von Dennis | 22.12.2009 | eingestellt unter: Brettspiele, Reviews, Warhammer / Age of Sigmar

Review: Chaos in der Alten Welt

Fantasy Flight Games hat sich Games Workshops Lizenz für Brett- und Rollenspiele gesichert. Das erste Brettspiel mit dieser Lizenz ist Chaos in der Alten Welt / Chaos in the Old World, die in der deutschen Übersetzung von Heidelberger vertrieben werden.

Chaos in der alten Welt
Worum geht es bei Chaos in der alten Welt?

In Chaos in der alten Welt spielt man nicht irgendwelche Helden, die in die Welt hinaus ziehen um die Welt zu retten. Nein, ganz im Gegenteil. Die Spieler übernehmen jeweils die Rolle einer der vier Chaosgötter und streiten nun um die Vorherrschaft über die „Alte Welt“. Dem Teil der Warhammer Welt, südlich der Chaoswüste, in dem viele der Menschenvölker wie das Imperium oder Bretonien liegen, aber auch Skaven beheimatet sind.
Dabei kämpfen die Götter Khorne, Tzeentch, Nurgle und Slaanesh nicht nur untereinander sondern auch gegen die Bevölkerung der jeweiligen Länder, die sie zu unterwerfen versuchen. Interessant ist hierbei der Ansatz, dass sich dazu jede Gottheit auf ihre Stärken beruft und anders spielt und zum Erfolg gelangt, als die andere.

Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt Chaos in der Alten Welt Chaos in der Alten Welt

Was befindet sich in der Box?
In der Box enthalten sind:

  • 1 Regelwerk
  • 1 Spielbrett
  • 45 Weichplastikminiaturen für 4 Fraktionen
  • 4 Bedrohungsräder
  • 4 Machtbögen
  • über 175 Marker
  • über 125 Karten
  • 5 Würfel

Die Qualität der einzelnen Spielmaterialien ist überzeugend. Das Spielbrett bringt es auf knapp 60 x 90 cm und ist ansprechend gestaltet. Chaos in der Alten Welt liegen darüber hinaus noch zwei Kartenstapel in verschiedenen Größen bei, die gelungen illustriert sind.

Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt

Das Design der Miniaturen ist an die alten Realm of Chaos Bücher angelehnt, die Gussqualität für ein Brettspiel wirklich gut. Einziger Makel, die Chaosstandarten der Kultisten sind eigentlich immer verbogen, was Materialbedingt ist. Wer sich daran massiv stört, sollte diese abknipsen, eine nach BoardgameGeek zu urteilen, gängige Praxis.
Wer die Miniaturen bemalen möchte, sollte diese vorher gründlich mit warmem Wasser und etwas Spülmittel abwaschen und später mit Auto-Grundierung vorsprühen, da hier das übliche Problem von Weichplastik besteht.

Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt

Eine für Fantasy Flight Spiele fast unübliche Situation (im Vergleich mit den prallgefüllten Boxen von Doom oder Descent), alle Teile passen später wieder ohne Probleme in die Schachtel. Es empfiehlt sich aber den bedruckten Karton umzustülpen, wodurch 2 Fächer links und rechts entstehen in dem man seine Spielmaterialien einsortieren kann und diese nicht aneinander gedrückt werden. Darüber lassen sich das problemlos das Spielbrett und Regelwerk lagern.

Chaos in der Alten Welt

Wie spielt sich Chaos in der alten Welt?
Chaos in der Alten Welt ist auf 2 bis 4 Spieler ausgelegt und eine Runde dauert zwischen 60 – 90 Minuten. Wie bereits erwähnt, treten die Spieler nicht nur untereinander sondern auch gegen verschiedene Vorkommnisse auf der Alten Welt an.
Dabei ist der Zug so aufgebaut, dass jeder Gottheit eine bestimmte Anzahl an Machtpunkten (vergleichbar mit Mana) zur Verfügung stehen und diese aufgebraucht werden können um Anhänger zu beschwören oder Karten auszuspielen.
Zeitgleich gilt es, mit den Reaktionen der Alten Welt umzugehen. Hier gibt es einen Alte Welt Kartenstapel aus dem besondere Ereignisse gezogen werden, wie z.B. das Erscheinen eines Helden oder ein Skavenangriff.
Risikoähnlich können die Anhänger des Chaos untereinander aber auch gegen jämmerliche Bauernaufstände kämpfen. Dabei werden die Kampfwerte aller Anhänger innerhalb einer Region addiert und in dieser Höhe Kampfwürfel geworfen, alle Treffer (4+ auf einem W6) werden auf die gegnerischen Miniaturen verteilt und wenn die Anzahl der Treffer höher ihrem Verteidigungswert liegen, wird diese Miniatur später entfernt. Wichtig anzumerken ist hierbei, dass zwar nacheinander gezogen wird aber die Aktionen zeitgleich stattfinden.
Mit diesen Mitteln gilt es nun die einzelnen Regionen zu beherrschen, was Siegespunkte gibt, und später auch zu Verderben, was nochmals Siegespunkte gibt. Dabei gibt es mehrere Szenarien, wie ein Spiel enden kann. Den Kampf um die Alte Welt gewinnt, derjenige der zu erst 50 Siegespunkte, eine maximale Bedrohung aufgebaut oder 5 Regionen verheert hat. Sollte der Alte Welt Stapel aufgebraucht werden, bevor eine dieser Bedingungen erfüllt ist, konnten sich die Bewohner der Alten Welt gegen die Chaosangriffe verteidigen und diese erfolgreich abwenden. Keiner der Spieler gewinnt.

Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt Chaos in der alten Welt

(Bilder von der Fantastikus Weihnachtsfeier)

Fazit
Die deutsche Box von Chaos in der Alten Welt wird für 54,95 EUR angeboten. Die Qualität der Spielmaterialien ist, bis auf die erwähnten Kleinigkeiten an den Miniaturen, auf sehr hohem Niveau. Aber nicht nur die Verarbeitung ist überzeugend, auch das verwendete Artwork begeistert und zeigt Parallelen zu den alten „Realm of Chaos“ Büchern.
Chaos in der Alten Welt ist ein gelungenes Spiel, mit hohem Wieder-Spielwert, das die Spieler in eine neue Situation versetzt. Man spielt keine strahlenden Helden, rettet nicht die Welt sondern dreht den Spieß um und hat Spaß dabei. Das Spiel richtet es sich auch an Gelegenheitsspieler, ist allerdings nicht als Familienspiel geeignet.

Sollte einem Chaos in der alten Welt widererwarten nicht gefallen, gibt es noch das Living Card Game Warhammer: Invasion und das bald erscheinende Horus Heresy Brettspiel als Alternative.

Chaos in der Alten Welt kann unter anderem bei unserem Partner Planet Fantasy erworben werden.

Link: Heidelberger Spieleverlag

Dennis

SiamTiger / Dennis, Stellvetr. Chefredakteur von Brückenkopf Online. Seit 1996 im Hobby. Erstes Tabletop Blood Bowl. Aktuelle Projekte: http://www.chaosbunker.de/

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Kommentare

  • Sehr schöner Review, vielen Dank. Vieleicht gönnt man sich das Spiel mal ^^ Mir hat Doom auch schon sehr gefallen. Und ein großer Pluspunkt ist auch, dass die Spielmaterialien wieder in den Karton passen 🙂

  • >Es empfiehlt sich aber den bedruckten Karton umzustülpen, wodurch 2
    >Fächer links und rechts entstehen in dem man seine Spielmaterialien
    >einsortieren kann und diese nicht aneinander gedrückt werden.
    hm kann mir grad nicht vorstellen wie das gemeint ist …

    was mich interesieren würde:
    Wie schnell können die Regeln erlent werden?
    Kann man das auch mir Nicht GW-Fans Spielen oder muss man hintergrundwissen haben?

  • Hört sich ja sehr nett an.

    Was mich interessieren würde ist die Auf- und Abbauzeit. Descent beispielsweise dauert recht lange bis man alle Counter sortiert und ausgegeben hat das Spielfeld aufgebaut hat usw. Wie siehts da bei diesem Spielchen aus. Die Bilder lassen vermuten das es recht fix geht. Und da wir schon beim Thema Fix sind wie lange dauert so eine durchschnittliche Partie (hoffe habe das gerade nicht überlesen).

  • Steht in der Review:
    Wie spielt sich Chaos in der alten Welt?
    Chaos in der Alten Welt ist auf 2 bis 4 Spieler ausgelegt und eine Runde dauert zwischen 60 – 90 Minuten.

    Aufbauzeit ist nicht lange, ein paar Minuten (Spielfeld muss nur aufgeklappt werden und die Karten sind vorsortiert) und es kann los gehen.

  • @Anonymous

    Auf und Abbauzeit ist recht gering, kam bisher nur 1 mal in den Genuss Chaos in the Old World zu spielen, aber es hat sich gelohnt, bei uns hats nur etwas länger gedauert da noch keiner das Spiel kannte und alles erst noch rausgeklippt werden musste (Spielmarken). Nach dem ersten Spielen denke ich so ~5 Min.

    Wie lange so durchscnittlich eine Partie dauert kann ich dir leider nicht sagen, da ich nicht auf die Uhr geguckt habe und wie gesagt erst 1 mal gespielt und beim ersten mal dauerts immer länger, da sehr oft nochmal nachgefragt wird.

  • >Wer die Miniaturen bemalen möchte, sollte diese vorher gründlich mit warmem Wasser und etwas Spülmittel abwaschen und später mit Auto-Grundierung vorsprühen, da hier das übliche Problem von Weichplastik besteht.

    Ich möchte bald meine Descent-Figuren bemalen und gehe mal davon aus, dass die Figuren aus dem gleichen Material sind – Welchen Vorteil hat Auto-Grundierung im Vergleich zu normaler Grundierung?

  • Autolack /-grundierung hält besser auf glattem Untergrund, da dieser darauf ausgelegt ist an Anbauteilen aus Kunststoffen / PVC usw. zu haften.
    Je nach Cap und Produkt kann der Farbfilm allerdings etwas dickflüssiger ausfallen.

  • Weiß jemand zufällig wie groß die Chaos Icons sind, die man als Bitz bei GW kaufen kann? Bin am überlegen die Pappteile gegen die auszutauschen, weiß nur nicht ob das von den Abmessungen halbwegs hinkommt.

  • Man kann auch normale Grundierung benutzen, z.B. Army Painter oder Citadel. Allerdings kann (! d.h. nicht automatisch muss) es beim Spielen und durch die Flexibilität des Materials zu Rissen kommen.

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