von Burkhard | 15.12.2010 | eingestellt unter: Allgemeines, Reviews

Review: ExIllis Emissarius

Wie wohl alle wissen, mögen es die Brückenkopfredakteure gerne etwas größer. Und genau darum geht auch in unserem heutigen Review. Nachdem wir lange warten mussten, habe ich meinen Großen nun endlich für euch ausgepackt und ein paar Fotos davon gemacht…

Worum es geht? Um den neuen Emissarius von Bastion Studios für das Tabletophybridspiel „ExIllis“:

Beim ersten Auspacken fallen vor allem die riesigen Teile auf. Besonders die gewaltige Sense ist beeindruckend, alleine der Sensenstil ist länger als die meisten GW Panzer und so lange wie ein Unterarmknochen.

Das Modell wirkt schon beim Zusammenbau sehr groß, da tragen die gewaltigen Gussrahmen noch weiter zu bei:

Beim Bau des Modells ist Fingerfertigkeit und vielleicht auch das ein- oder andere Gummiband erforderlich, die Teile sind groß, schwer und trotz ihrer Passgenauigkeit nicht gut zu verkleben. Einige Teile weisen nach dem Verkleben recht große Spaltmaße auf, hier muss man manche recht stark zusammendrücken, was leider trotzdem nicht alle Probleme behoben hat:

Ansonsten ist der Bau des Modelles recht einfach und geht schnell vonstatten.  Dadurch, dass die Teile sehr groß sind, besteht das Modell trotz seiner Größe nur aus wenigen Einzelteilen. Selbst ohne Anleitung ist das Zusammenbauen nicht schwer und geht innerhalb von weniger als einer Stunde.

Die Base:

Die Base ist nicht einfach zu bewerten. Einerseits ist sie im Tiefziehverfahren hergestellt, wodurch die Basekante eher Playmobilcharakter bekommt. Andererseits ist das Design aber nicht verkehrt und reiht sich stimmig in die Modellpalette ein, was zumindest mit einer stimmigen Bemalung und einigen Verfeinerungen mit Sand, Moos oder Grasstreu durchaus etwas hermachen kann. Das unnatürlich Grün des Studiomodells macht da einiges kaputt, genau wie die knalligen Farben von Gestein und Untoten. Hier scheint ExIllis ein eher schlechtes (im Sinne eines weniger stimmig bemalten, überbelichteten Base-) Foto veröffentlicht, mit ein wenig Korrektur sollte sich hier aber etwas draus machen lassen.

Die Textur des Modells:

Eine große Frage beim Modell war ja, ob die Texturen von Haut, Waffe und Rüstung überzeugen können. Die große Angst war, eine Art „3up“ zu bekommen, in welchem ein 28mm Modell einfach vergrößert wurde, um dadurch ein beeindruckendes Monster zu erhalten, welches aber nur wenige Details besitzt. Diese Sorge hat sich allerdings als unbegründet herausgestellt. Die eher gering texturierte Metallpanzerung auf den Oberschenkeln ist zwar schwach und wirkt billig, die Hautpartien sind dafür recht schön geworden. In einem zweiten Teil werde ich auf die Bemalung dieses so großen Modelles nochmal näher eingehen und euch dann schlussendliche mitteilen können, ob die Haut, die Rüstung und die Sense sich gut bemalen lassen, oder ob daraus dann doch nur eine große, einfarbige Fläche entsteht.

Das Modell ist noch nicht komplett gebaut, teilweise nur geteckst, da ich glaube, dass die Bemalung einfacher wird, wenn man an manche Bereiche des Modelles noch herankommt. Es fehlt z.B. die Zunge des Modells und der Deckel des Gefängnisses im Bauch des Monsters. Ich glaube, man kann aber erkennen, um welche Ausmaße es sich hier handelt:

Genau wie bei allen anderen ExIllis Modellen muss man auch beim Emissarius auf weiteres Zubehör verzichten. Abgesehen von einem Käfig mit einem gefangenen niederen Dämon den man nicht zwangsläufig ankleben muss, werden alle Teile aus den Gussrähmen auch verbraucht. Einziges wirkliches „Kleinteil“ ist das Gitter im Bauch des Dämons, in welchem eine Gruppe verdammter Seelen eingeschlossen wurden.

Nach dem Zusammenbau habe ich das Modell noch online in meine Sammlung auf die Website von Bastion übertragen, womit er nun auch online in meinem Profil auftaucht:

Fazit:

Der Emissarius ist das beeindruckendste Modell, welches ich in meiner Tabletopkarriere bisher in den Händen hatte. Der Detailreichtum ist zwar eher beschränkt, dafür wirkt die Textur der Haut besser als auf den ersten Bildern. Einzig die Spaltmaße sind ein Ärgernis, welches man allerdings mit Greenstuff oder vorsichtigem Abschleifen lösen kann. Bei der Base kommt es wohl auf den persönlichen Geschmack an. Da bei ExIllis die Basegröße eine untergeordnete Rolle spielt und der Computer in seiner Berechnung sowieso die Modelle  und nicht die Base berechnet, spricht hier nichts dagegen, bei Nichtgefallen z.B. auf die Flugbasen der GW Walküre auszuweichen. Hier muss nur beachtet werden, dass der Schwanz des Emmissarius tiefer sitzt als die Füße, wodurch das Modell zwangsläufig etwas hochgestellt werden muss und z.B. auf einem Ruinenstück postiert werden sollte. Natürlich eignet es sich dabei nicht nur für ExIllis. Ob als Dämonenprinz oder Soulgrinder, das Modell macht auf jeden Fall etwas her und ist auf dem Spielfeld der Hingucker Nummer Eins! Mit einem Preis von 55 kanadischen Dollar ist das Modell für diese Größe durchaus im Rahmen. Für ähnlich große Modelle müsste man bei Forgeworld mehr als das Doppelte hinlegen.  Ob man natürlich mit der geringeren Detailqualität leben kann muss jeder für sich selbst entscheiden. Um auch diese Frage zu beantworten, werde ich euch in ein paar Tagen hoffentlich die Ergebnisse meiner Bemalphase näherbringen können. Bisher habe ich noch nie ein Modell in dieser Größe bemalt, deswegen wird das auch für mich etwas Neues.

Burkhard

Brückenkopf-Maskottchen, Todesrennen-Rennleiter und Aushilfsbespaßer. Im Zweifelsfall mit irgendeinem Diorama beschäftigt.

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Kommentare

  • Nö, ich bleib dabei, es wirkt einfach wie 28mm-Figur hochskaliert. Und die feine Textur war ja schon vorher erkennbar, aber die ganze Anatomie wirkt nicht wie bei einem Riesen, von der doch sehr groben Struktur des Sensenteils aus Holz gar nicht zu reden.

    • Naja, es ist halt nicht „True“-Style sondern eindeutig „Comic“-Style. Das darf man nicht vergessen. Das ist bei allen ExIllis Figuren so. Ich finde das ganz nett, aber natürlich ist es was anderes als z.B. bei Forgeworld, wo zwar auch die Modelle nicht „natürlich“ in irgend einer Weise sind, aber die Aufmachung eher realisitisch und weniger stark überzeichnet ist.

  • Ich würde mal gerne wissen woher der Rezensent kommt. Denn irgendwie klingen die Namen der Truppen in der Sammlung stark nach dem Raum Mainz/Wiesbaden/Frankfurt. Eventuell mag der Herr ja mal „Ex Illis“ bei uns im Club vorstellen? 😉 Meld dich doch einfach mal bei uns wenn du Lust hast.

  • Gibt es eigentlich was neues in sachen erhältlichkeit in deutschland und wie ist das mit den versenden von bastion? Geht das schnell oder eher solala?

    • Soweit ich das mitbekommen habe, läuft der Versand nach wie vor über Kanada und daerut dementsprechend lange. Wenigstens mussten die Boxen diesmal nicht beim deutschen Zoll ausgelöst werden. Leider nach wie vor eher beschwerlich, einer der Mods im ExIllis-Forum sprach allerdings von einer baldigen „Vertretung in Europa“. Es bleibt also abzuwarten ob oder wann das besser wird…

      • So, wie das aussieht, wird wohl in Bälde ein bekannter, englischer Wargame-Discounter Ex-Illis führen. Damit dürfte der Integral Starter auch bald mal in meiner Sammlung landen.

        Das LudikBazar die führt, wusste ich gar nicht. Da die anscheinend die restlichen Rackham-Bestände gekauft haben, könnte das auch mal interessant werden.

  • Was bei der unzuverlässigen französischen Post nicht wirklich verwundert. Besserung ist jedenfalls in naher Zukunft noch nicht abzusehen.

  • Ich hab eben mal nach eurem Ex Illis Review gesucht, habs aber leider nicht gefunden. Gibt es das noch gar nicht, oder find ich es einfach nicht?

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