und die ganz andere Regelungen zu dem Thema haben solltest du eigentlich wissen wenn du solche Artikel ließt im deutschen recht gibt es keinen „Eigenbedarf“.

    • Genau, da hat Voice recht. Das Abgießen von fremden Miniaturen, ob für sich selbst oder zum Verkauf ist verboten!
      Da brauch hier auch keine Diskussion mehr drüber stattfinden.
      Wer dennoch nicht ohne leben kann kann sich die entsprechnden Kommentare vom Tutorial mit der Kiste durchlesen.

    • 1. Das Abgießen/Duplizieren von durch das UrhG (Urheberrechtsgesetz) geschützten Werken anderer, unabhängig von der Art der juristischen Personen und/oder Körperschaft, stellt ohne deren ausdrückliche (schriftliche) Genehmigung eine Verletzung ihres des Urheberrechtsanspruchs dieser da.
      Derartige Kopien werden in der Regel als Fälschung behandelt mit entsprechenden juristischen Folgen.

      2. § 52a UrhG stellt hierbei keine Ausnahme da da Modellbau nicht unter Unterricht und Forschung fällt.

      3. Es gibt derzeit keine Bagatellfall Regelung (das duplizieren in geringer Zahl zum Privaten Gebrauch) juristisch ist macht es keinen Unterschied ob ihr ein Lasergewehr oder einen Reaver Titanen fälscht (Ich hab mal Wargamer verständliche Bespiele gewählt). § 53 UrhG gilt nur für Unterhaltungsmedien (Musik und/oder Film) und Daten (in der (formaljuristischen) Praxis oft durch § 95a UrhG eingeschränkt).

      Eine Ausnahme stellt die sogenannte Freundschaftskopie da, diese ist aber in den letzten Jahren massiv eingeschränkt wurden und ganz wichtig dies galt immer schon nur für Musikkassetten/CDs. Und war auch nur Juristische Praxis ohne Rechtsanspruch.

      4. Das erstellen einer Fälschung um sie zu Verkaufen ist ein Betrugsdelikt und auch der Versuch ist strafbar.

      Weiß gar nicht wer das geschrieben hat, aber recht er hat.

  • Man könnte noch erwähnen, dass man für kleinere Abgüsse eine Spritze mit Kanüle (bekommt man beides in der Apotheke) nutzen kann um die Form von unten auszugießen und Lufteinschlüsse zu vermeiden. Ganz nebenbei kann man an einer Spritze gut ablesen wieviel Resin man für einen bestimmten Abguss brauchte um beim nächsten mal evtl. andere Mengen anzurühren.

  • Wow, da ich sowas ähnliches gerade selber ausprobiere (Selbstmodilierte Bases für meine zukünftige DE-Armee zu vervielfältigen) klingt das sehr interessant. Und für den Preis, lohnt es sich alle Mal das mal aus zu probieren.

    Zum Thema Mini-Raubkopieren:

    Wie die anderen schon sagen, unterlasst es am Besten. Ich kenne aus eigener Erfahrung, dass es Spezialisten gibt, die nichts anderes machen, als das Recherchieren von verbotenen Kopien. In meiner Lehre war es die Aufgabe solches Material zu sichten und die Belege dafür zu suchen.
    Mit anderen Worten, sollte irgendwer mal so „blöd“ sein, es ins Netz zu stellen, oder irgendwem Falschem davon zu erzählen, braucht sich nicht irgendwann über einen hübschen Brief zu wundern, denn die finden euch.

    Ich könnte auch jeden Mal die Frage stellen, wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr monatelang an etwas Coolem arbeitet, es fertig ist, jemand klaut es euch und sagt es sei seins.

  • Und am Ende der Diskussion steht also die Erkenntnis, dass einzig Selbstmodeliertes damit zu vervielfältigen ist.
    Das schränkt den Gebrauch leider arg ein, wenn man einen Sinn für Copyright (oder Angst vor Anzeigen) hat. Aber wie oben genannt, selbstgestaltete Bases schreien quasi danach, unkompliziert und preiswert(er) dupliziert zu werden. 🙂

    • Naja, nicht nur mit modellierfähigkeiten kannst du tolle Sachen machen die sich zum Abgießen lohnen. Du kannst auch Sachen aus Plastikcard kopieren, oder Struckturen die du in Foamboard geprägt hast. Etwa um Wege für Spielplatten zu machen.

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