von Dennis | 04.09.2009 | eingestellt unter: Reviews, Warhammer 40.000

Review: Space Hulk 3. Edition

Space Hulk war das lang geheimgehaltene Projekt für 2009. Games Workshop spendiert den Sammlern eine limitierte 3. Edition des Weltraum-Brettspiels.
Space Hulk - Review

Für 78 EUR können im deutschsprachigen Raum insgesamt 7.500 (deutsche) Exemplare erstanden werden. Eine dieser knapp 4kg schweren Boxen liegt auch bei uns in der Redaktion und wir schauen für euch hinein.

Worum geht es bei Space Hulk?
In Space Hulk kämpfen Space Marines gegen Tyraniden in einem riesigen Raumschiff. Das Spiel ist dabei auf 2 Spieler ausgelegt, in denen der eine Spieler die Space Marines mit bis zu 2 Terminatortrupps übernimmt und der andere Spieler eine Horde von Symbionten kontrolliert.
In der Regel müssen die Space Marines in den verschiedenen Missionen zu bestimmten Räumen im Space Hulk gelangen, um Artefakte zu bergen, Konsolen zu vernichten oder ähnliche Dinge zu erledigen. Während dessen strömen Schwärme von Symbionten im Space Hulk umher und attackieren die Terminatoren.

Space Hulk - Review

Was bietet die Box?
Wie bereits erwähnt, bringt es die Box auf etwas über 3,5kg. Damit liegt Space Hulk auf Augenhöhe mit verschiedenen ähnlichen Produkten von Fantasy Flight (Doom, Descent). Insgesamt bietet die Box folgendes:

  • 1 Regelwerk (24 Seiten)
  • 1 Missionsbuch (48 Seiten)
  • 12 Terminatoren
  • 1 Terminator Scriptor mit Psi-Axt und Sturmbolter
    • 1 Terminator Sergeant mit Energieschwert und Sturmbolter
    • 1 Terminator Sergeant mit Energiehammer und Sturmschild
    • 1 Terminator mit 2 Energieklauen
    • 1 Terminator mit schwerem Flammenwerfer
    • 1 Terminator mit Sturmkanone
    • 1 Terminator mit Sturmbolter und Kettenfaust
    • 5 Terminatoren mit Sturmbolter und Energiefaust
  • 22 Symbionten
  • 1 Symbiarch
  • 3 Missionsmarker
  • 1 K.A.T.S.
  • 1 toter Terminator auf Thron
  • 1 Kelch / Artefakt der Blood Angels
  • 105 Spielmarker
  • 24 Korridore
  • 10 Räume
  • 8 Kreuzungen
  • 8 T-Kreuzungen
  • 4 Sackgassen
  • 6 Ecksektionen
  • 20 Druckluftschotts
  • 1 Missionsanzeige
  • 1 Sanduhr
  • 5 Würfel

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Die Terminatoren sind für Plastikfiguren, vor allem für den Starterbox ähnlichen Aufbau, mehr als gelungen. Sehr viele Details, klasse strukturiert und sehr plastisch. Vor allem die Charaktermodelle sind einfach nur umwerfend.
Die Symbionten sind auf ähnlich hohem Niveau wie die mehrteiligen Plastikbausätze. Hier fallen lediglich 4 Stück negativ auf, denen jeweils der 4. Arm fehlt.
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Bei den Terminatoren ist jede Miniatur ein Einzelstück. Die Symbionten haben einige Modelle doppelt, eines sogar 3-fach. Das nicht weiter schlimm, da die Posen sehr dynamisch wirken. Insgesamt sind 2 Gussrahmen in Rot (Terminatoren) und 3 in Blau (2x Symbionten und 1x Symbiarch mit Missionszielen) enthalten.

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Der Symbiarch ist ein wirklich riesiges Modell, hier im Vergleich mit einem Space Marine. Außerdem die Terminatoren aus der Space Hulk mit einem Black Reach Terminator und einem alten 2. Edition Space Hulk Plastik Terminator.

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Ein Manko, was bereits mehrfach bei Games Workshop kritisiert wurde, und auch hier als Brett-/Gesellschaftsspieluntauglich beschrieben werden kann, ist die Anordnung der einzelnen Teile im Gussrahmen. Es ist stellenweise nicht möglich, die Teile ohne Beschädigung der Details aus dem Gussrahmen zu entfernen, da die Gussäste ungeeignet angeordnet wurden. Für Nicht-Hobbyisten oder gar ohne Werkzeug wäre das ein sehr großer Nachteil.
Da es sich aber bei Space Hulk um ein limitiertes Spiel handelt, welches sowieso nur innerhalb der Tabletop Szene beworben wurde und daher auch wegen der Stückzahl dem „harten Kern“ vorbehalten bleibt, fällt dies nicht weiter ins Gewicht.
Positiv fallen auch die Bodenplatten auf, welche dicker – sprich höher – sind als die des Vorgängers, aber weiterhin kompatibel mit den anderen Space Hulk Teilen der 2. Edition. Diese sind zwar sehr stabil, dennoch sollte man etwas behutsam damit umgehen, damit die Kanten und Ecken nicht auffransen.
Gelungen ist auch die 3D-Haptik, durch Einprägungen auf den Bodenplatten, welche das Spielfeld direkt aufwertet. Lediglich bei den Schotts wäre ein deutlicherer Imperiumsbezug wünschenswert gewesen, so sucht man Imperiale Adler o.ä. vergebens und hat mit Ausnahme eines Blood Angels Symbol nur generische Türen.

Space Hulk - Review

Positiv auch, der gesamte Inhalt lässt sich problemlos wieder in der Box verstauen. Nichts selbstverständliches bei Spielen mit soviel Inhalt!

Space Hulk - Review

Wie spielt sich Space Hulk?
Es ist ein schnelles Spiel und es ist ein tödliches Spiel. Die Regeln sind angelehnt an die 1. Edition von Space Hulk und weit entfernt vom Warhammer 40.000 Regelwerk. Die Würfelwürfe sind stark vereinfacht, weshalb die Überlebenschancen der einzelnen Kämpfer in einem Space Hulk je nach Situation stark gegen Null gehen.
So ist ein Terminatortrupp auf mittlere bis hohe Distanz sehr effektiv und kann in Feuerbereitschaft unzählige Symbionten ins Jenseits befördern, aber sobald die Aliens in den Nahkampf gelangen ist es schnell vorbei mit der Dienstzeit der Space Marines.
Die Rollenverteilung ist somit klar, Beschuss ist die Stärke der Terminatoren, Nahkampf die der Symbionten. Dabei können die Terminatoren dank der Sturmbolter, Dauerfeuer und Feuerbereitschaft ein enormes Feuerpotenzial aufbauen, welches durch den Flammenwerfer noch tödlich ergänzt wird.
Um einen Symbionten auszuschalten muss der Space Marine Spieler einen Mindestwurf von 6 bzw. 5+ pro W6 erzielen, lediglich der Flammenwerfer kann das toppen, ist allerdings durch begrenzte Munition eingeschränkt.
Der Nahkampf ist ebenfalls eine sehr zügige Angelegenheit. Der Symbiontenspieler wirft 3 W6, der Terminator in der Regel 1 W6. Das höchste Ergebnis zählt und schaltet seinen Gegner aus. Keine Verwundungswürfe, keine Rüstungswürfe, direkt aus dem Spiel.
Das Regelwerk ist zwar einfach gehalten, dennoch gibt es – zu mindest in der deutschen Übersetzung – noch ein paar Dinge die einer FAQ oder zu mindest detaillieren Erklärung benötigen würden. Hier ist der aktuelle White Dwarf (September Ausgabe) mit dem umfangreichen Space Hulk Missionsbericht aber ein guter Anhaltspunkt. Auch hier merkt man wieder, dass sich das Spiel an bereits mit dem Tabletop bekannte Hobbyisten richtet und kein Produkt ist um Neue ins Hobby zu bringen.

Space Hulk - Review Space Hulk - Review Space Hulk - Review

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Fazit
Zwar erfindet Games Workshop mit Space Hulk das Rad nicht neu, aber das Spiel ist solide, schnell und eine schicke Abwechslung nicht nur für Nostalgiker. Die Verarbeitungsqualität ist mehr als zufriedenstellend, die Passgenauigkeit bis auf wenige Ausnahmen ohne Einwände. Lediglich die Anordnung im Gussrahmen, was wir schon mehrfach bei verschiedenen Bausätzen bemängelt haben trübt hier das Bild.
Allerdings liegt bei Space Hulk nicht nur durch die Limitierung ein bitterer Geschmack bei. Viele werden die Box, ähnlich der Black Reach Box, der Miniaturen wegen „kannibalisieren“ und wir rechnen mit einigen total überzogenen Auktionen auf eBay und Co, in denen primär die Terminatoren für teures Geld angeboten werden. Eine komplette Space Hulk Ausgabe, unverbastelt, dürfte die wirkliche Rarität werden.
Der Preis von 78 EUR ist fair, liegt damit zwar etwas über dem vergleichbarer Spiele, liefert aber auch deutlich bessere Miniaturen. Hier hinkt eher – mal wieder – das GW-Interne Preisverhältnis. Für 78 EUR gibt es keine Streitmachtbox, aber für etwa 10 EUR weniger erhält man nur 1 Azhag den Vernichter oder bis vor kurzem einen einzelnen Dampfpanzer.

Aber Space Hulk macht Spaß und hat einen hohen Wieder-Spielwert. Die Missionen bieten genügend Möglichkeiten verschiedene Taktiken zu testen und wiederholt gespielt zu werden. Außerdem gibt es noch unzählige Szenarios und Missionen im Internet und in alten White Dwarfs.
Gelungenes Revival, wer sich jetzt ein bisschen verlockt fühlt, sollte sich morgen noch eine Box sichern bevor sich die Gelegenheit nicht mehr bietet.

Im übrigen nimmt das Plastik trotz des stärkeren Glanz problemlos normale Sprühgrundierung an.

Space Hulk - Review

Ihr habt eure Miniaturen bereits bemalt? Ein schickes Farbschema für die Symbionten? 2 oder mehr Sets zusammengesteckt und ein Riesen-Space Hulk gebaut? Dann schickt uns eine E-Mail an redaktion@brueckenkopf-online.com und zeigt eure Bilder auf dem Brückenkopf!

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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Kommentare

  • Nun ja, ich finde GW hat sich mit dieser Box nicht mit Ruhm bekleckert.
    – Symbionten mit 3 Armen
    – Sanduhren die nicht richtig laufen

    und dafür soll ich dann ne ganze Stange Geld hinlegen. Ersatz für die Uhren wird es wohl auch nicht geben da das Spiel ja Limitiert ist.

    Im Prinzip finde ich den Preis gerechtfertigt würde ich dafür auch das kriegen was versprochen wurde.
    (Abgesehen das ich die Figuren nicht so schön finde, Klasse für Dioramen und Ähnliches aber nicht für ein Brettspiel)

  • Also, sich jetzt wegen diesen 3 Arm Minis aufzuregen ist doch unfug, wenn man unterschiedliche Posen will dann kann man sowas auch mal akzeptieren. Und die Sache mit der Sanduhr ist eh der Hammer – ist doch Wurst wie viele Sekunden Unterschied da sind!!!

    Und nur wegen diesen 2 Punkten soll jetzt der Preis nicht gerechtfertigt sein?!?! Also bitte…

  • Mich stört viel mehr, dass die meisten Gußrahmen zum Teil recht erhebliche Schäden haben (abgebrochene Klauen, Finger etc.)Der „Gipfel“ ist allerdings, dass bei mir ein Terminatorkopf fehlt (nein, er liegt auch nicht lose in der Box). So etwas darf eigentlich nicht passieren, schon gar nicht bei dem Preis. Hoffentlich läuft der Umtausch mit der Mailorder wenigstens reibungslos…

  • Sehe ich ähnlich. Wenn man mit Gewalt das Haar in der Suppe suchen will, wird man sicher was finden. Aber das SPiel ist große Klasse, das Material fast durch die Bank absolut hochwertig und der Preis mehr als gerechtfertigt.

    Dass manche Leute beinahe eine Rebellion starten wollen, weil Ihre Sanduhr nicht ganz richtig geht, finde ich da doch eher befremdlich…

    Was anderes ist das natürlich, wenn wie bei Vomitflesh echte Schäden vorliegen.

  • naja, wenn die sanduhr nur von spiel zu spiel unterschiedlich ginge, wäre das nicht das problem,
    aber angeblich, läuft sie ja oft sogar unterschiedlich, je nachdem weche seite oben steht, und das kann ja nun wirklich nicht sein.

    dürfte doch nicht so schwer sein, vernünftige sanduhren reinzutun (ok, man dachte auch, das es für gw machbar sein sollte, ihre messtäbe im richtigen maß zu machen 😉 )

  • Wird’s einen Test der „battlefoam“ Schaumstoffeinlagen geben?
    Ich habe mir gerade für meine beiden Boxen die Dinger geordert, nachdem ich es bei Beasts of War gesehen habe – aber dürfte vielleicht für andere ganz interessant sein.

  • a) Was soll man da testen? Die Einlagen passen in die Box und die Figuren passen rein.

    b) Mir erscheint der Aufwand (Produktkosten + Porto) in keinem Zusammenhang mit der letztendlichen Review.

  • Die sind schick und wirklich praktisch ohne Frage. Aber es gibt (noch?) keinen deutschen Vertrieb und sind daher vergleichsweise teuer und uninteressant, da umständlich zu beziehen.

    337 USD inkl. Porto für einen Armeekoffer ist selbst beim schwachen Dollarkurs immer noch viel zu hoch.

  • @Siamtiger

    Ich habe mir wie gesagt 2 Sets geordert, 80$ (ca. 55€) inkl. Shipping via Paypal. Finde ich in Ordnung, weil die Dinger ja direkt auf SH zugeschnitten sind – sonderlich umständlich empfand ich da jetzt auch nichts. Sicherlich kein Vergleich zu Feldherren-Koffern für den gleichen Preis und X-hundert Miniaturen, aber Space Hulk ist ja nun was Besonderes (zumindest für mich, hier in den Kommentaren ist’s ja eher nur ein günstiges Ersatzteillager).

  • Für zwei Sets mögen 80$ inkl. Versand sinnvoll klingen. Dazu kommen dann aber noch der Zoll, die Einfuhrumsatzsteuer und schon sind das einige €uro mehr. Zumal auch ein Set mit rund 30$ Porto behaftet ist und für einen Satz Einlagen dann am Ende vielleicht 50€ hinzulegen ist doch fraglich. Ein Shop in der EU wäre allerdings wünschenswert und dann werden deren Artikel sicher auch sinnvoller.

  • @Dark Warrior

    Es waren genau 6,70€ mehr. Ich habe es als „Verpackungsmaterial“ deklariert. Nach Kontrolle des Inhalts wurde mir stirnrunzelnd zugestimmt, und enttäuscht der kleine Betrag genannt. Also, der Zoll ist überhaupt kein Thema. Als in allem habe ich also knapp 30€ pro Set bezahlt, und würde etwa – so denke ich – auch dem hiesigen Preis entsprechen, gäbe es hier soetwas. (Basierend auf Feldherr und Co. Preisen)

    Die Dinger liegen seit gestern hier rum, und sind meinem Ersteindruck nach ziemlich gut – der Schaumstoff ist anders/besser als der den bspw. Feldheer benutzt, ich werde am Wochenende einsortieren, und dann nochmal berichten.

    Für Space Hulk Fanatiker eine lohnenswerte Anschaffung.

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